2. Bundesliga

2. Bundesliga - Sportvorstand Ralf Becker: "Halte es für umsetzbar"; Gehaltsobergrenze beim Hamburger SV?

Sportvorstand Ralf Becker bezieht Stellung

"Halte es für umsetzbar": Gehaltsobergrenze beim HSV?

Er will in Vertragsverhandlungen künftig auch häufiger mal 'Nein' sagen: HSV-Sportvorstand Ralf Becker.

Er will in Vertragsverhandlungen künftig auch häufiger mal 'Nein' sagen: HSV-Sportvorstand Ralf Becker. imago

Vier Spiele, vier Siege: Coach Wolf hat beim Hamburger SV einen echten Traumstart hingelegt. Dadurch fiel auch von Sportvorstand Becker ein wenig Ballast ab: "Mit der Bilanz sind wir natürlich sehr zufrieden. Es war wichtig, dass wir durch die Ergebnisse ein wenig Ruhe reinbekommen haben." Die spielfreie Woche nutzten er und sein Trainer, um sich intensiv auszutauschen. "Wir haben analysiert und besprochen, wie wir uns aktuell aufgestellt sehen und ob wir im Winter noch einmal etwas machen wollen", so Becker: "Dafür ist gerade die Länderspielpause gut, weil du nicht unter Dauerspannung stehst und auch mal Zeit hast, über alles mehrere Stunden zu sprechen."

Leihgeschäfte: Ein Modell mit Zukunft?

Auf große Bewegungen braucht man an der Elbe aber nicht warten. Denn: "Wenn jetzt nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert, glauben wir, dass wir mit diesem Kader, mit dem wir sehr zufrieden sind, für die Rückrunde sehr gut aufgestellt sind." Mit Orel Mangala, Hee-Chan Hwang und Leo Lacroix gibt es beim HSV aktuell auch drei ausgeliehene Spieler - ein Modell mit Zukunft? "Das sollten wir einfach nicht ausschließen. Natürlich ist es uns immer lieber, einen Spieler auf diesem Niveau zu verpflichten, aber du musst aus deinen Möglichkeiten das Optimale machen", stellt Becker klar.

Für ihn sei es "ein Fehler, wenn man sich der Sache verschließt". Obere Priorität müsse es schließlich sein, "die maximale Qualität im Kader zu haben. Dafür ist eine Leihe immer eine Option." Und auch in Vertragsverhandlungen müsse der Verein mehr Vernunft walten lassen. "Die Zeiten, in denen der HSV alles machen konnte, sind vorbei, also müssen wir unseren Weg finden. Unser Weg in der Zukunft sollte sein, Spieler zu finden, die noch nicht am Ende ihrer Entwicklung stehen, die wir hier weiterentwickeln und die mit uns diesen Schritt gehen", so Becker, der den jüngsten Kader im gesamten Profibereich zusammengestellt hat.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir gewisse Themen nicht mehr angehen, dass wir auch mal Nein sagen und andere Lösungen finden müssen.

Sportvorstand Ralf Becker

So kam auch das Thema einer Gehaltsobergrenze auf den Tisch. Durchaus ein Denkmodell für Hamburgs Sportvorstand: "Ich halte es für umsetzbar, sich in gewissen Bereichen zu reglementieren. Wir müssen schauen, dass alles im vernünftigen Rahmen bleibt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir gewisse Themen nicht mehr angehen, dass wir auch mal Nein sagen und andere Lösungen finden müssen."

Es gebe auch in Deutschland genug Klubs, die mit dieser Strategie gut gefahren sind. "Andere Vereine haben es mit weniger Möglichkeiten geschafft, ihre Ziele zu erreichen. Das muss uns auch gelingen. Wir müssen nicht immer alles mitmachen", fand Becker ein passendes Schlusswort.

msc