2. Bundesliga

Jahn Regensburg zerlegt unterirdischen HSV - 4:4 zwischen Paderborn und Magdeburg

6. Spieltag: Köln Tabellenführer - Dresden feiert

Regensburg zerlegt unterirdischen HSV - 4:4 in Paderborn

Regensburg hatte seit dem ersten Spieltag nicht gewonnen - in Hamburg gelang ein Kantersieg.

Regensburg hatte seit dem ersten Spieltag nicht gewonnen - in Hamburg gelang ein Kantersieg. imago

Pollersbeck-Patzer und Adamyan-Hattrick leiten HSV-Debakel ein

Der HSV hätte am Sonntag den sechsten Pflichtspielsieg in Folge einfahren können - stattdessen erlebte er gegen Jahn Regensburg ein denkwürdiges Debakel: Kaum war Adamyan, eingeleitet von einem haarsträubenden Pollersbeck-Ballverlust, für die Gäste ein 24-Minuten-Hattrick gelungen (11./21./35.), schob auch noch der als zentrale Spitze aufgestellte Hunt Pentke einen hochumstrittenen Elfmeter in die Arme (41.). HSV-Trainer Christian Titz, der seine Startelf überraschend auf sechs Positionen verändert hatte, wechselte erstmals in der 33. Minute, brachte zur Pause auch noch Lasogga, doch das Grauen ging weiter: Adamyan verpasste den Viererpack (48., Außenpfosten!), dafür erhöhten Correia (53.) und George (75.) auf 5:0. Die Zuschauer, die noch nicht gegangen waren, reagierten mit Häme. Für den Jahn war es der erste Dreier seit dem ersten Spieltag.

Glatzel beschert Fürth die erste Niederlage

Der HSV muss die Tabellenführung damit an Köln abgeben - weil auch die SpVgg Greuther Fürth, übrigens Hamburgs nächster Gegner am Donnerstag, eine Niederlage hinnehmen musste: In einem lange höhepunktarmen Spiel brach Glatzel in der 66. Minute für den gastgebenden 1. FC Heidenheim per Kopf den Bann und besorgte in der Nachspielzeit auch den 2:0-Endstand. Für den FCH, bei dem Torwart Müller erkrankt fehlte, war es der erste Heimsieg, für Fürth die erste Saisonniederlage.

Aue jubelt spät beim MSV - 4:4-Spektakel in Paderborn

Der FC Erzgebirge Aue hat dem ersten Saisonsieg gleich den zweiten folgen lassen: Beim MSV Duisburg drehten die Sachsen einen zunächst verdienten Rückstand (Wolze, Elfmeter, 42.) - die Zebras, zuvor noch torlos zuhause, hatten kurz zuvor schon die Latte getroffen. Testroet verwandelte einen strittigen Handelfmeter zum Ausgleich (49.), Kvesic gelang mit einer hübschen Einzelaktion der "Lucky Punch" (84.). Duisburg bleibt Letzter.

Ein attraktives Aufsteigerduell lieferten sich derweil Paderborn und Magdeburg: 4:4! Bei strömendem Regen legte der SCP dank Gueye (3.) und Tekpetey (7.) einen Blitzstart hin, doch der bislang in dieser Saison so harmlose FCM (0,6 Tore pro Spiel) ließ einfach nie locker: Costly verkürzte nach einem Konter (27.) - ebenso wie der werdende Vater Beck (63.), unmittelbar nachdem der eingewechselte Vasiliadis auf 3:1 erhöht hatte (62.). Und auch Schwedes 4:2, Paderborns 15. Saisontor, sollte den Hausherren nicht reichen (78.): Lohkemper und ein berechtigter Türpitz-Elfmeter (90.+1) retteten den weiter sieglosen Magdeburgern noch ein verdientes Remis.

Doppeltes Glück für Dresden

Philip Heise

Trug sich in die Torschützenliste ein: Philip Heise. imago

Dynamo Dresden feierte im Rudolf-Harbig-Stadion einen 4:1-Erfolg gegen Darmstadt. Und für die Hausherren hätte es nicht besser losgehen können. Bereits in der dritten Minute gab es Foulelfmeter und Koné verwandelte sicher zur Führung. Die Antwort? Kempe trat einen Freistoß, setzte das Leder aber nur an die Latte. Besser machte es Heller, der aus kurzer Distanz allerdings nur abstauben musste und so den Ausgleich erzielte. Nach dem Wechsel waren es erneut die Sachsen, die vorlegten. Ein abgefälschter Schuss von Ebert landete in den Maschen. Nur sechs Minuten später war das Glück perfekt. Auch Heises Schuss zum 3:1 war abgefälscht. Den Schlusspunkt zum 4:1-Erfolg setzte erneut Koné.

Bochum ärgert sich über Serras späten Treffer

Der VfL Bochum musste sich nach einem späten Gegentreffer in Kiel mit einem 2:2 begnügen. Nach viertelstündiger Anlaufzeit nahm die Partie allmählich Fahrt auf und beide Teams kamen zu ihren ersten Chancen. Den Treffer erzielten schließlich die Gäste, obwohl die Hausherren etwas mehr von der Partie hatten. Nach einem Konter schloss Hinterseer aus rund 17 Metern ab. Nach dem Wechsel gelang den Kielern der Ausgleich. Danilo spitzelte dabei vom Gegenspieler bedrängt den Ball ins eigene Tor zum 1:1. Allerdings rückte Weilandt das Ergebnis schnell wieder zurecht und erzielte die erneute Gästeführung. In der Nachspielzeit gab der VfL den Sieg aber wieder aus der Hand, als der Ex-Bochumer Serra zum 2:2 einköpfte.

Union bleibt weiter ungeschlagen

Union Berlin bleibt auch nach sechs Spieltagen ungeschlagen, musste sich in Bielefeld allerdings mit einem 1:1 begnügen. Schmerzhaft ging es los: Nach wenigen Sekunden rumpelten die Köpfe von Edmundsson und Reichel aneinander. Für beide ging es weiter, allerdings bekam der Berliner einen Turban verpasst. Das Spiel verlief indes recht zäh. Erst kurz vor der Pause wurde es knapp, als Friedrich nach einer Ecke per Kopfball die Latte streichelte. Nach einem Abwehrfehler war es schließlich Prömel, der mit einem wuchtigen Schuss das 0:1 erzielte. Doch die Arminen kamen durch einen Kopfballtreffer von Voglsammer zum Ausgleich.

Torarmut gegen Torfabrik: SVS verliert gegen Köln

Simon Terodde und Louis Schaub (v.li.)

Kölner Torjäger unter sich: Simon Terodde und Louis Schaub (v.li.). imago

Sandhausen wartet auch nach der Partie gegen den 1. FC Köln weiter auf den ersten Liga-Sieg. Seit April haben die Kurpfälzer im Unterhaus nicht mehr gewinnen können, auch gegen den Effzeh, der ohne Nationalspieler Hector (Gelb-Rot) auskommen musste, gab es nicht den erhofften Dreier. Vielmehr ging der SVS beim 0:2 komplett leer aus. Vor allem in der Offensive (nur zwei Treffer aus sechs Spielen) drückt der Schuh. In einer höhepunktarmen ersten Hälfte blieb die Kocak-Elf harmlos und musste mit dem Pausenpfiff das 0:1 hinnehmen: Schaub traf artistisch per Seitfallzieher. Als Terodde kurz nach der Pause (54.) per Kopf auf 2:0 erhöhte, war die Partie gelaufen. Am Ende feierte Köln im sechsten Spiel den vierten Sieg und bleibt ganz oben dabei. Sandhausen dagegen bleibt unten unter dem Strich.

Miyaichi beendet St. Paulis Negativlauf - Leitl muss gehen

Am Freitag holte sich St. Pauli beim FC Ingolstadt mit einem 1:0 die drei Punkte, beendete die Negativserie von zuletzt vier sieglosen Pflichtspielen und setzte sich von den hinteren Regionen erst einmal ab. Dafür verschärft sich die Krise in Ingolstadt, das nach dem 0:6 in Bochum eigentlich auf Wiedergutmachung aus war, aber weder ein Tor erzielte noch einen Zähler ergatterte. Knackpunkt in einer insgesamt höhenpunktarmen Partie war der Platzverweis gegen FCI-Akteur Kerschbaumer (77.). Nur kurz später nutzte Joker Miyaichi bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss die Unordnung bei den Schanzern und das zögerliche Herauslaufen von Torwart Knaller zum entscheidenden 1:0 für die Kiezkicker. Während St.-Pauli-Coach Markus Kauczinski aufatmen darf, wurde FCI-Trainer Stefan Leitl tags darauf entlassen.

kon