2. Bundesliga

"Fast nicht zweitligatauglich": Union Berlin muss weiter bangen

Hofschneider weiter im Amt - Kurztrainingslager denkbar

"Fast nicht zweitligatauglich": Union muss weiter bangen

Das Bangen geht weiter: Der 1. FC Union nach dem 1:3 am Böllenfalltor.

Das Bangen geht weiter: Der 1. FC Union nach dem 1:3 am Böllenfalltor. imago

Darmstadt 98 sendete ein deutliches Lebenszeichen, der 1. FC Union ließ dieses am Böllenfalltor vermissen. Nach dem erneuten Rückschlag steht der Hauptstadt-Klub weiter bei 41 Punkten und könnte rein rechnerisch sogar noch bis auf einen Direktabstiegsplatz abrutschen.

Wie ist die Leistung vor allem vor der Pause zu erklären, nachdem Union zuletzt von Fans und Medien abgeschottet war und sich in Ruhe auf die Partie vorbereiten konnte? Trainer André Hofschneider vermisste "vorne wie hinten" die Wachheit in den entscheidenden Situationen. Der klare Pausenrückstand von 0:3 sei "folgerichtig" gewesen, sagte der Coach. So sei es in der Kabine auch nicht allzu ruhig gewesen. "Ich habe gesagt, dass es bei 0:0 losgeht und wir mit einem positiven Gefühl rausgehen wollen", so Hofschneider. "Danach haben wir Charakter gezeigt."

Leistner: "Vielleicht lag es am Druck oder Ängsten"

Seine Spieler reflektierten das Spiel tags darauf sehr selbstkritisch. Stürmer Steven Skrzybski nannte die erste Hälfte "katastrophal", Toni Leistner wurde noch deutlicher: "Man hat klar gesehen, dass wir die Mentalität gerade in den ersten 35 Minuten haben vermissen lassen, die in solchen Spielen wichtig ist. Es war fast nicht zweitligatauglich. Vielleicht lag es am Druck oder Ängsten."

Für Union geht es nun darum, für das Spiel zu Hause gegen Bochum alles zu mobilisieren, um den Klassenerhalt fix zu machen. Dabei gilt es, Darmstadt schnellstmöglich abzuhaken und die Trainingswoche konzentriert durchzuarbeiten. Hofschneider stimmt dabei positiv, dass die Mannschaft "nach Rückschlägen immer wieder positive Reaktionen gezeigt" habe. Zudem könnten mit Parensen, Prömel und Redondo Spieler für einen Startelfeinsatz gegen den Revierklub fit werden. Hofschneider will gegen Bochum Spieler auf den Platz bringen, "die der Situation gewachsen sind".

Von einem Kurztrainingslager in Kienbaum - das Bundesleistungszentrum liegt rund 40 Kilometer östlich von Berlin und wurde von den Eisernen in der Vergangenheit gerne aufgesucht - vor dem Spiel gegen Bochum wollte er auf Nachfrage nichts wissen. Vorstellbar ist dennoch, dass die Mannschaft sich von Freitag bis Sonntag irgendwo anders vorbereitet. Bisher hat die Abschottung der Spieler von den Medien und Fans in den letzten Wochen wenig gebracht.

aho/mk