2. Bundesliga

Borrello: "Sind jetzt in einer guten Situation"

Kaiserslautern fährt wichtigen Sieg in Darmstadt ein

Borrello: "Sind jetzt in einer guten Situation"

Lautern jubelt kollektiv. In der Mitte der behandschuhte Torschütze Brandon Borello.

Lautern jubelt kollektiv. In der Mitte der behandschuhte Torschütze Brandon Borello. imago

Es wurde am Ende noch einmal unübersichtlich: Felix Platte hatte für den SV Darmstadt in der ersten Minute der Nachspielzeit das 1:2 erzielt, mit viel Einsatz warfen die Lilien im Anschluss alles nach vorne und drängten auf den späten Ausgleich. Kaiserslauterns Torhüter Marius Müller lenkte einen gefährlichen Ball auf das kurze Eck mit beiden Fäusten ins Toraus - und blieb liegen. Nicht aber um Zeit zu schinden, sondern weil ihm bei seiner Rettungstat die rechte Schulter einmal "raus- und wieder reingesprungen" sei. "Ich bin kein Freund von Schauspielerei", beteuerte der 24-Jährige. Noch allerdings hatten die Lauterer den letzten Angriff der Gastgeber zu überstehen, Müller biss auf die Zähne. "Die Schiedsrichterin (Bibiana Steinhaus, Anm. d. Red.) hat zu mir gesagt, dass noch ein Eckball kommt und das die letzte Aktion ist", sagte Müller. Die Hereingabe wurde geklärt, in den Nachschuss warf sich der eingewechselte Patrick Ziegler - dann war Schluss.

Das war aus der Not geboren, aber sicherlich sehr gut.

Michael Frontzeck zu den Umstellungen
Spielersteckbrief Borrello
Borrello

Borrello Brandon

Spielersteckbrief Mwene
Mwene

Mwene Phillipp

"Es war brutal wichtig, dieses Nachholspiel zu gewinnen", sagte Phillipp Mwene nach dem Abpfiff. Der Österreicher, eigentlich etatmäßiger Rechtsverteidiger beim FCK, wurde eine Linie höher auf den rechten Flügel gezogen. Der eigentlich dort aufgestellte Brandon Borrello ersetzte Ruben Jenssen, der aus privaten Gründen am Böllenfalltor fehlte, auf dem linken Flügel. "Das war aus der Not geboren, aber sicherlich sehr gut", bezeichnete Cheftrainer Michael Frontzeck nach dem Spiel seine Umstellungen. Beide neuen Flügelspieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Mwene erzielte sein erstes Saisontor im zweiten Durchgang ("Es hat lange genug gedauert. Deshalb bin ich sehr, sehr froh drüber"), Borrello hatte in der ersten Hälfte die Lauterer Führung mit dem ersten Angriff erzielt. "Das haben wir im Training geübt: Von links kommen und mit rechts schießen. Dafür bin ich auf dem Feld, um Tore zu schießen", sagte der Australier.

Nächste Prüfung: Kellerduell im Erzgebirge

Mit nun neun Zählern aus den vergangenen vier Spielen tritt der FCK die Reise zum nächsten wichtigen Duell im Tabellenkeller nach Aue mit viel Rückenwind an. Dafür reisten die Pfälzer schon am Mittwochabend nach Chemnitz, um sich dort auf die Partie am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) einzustellen. Gegen die auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz stehenden Veilchen soll der aktuelle Rückstand auf das rettende Ufer von vier Punkten weiter verkürzt und damit auch die starke Form der vergangenen Wochen unter Beweis gestellt werden. "Wir sind jetzt in einer guten Situation, was die Punkte und das Selbstvertrauen angeht", betonte Borrello. Sportvorstand Martin Bader wollte derweil gar nicht so sehr auf die Tabelle schauen, hielt sich stattdessen an die Devise, von Spiel zu Spiel zu denken. "Wir wollen in Aue wieder 90 Minuten raushauen, sodass die Fans am Ende stolz auf ihre Mannschaft sind", erklärte der 50-Jährige.

Mwene gesperrt - Spalvis eine Option

In Aue müssen die Pfälzer allerdings auf Mwene verzichten. Der 24-Jährige sah in Darmstadt seine fünfte Gelbe Karte. Auch Mittelfeldmann Jenssen wird wohl aus privaten Gründen weiterhin fehlen. Eine Option ist dagegen der zuletzt angeschlagene Lukas Spalvis. Der Stürmer hatte die Reise ans Böllenfalltor bereits angetreten und fuhr nun auch mit nach Sachsen.

Frederik Paulus