2. Bundesliga

FCN verpasst Sprung an Tabellenspitze - Fortuna vorn

Unions erster Sieg unter Hofschneider, Fürths erstes Tor

FCN verpasst Sprung an Tabellenspitze - Fortuna vorn

Sehenswerter Schnappschuss: Enrico Valentini im Spiel beim FC St. Pauli.

Sehenswerter Schnappschuss: Enrico Valentini im Spiel beim FC St. Pauli. imago

Zum Abschluss des Spieltags bot sich dem 1. FC Nürnberg am Montagabend auf St. Pauli die Chance, die Ligaspitze zu übernehmen. Doch dem Club gelang es im ausverkauften Millerntor-Stadion nicht, einen Dreier einzufahren. Es reichte nur zum 0:0. Konsequent verteidigende Hamburger machten den Franken das Leben ungemein schwer. Ishaks Kopfball an den Innenpfosten im ersten Durchgang war die beste Chance der Gäste (20.). Bitter: Der Torjäger verletzte sich dabei und musste anschließend von Werner ersetzt werden. St. Pauli stellte sich aber nicht nur hinten rein, sondern erspielte sich auch hochkarätige Chancen. Nur einige Beispiele: Allagui scheiterte aus kürzester Distanz an Bredlow (25.), ein Bouhaddouz-Freistoß prallte an die Latte (48.) und in der Schlussphase parierte Bredlow erneut erstklassig gegen Bouhaddouz (78.). Nach zuletzt zwei Niederlagen punktete St. Pauli immerhin einfach. Nürnberg rückte nach dem neunten Spiel ohne Niederlage bis auf zwei Punkte an Tabellenführer Düsseldorf heran.

Erster Dreier für Fürth

Erleichterung pur: Das erste Tor im neuen Jahr brachte Greuther Fürth auch den ersten Sieg ein.

Bann gebrochen: Das erste Tor im neuen Jahr brachte Greuther Fürth auch den ersten Sieg ein. imago

Greuther Fürth wartete vor dem Spiel gegen Dresden noch auf das erste Tor im Jahr 2018. In der 39. Minute war es soweit: Witteks 30-Meter-Freistoß prallte vom Pfosten zum Österreicher, der den anspruchsvollen Nachschuss verwertete. Eine schmeichelhafte Führung, denn bis dato war Dresden klar tonangebend gewesen. Hauptmann (1.) und Konrad (6.) scheiterten an Keeper Burchert, Röser (25.) traf nur das Lattenkreuz. Bei den Franken wurde lediglich Bech (16.) vor dem Führungstreffer einmal gefährlich. Jede Menge gute Chancen ergaben sich auch in Hälfte zwei, nun aber häufiger für das Kleeblatt: Green (59.) und Bech (61.) kamen dem 2:0 extrem nahe. Es reichte aber auch so für die Fürther, die damit an Darmstadt vorbei auf Rang 16 klettern.

Nullnummer am Hardtwald

Braunschweig erwischte in Sandhausen trotz der aktuellen Krise einen guten Start, während die Hausherren schon in der 5. Minute wechseln mussten (Jansen für Zejnullahu). Mit der Zeit entwickelte sich aber eine ausgeglichene erste Hälfte, die ihren Höhepunkt in der 33. Minute fand - Braunschweigs Torjäger Kumbela scheiterte am Pfosten. Nach der Pause gestaltete sich die Partie zerfahren, beide Teams leisteten sich zu viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Auf richtig gute Torchancen mussten die Zuschauer gänzlich verzichten, so stand am Ende ein 0:0 auf der Anzeigetafel, womit auch eine Serie brach. Alle vier Spiele im Hardtwaldt-Stadion zuvor hatte die Elf von Torsten Lieberknecht gewonnen.

Ingolstadt lässt in Aue Punkte liegen

Abstiegskandidat gegen Aufstiegsaspirant hieß es im Duell zwischen Erzgebirge Aue und dem FC Ingolstadt. Die Auer hatten alle bisherigen drei Spiele des Jahres verloren, schlugen sich aber gegen den Favoriten wacker. Zwar bestimmten die Schanzer die Partie über weite Strecken, Großchancen gab's aber bis zur Pause hüben wie drüben nicht zu sehen. Aues Kalig (8., Nyland parierte) und Lezcano auf der anderen Seite (19., ans Außennetz) kamen einem Treffer immerhin recht nahe. Auch die erste gute Gelegenheit im zweiten Abschnitt gehörte Lezcano, diesmal war Männel per Fußabwehr zur Stelle (56.). Auch eine FCI-Doppelchance in der 77. Minute führte nicht zum Erfolg: Kalig klärte in letzter Sekunde per Kopf vor Lezcano, Matip köpfte genau in die Arme von Männel. Letztlich blieb es auch im Erzgebirge bei einem torlosen Remis.

Union feiert ersten Sieg unter Hofschneider

Steven Skrzybski (l.) und Sebastian Polter

Doppelschlag gegen Düsseldorf: Steven Skrzybski (l.) und Sebastian Polter. picture alliance

Union Berlin hat den ersten Sieg seit dem 4. November eingefahren - und das gegen den Spitzenreiter! Fortuna Düsseldorf, das in der Rückrunde noch ohne Punktverlust war, gab am Samstag an der Alten Försterei eine 1:0-Führung aus der Hand und verpasste es, zehn Punkte zwischen sich und Platz drei zu bringen. Die "Eisernen" hatten mit viel Druck begonnen, jedoch keine Torchancen zustandegebracht und prompt das 0:1 kassiert (Neuhaus, 41.). Und doch verhinderten sie die vierte Niederlage im vierten Heimspiel unter Keller-Nachfolger André Hofschneider noch: Skrzybski verwandelte gegen immer defensiver werdende Fortunen einen Handelfmeter (Bodzek, 67.), Polter machte per Abstauber den Doppelschlag perfekt (70.). Und am Ende stellte Skrzybski sogar noch auf 3:1 (90.+4). Kommt Union noch mal oben ran?

Traumtor Wolze! MSV kommt gegen Bielefeld zweimal zurück

Der MSV Duisburg hat es versäumt, nach Punkten mit dem Dritten Kiel gleichzuziehen, er kam gegen Arminia Bielefeld "nur" zu einem 2:2. Nachdem Iljutcenko an Ortegas Superreflex gescheitert war (28.), brachte Schütz die Gäste per Freistoß in Führung (39.). Doch den Rückstand glichen die Zebras durch Tashchy (52.) ebenso aus wie das 1:2 (Weihrauch, 67.): Wolze markierte mit einem herrlichen Volleyschuss den verdienten Ausgleich (72.) - allerdings wurde Voglsammer auf der Gegenseite noch ein Foulelfmeter verweigert (84.). Duisburg ist jetzt seit sieben Partien ungeschlagen und weiterhin im Rennen um den Relegationsplatz.

Umstrittenes Führungstor: Regensburg bleibt oben dran

Jahn Regensburg hat seine gute Form indes auch gegen Heidenheim bestätigt. Nach dem 2:0-Sieg hat der Aufsteiger jetzt in den letzten elf Partien nur einmal verloren. Allerdings: Georges Führungstreffer - ein Schlenzer nach einer selbst ausgeführten Ecke - hätte wegen der klaren Abseitsstellung des Torschützen wohl nicht zählen dürfen, es war eher keine neue Spielsituation (34.). Und doch war der Dreier gegen lange harmlose Heidenheimer verdient. Der FCH, der bei nur zwei Auswärtssiegen stehen bleibt, verlor am Ende noch Kraus mit Gelb-Rot (70.) und kassierte in der Schlussminute das 0:2 (Grüttner). Regensburg bleibt weiter ganz oben dabei.

Der Betze brennt wieder - Holland-Hilfe für Bochum

Warum? Darmstadt-Keeper Daniel Heuer Fernandes versteht nach Fabian Hollands Eigentor die Welt nicht mehr.

Warum? Darmstadt-Keeper Daniel Heuer Fernandes versteht nach Fabian Hollands Eigentor die Welt nicht mehr. Getty Images

Mehr Krise als Bochum gegen Darmstadt ging eigentlich nicht. Die Bochumer hatten auf die jüngste Talfahrt reagiert und am Mittwoch Sportvorstand Christian Hochstätter und Trainer Jens Rasiejewski vor die Tür gesetzt. Interimscoach Heiko Butscher nahm nur eine Änderung vor (Tesche für Celozzi). Die Verunsicherung war beiden Teams im ersten Abschnitt anzumerken. Großchancen? Fehlanzeige. Nach einer Stunde nahm das Spiel jedoch urplötzlich und rapide an Fahrt auf. Bregerie brachte den SVD in der 61. Minute nach einer Ecke in Front, doch Hinterseer hatte nur kurz darauf die passende Antwort parat (66.). Damit nicht genug: Der von allen guten Geistern verlassene Holland überwand unbedrängt per Flugkopfball seinen eigenen Keeper - ein Slapstick-Eigentor der Extraklasse (69.)! Der Schock bei den Lilien saß tief, Bochum war einem weiteren Treffer näher als Darmstadt dem Ausgleich. Nach vier Pleiten in Folge durfte der VfL wieder jubeln, während die Darmstädter nach nur einem Sieg aus den vergangenen 15 Partien immer tiefer im Schlamassel stecken.

Ganz anders als in Bochum verlief die erste Hälfte in Kaiserslautern. Die Pfälzer und die Gäste aus Kiel lieferten sich einen hochattraktiven Schlagabtausch mit Torchancen en masse. Bereits in der 2. Minute stellte Borrello nach Osawes Vorarbeit auf 1:0 für den FCK, auf der anderen Seite hielt Keeper Müller einen Elfmeter von Ducksch (13.), Schindler scheiterte am Pfosten (23.). In der 32. Minute stocherte Kinsombi das Leder aber doch zum 1:1 über die Linie. Doch die Frontzeck-Elf schlug kurz vor der Pause zurück - Moritz verwandelte einen Foulelfmeter (Schmidt an Osawe) sicher. Auch nach der Pause war der FCK früh zur Stelle: Osawe krönte seine starke Leistung mit dem 3:1 (51.). Kurz darauf hätte der Engländer beinahe den Doppelpack geschnürt, Zentimeter fehlten bei seinem Abschluss. Es reichte aber auch so für die Roten Teufel, die ab der 65. Minute mit Altintop stürmten. Schlusslicht FCK darf nach dem zweiten Sieg in Folge wieder Hoffnung schöpfen. Kiel ist hingegen seit neun Spielen ohne Sieg.

kon