2. Bundesliga

"Kotzt mich an": Torsten Lieberknechts Wutrede nach dem 1:1 gegen Aue im Wortlaut

Eintracht-Coach platzt nach dem 1:1 gegen Aue der Kragen

"Kotzt mich an": Lieberknechts Wutrede im Wortlaut

Stellte sich nach dem 1:1 gegen Aue vor seine Mannschaft: Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht.

Stellte sich nach dem 1:1 gegen Aue vor seine Mannschaft: Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht. imago

"Ich bin zufrieden, weil meine Mannschaft nach dem Kiel-Spiel, wo sie viel Häme einstecken musste, eine Reaktion gezeigt hat. Anscheinend war es die größte Schande, dass wir dort verloren haben. Eine Woche lang werden die Spieler diffamiert. Spieler, die jeden Tag mit Herzblut für diesen Verein trainieren und sich jeden Tag den Arsch aufreißen. Und hört mir auf mit der Erzählerei 'Das sind doch Profis' und dem ganzen Gequatsche. Das sind Profis, das weiß ich. Das sind aber auch Jungs, die eine Seele haben. Was hier immer wieder auf die Jungs einprasselt, das ist unfassbar und nicht die Eintracht, die ich kenne.

Heute vor dem Spiel gegen Aue weißt du, die Mannschaft wird mit Sicherheit extremes Herz zeigen, nach einer für sie und den Verein anstrengenden Woche. Du weißt, dass es ein schweres Spiel wird. Und du musst damit leben, dass deine Jungs bei dem ersten technischen Fehler ausgepfiffen werden, dass Häme über sie ausgeschüttet wird. Ich frag mich, was Hendrik Zuck verbrochen hat, dass man sich bei jedem Ballkontakt über ihn lächerlich macht. Eros Dacaj macht mehr als ein ordentliches Pflichtspieldebüt, macht einen Fehler und dieses Stadion fängt an zu lachen. Ich verteidige meine Mannschaft bis zum Schluss, das ist Fakt. So etwas kotzt mich an.

Trainersteckbrief Lieberknecht
Lieberknecht

Lieberknecht Torsten

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"Wir machen alle irgendwann einmal Fehler"

Wir machen alle irgendwann einmal Fehler. Aber keiner von uns stellt sich hin, spielt den Sonnenkönig und sagt, dass wir fehlerfrei sind. Die Mannschaft ist nach dem Kiel-Spiel extrem hart mit sich ins Gericht gegangen. Aber das das ist nicht genug. Es ist anscheinend die größte Schande, in Kiel zu verlieren oder nur Unentschieden gegen Aue zu spielen. Das ist eine Schande! Da können Sie wieder sagen, Lieberknecht ist wieder durchgedreht, aber das hat etwas mit Herz zu tun, dass man sich hier jeden Tag von morgens bis abends den Arsch aufreißt.

Ich weiß, dass es viele gibt, die uns unterstützen. Aber mittlerweile gibt es mehr, die uns nicht unterstützen und nicht für den Verein da sind. Das hat Aue heute vorgemacht: Wie man für einen Verein komplett da sein kann, als Mannschaft und drumherum. Ich bin zufrieden und gebe den Jungs zwei Tage frei, weil sie es verdient haben. Wir wussten, dass es heute sehr schwer wird. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel wieder in den Griff bekommen. Es gab viel Eins-gegen-eins, da kann hier und da ein Tor fallen. Deswegen bin ich zufrieden mit dem 1:1 und wünsche Aue viel Erfolg in den nächsten Spielen und bei der Trainersuche. Ich habe heute zwei Mannschaften gesehen, die viel investiert haben. Da lass ich mir nichts reintragen."

jly