2. Bundesliga

Unions Philipp Hosiner: "Wir müssen aus dieser Sache lernen"

Berlin: Große Enttäuschung bei den Eisernen

Hosiner: "Wir müssen aus dieser Sache lernen"

Richtet den Blick schon wieder nach vorne:  Philipp Hosiner.

Richtet den Blick schon wieder nach vorne: Philipp Hosiner. imago

Das 1:3 von Braunschweig lässt Union zwar nach wie vor die theoretische Möglichkeit auf den Aufstieg in die Bundesliga. Doch Trainer und Spieler üben sich nach der dritten Niederlage im dritten Aufeinandertreffen mit einem Aufstiegsanwärter im Jahr 2017 - der vierten Niederlage aus den letzten sieben Spielen - in Realismus, dass die Saison wohl auf Platz vier endet. "So lange es theoretisch irgendwie noch möglich ist, werden wir es versuchen", sagt Kapitän Felix Kroos, "aber dass die Chancen nicht größer geworden sind, wissen wir auch."

Keller bleibt "realistisch"

Auch Jens Keller hegt keine große Zuversicht mehr, dass Union noch einmal ernsthaft in das Rennen um den zweiten oder dritten Platz eingreifen kann. Sechs Punkte und eine um sechs respektive sieben schlechtere Tordifferenz bei zwei ausstehenden Partien seien kaum noch aufzuholen, so der Coach der Eisernen. "Man muss realistisch bleiben", sagt Keller, fügt aber an: "Wir schenken die Saison nicht her und man darf nicht vergessen, dass wir eine sehr tolle Saison bisher gespielt haben. Wir sind natürlich super enttäuscht, aber es gibt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen."

Am Ende hat uns vielleicht ein bisschen die Erfahrung und die Cleverness gefehlt.

Philipp Hosiner

Auch Philipp Hosiner sagt: "Wir wissen alle, dass wir eigentlich eine sehr gute Saison gespielt haben und lange vorne dabei waren." Warum Union - vor sieben Wochen nach dem 1:0 gegen Nürnberg noch Tabellenführer - durch lediglich sieben Punkte aus den anschließenden sieben Partien wohl entscheidend zurückgefallen ist, darüber kann der österreichische Angreifer nur mutmaßen. "Am Ende hat uns vielleicht ein bisschen die Erfahrung und die Cleverness gefehlt", sagt Hosiner, "wir müssen aus dieser Sache lernen und es nächstes Jahr besser machen. Der Blick geht jetzt schon wieder nach vorne."

In die gleiche Kerbe schlägt auch Damir Kreilach. "Klar ist, dass wir enttäuscht sind", sagt der torgefährliche Mittelfeldakteur (neun Treffer bisher), "aber wir haben so eine geile Saison gespielt. Ich finde, dass jeder Spieler eine große Entwicklung gemacht hat, und wir haben Vereinsgeschichte geschrieben. Noch nie hat Union in der 2. Liga so viele Punkte geholt wie wir." Kreilach ist der Meinung, "dass wir in ein paar Situationen auch nicht das nötige Glück hatten. Es geht um Kleinigkeiten". Union habe ein wenig an Souveränität eingebüßt, so der Kroate, der die Partie des 28. Spieltages bei Fortuna Düsseldorf, als Union nach eigener 2:0-Führung noch 2:2 spielte, als eine Art Knackpunkt bezeichnete. "Wenn wir da gewonnen hätten, hätten wir eine andere Situation."

Kreilach: "Wir werden alles probieren"

Zwei Spiele stehen für die Eisernen noch aus: am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim und am 22. Mai bei der SpVgg Greuther Fürth. "Wir werden alles geben und probieren, sechs Punkte zu holen", betont Kreilach. Auch Hosiner sagt, "dass wir so auftreten werden, als würden wir noch vorne mitspielen. Es wird sich sicher keiner hängen lassen." Ob das noch reicht, um vielleicht doch nochmal eine Chance zu erhalten, Platz zwei oder drei anzugreifen, darüber zerbricht man sich bei Union nur noch bedingt den Kopf. "Klar, im Fußball sind schon viele Sachen passiert. Wir wollen sowieso die letzten beiden Spiele gewinnen. Einfach, um unseren Fans zu zeigen, dass wir stolz sind, dass sie uns so unterstützt haben. Sollte am letzten Spieltag noch irgendetwas möglich sein, schauen wir mal."

Andreas Hunzinger