2. Bundesliga

VfB Stuttgart wehrt den Angriff von Union Berlin ab und festigt Rang eins in der 2. Bundesliga

Überblick: Braunschweig klettert - KSC kaum noch zu retten

VfB wehrt Union-Angriff ab und festigt Rang eins

Das 1:0 für Stuttgart: Alexandru Maxim (#10) trifft per Freistoß.

Das 1:0 für Stuttgart: Alexandru Maxim (#10) trifft per Freistoß. picture alliance

Der VfB hat sich am Montagabend mit einem 3:1 gegen Union um drei Punkte von Rang drei und Hannover 96 abgesetzt, gar auf sechs Zähler vom Tabellenvierten Berlin. In den ersten 45 Minuten war Stuttgart den Eisernen klar überlegen, ließ eine erste Großchance durch Brekalo aus (17.) und schlug just in der Phase, in der die Gäste aus Köpenick durch Skrzybski (25.) und Polter (26.) zu ersten Abschlüssen kamen, doppelt zu: Maxim traf per Freistoß ins Torwarteck (29.), ehe Terodde einen feinen Konter mit dem 2:0 veredelte (33.). Auch nach der Pause gaben die Schwaben den Ton an, doch aus dem Nichts glückte Polter per Kopf der Anschlusstreffer (57.), ehe Brekalo bei einer sehr aussichtsreichen Möglichkeit die postwendende Antwort verpasste (59.). Wenig später nutzte der eingewechselte Ginczek jedoch einen kapitalen Fehler von Leistner zum 3:1, die vorzeitige Entscheidung (68.). So feierte der VfB den dritten Sieg in Serie und blieb zum fünften Mal in Folge unbesiegt.

Braunschweig zeigt eine Reaktion

Christoffer Nyman

Dank Christoffer Nyman zog Braunschweig wieder an Hannover vorbei. picture alliance

Eintracht Braunschweig hat nach der knappen Niederlage im Niedersachsen-Derby vor Wochenfrist die richtige Reaktion gezeigt und durch einen 2:0-Sieg gegen den VfL Bochum am Sonntagnachmittag seine Position im Aufstiegsrennen gefestigt. Die Westdeutschen dagegen konnten den Schwung des Sieges gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht nutzen und blieben zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen ohne eigenen Torerfolg.

Toreschießen war zuletzt auch nicht die Spezialität der Braunschweiger, die in den vier Partien zuvor nur zwei Treffer zustande brachten. BTSV-Coach Torsten Lieberknecht reagierte mit der Hereinnahme von Mittelstürmer Kumbela. Die Maßnahme sollte sich zumindest in Hälfte eins nicht auszahlen, denn der Eintracht fehlte es gegen defensiv starke Bochumer an Tempo und Ideen. Unmittelbar nach Wiederanpfiff gelang Nyman allerdings das Führungstor (46.). Der VfL war um eine Antwort bemüht, doch die Eintracht stand hinten sicher und sorgte kurz vor Spielende für die Entscheidung: VfL-Keeper Riemann ging viel zu ungestüm gegen Boland zu Werke, den fälligen Strafstoß verwandelte Nyman im Nachschuss (87.).

Kein Sieger im kleinen fränkischen Derby

In den bisher zwölf Ligaspielen des Jahres gelang den Würzburger Kickers kein Sieg, am Sonntag sah es lange Zeit danach aus, als würde der Aufsteiger erstmals jubeln können. Dank eines Treffers von Rama in der zehnten Minute führte der FWK im fränkischen Duell gegen den 1. FC Nürnberg bis weit in die zweite Hälfte hinein mit 1:0, der Club brachte nur wenig zustande. Dann aber nutzte Teuchert zehn Minuten vor Spielende eine der wenigen Chancen und sicherte so dem Altmeister einen Punktgewinn. Würzburg verpasste den erhofften Befreiungsschlag und steckt weiterhin mittendrin im packenden Abstiegskampf.

Sandhausen stoppt Abwärtsspirale - Abstieg des KSC rückt näher

Nach dem 0:4 beim SV Sandhausen besitzt das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Karlsruher SC wohl nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Der KSC müsste nach den Ergebnissen der Konkurrenten alle seine vier ausstehenden Partien gewinnen, um selbst den Relegationsrang noch zu erreichen. Selbstverständlich nur, wenn die Konkurrenz auch mitspielt. Am Hardtwald spielte Karlsruhe zu Beginn eigentlich gut mit, geriet aber nach einem schlimmen Fehler von Keeper und Kapitän Orlishausen durch SVS-Angreifer Sukuta-Pasu in Rückstand (17.). Das Tor war der Weckruf für die Sandhäuser, die noch vor der Pause durch Pledl nachlegten (33.). In Durchgang zwei blieb Sandhausen am Drücker, Sukuta-Pasu (68.) und Kosecki in der Nachspielzeit machten endgültig den Deckel für den SVS drauf, der nach zuvor zehn Spielen ohne Sieg einen wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt feiert.

Hannover gibt den Sieg spät aus der Hand

Waldemar Anton und Martin Harnik

Gefühlter Sieger: Aue jubelte über einen Last-Minute-Punkt. imago

Hannover blieb am Samstag im siebten Spiel in Serie zwar ungeschlagen, ärgerte sich allerdings über einen späten Gegentreffer, der zwei Punkte kostete. Die Gäste erwischten bei richtig schlechten Platzverhältnissen einen Traumstart und gingen infolge eines Freistoßes durch einen Kopfballtreffer von Anton in Führung. Aue schüttelte sich kurz und hatte kurz darauf durch Köpke die Riesenchance zum Ausgleich, aber Tschauner rettete in höchster Not. Hannover agierte weiter zu passiv und Aue kam deshalb nicht unverdient zurück. Nach schönem Zuspiel beendete Köpke seine lange Durststrecke und erzielte den Treffer zum 1:1. Keeper Tschauner sah dabei nicht gerade glücklich aus. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verpasste Köpke per Kopf sogar seinen zweiten Treffer. Das Team von André Breitenreiter zeigte sich als echte Spitzenmannschaft und nutzte seine Chance zur erneuten Führung (Harnik) eiskalt aus. Aue kam in der Folge kaum mehr in den Abschluss, Hannover kontrollierte die Partie weitestgehend – bis zur Nachspielzeit. Kurz vor dem Abpfiff gelang Nazarov (90.+4) allerdings der erneute Ausgleich zum 2:2. Ein Punkt, der im Abstiegskampf noch Gold wert sein könnte.

Bielefeld muss sich nach wilden Minuten mit Remis begnügen

Der FC Heidenheim befand sich in der Rückrunde im Sturzflug und konnte diesen erst durch den knappen Auswärtserfolg beim KSC (1:0) beenden. Und für das Spiel gegen Bielefeld hatten sich die Schwaben vorgenommen, die 40-Punkte-Marke zu knacken, was mit einem Remis gerade so gelang. Die erste Möglichkeit der Partie hatte Schnatterer, der in der Anfangsphase aber am Pfosten scheiterte. Allerdings kam danach nicht mehr viel. Die Partie plätscherte auf mäßigem Niveau der Halbzeit entgegen, als Theuerkauf kurz vor dem Pausentee noch eine gute Gelegenheit liegenließ. Dann kamen ein paar wilde Minuten. Heidenheim ging schnell mit 2:0 in Front, dabei leistete sich Dick ein unglückliches Eigentor. Unter tätiger Mithilfe von FCH-Keeper Müller glichen Schütz und Joker Klos aber blitzschnell zum 2:2 aus. Zudem flog noch Heidenheims Griesbeck vom Platz. Jetzt sah alles nach einem Auswärtserfolg der Bielefelder aus, doch die Schwaben retteten den einen Punkt über die Ziellinie. Die Gäste bleiben durch die Punkteteilung auf einem Abstiegsplatz.

"Sechs-Punkte-Spiel" geht an die Roten Teufel

Christian Gytkjaer

Unglücklich: Christian Gytkjaer köpft ins eigene Tor. imago

Am Freitagabend begegneten sich zwei Traditionsvereine in einem direkten Duell im Abstiegskampf: Kaiserslautern gegen 1860 München. Nach torlosem ersten Durchgang entschieden die Roten Teufel das "Sechs-Punkte-Spiel" (FCK-Innenverteidiger Heubach) erst in der Schlussphase mit 1:0 für sich - und das äußerst glücklich: Gytkjaer verlängerte einen Ball unhaltbar für Ortega ins eigene Tor (73.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte 1860 das Geschehen eigentlich im Griff. Nun warten die Münchner (33 Punkte) schon seit vier Runden auf einen Sieg und müssen Lautern (35) vorbeiziehen lassen. Dem Team von Norbert Meier wiederum gelang ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt.

Düsseldorf muss sich in doppelter Unterzahl geschlagen geben

Ein echtes Kellerduell war auch die Paarung Düsseldorf gegen St. Pauli, wobei die Hamburger einen 0:1-Rückstand drehten und mit 3:1 gewannen. Düsseldorf, seit nunmehr zehn Heimspielen ohne Sieg, beendete die Begegnung zu neunt: Bodzek sah Gelb-Rot, Hoffmann glatt Rot. St. Pauli zog nach Punkten mit der Fortuna gleich und setzte seinen Aufwärtstrend fort. Überschattet wurde die Partie von einem heftigen Zusammenprall von Nehrig und Akpoguma. Beide mussten bereits in der elften Minute verletzt ausgewechselt werden. In der 42. ging es auch für Dudziak nicht mehr weiter: Der Kiez-Kicker hatte sich in einem Zweikampf die Schulter ausgekugelt.

Fürth gewinnt dank Aosman-Eigentor

Das Hinrundenduell verlor Fürth mit 1:2 in Dresden. Nach der Niederlage musste Stefan Ruthenbeck bei den Franken die Koffer packen und Janos Radoki übernahm. Erst vor drei Tagen verlängerte der erfolgsbessene Fußballlehrer seinen Vertrag bei der Spielvereinigung - und führte das Kleeblatt zu einem Sieg gegen Dynamo. Dank eines Eigentores des Dresdners Aosman (74.) fand Fürth wieder in die Erfolgsspur.

kon