2. Bundesliga

Stuttgart: Stehaufmännchen mit Hang zur Nachlässigkeit

Die vier Favoriten im kicker-Aufstiegscheck

Stuttgart: Stehaufmännchen mit Hang zur Nachlässigkeit

Fehlt noch die nötige Konstanz und Erfahrung: Stuttgarts Jungstars Takuma Asano und Carlos Mané.

Fehlt noch die nötige Konstanz und Erfahrung: Stuttgarts Jungstars Takuma Asano und Carlos Mané. imago

Der Trend:

Der Start in die Rückrunde geriet mit fünf Siegen in Serie zur Demonstration der Stärke. Nichts und niemand schien die Schwaben stoppen zu können. Außer sie sich selbst. Was sie auch prompt taten. Nach zuletzt drei sieglosen Spielen hat sich rund um den Traditionsklub wieder ein Stück weit Skepsis breitgemacht. Besorgniserregend ist vor allem die Negativspirale, in die die Stuttgarter geraten sind. War das 1:1 in Braunschweig in Unterzahl noch als Teilerfolg zu verbuchen, blieben die Spieler von Trainer Hannes Wolf gegen Bochum (1:1) und besonders in Fürth (0:1) vieles bis alles schuldig.

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
50
2
Eintracht Braunschweig Eintracht Braunschweig
50
3
1. FC Union Berlin 1. FC Union Berlin
50
VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Die Probleme:

Schleichend kam der Abwärtstrend, den selbst Kapitän Christian Gentner mit einem gewissen "Hang zur Nachlässigkeit" in Verbindung gebracht hat. Es fehlte - vor allem in den Anfangsphasen der Partien - sichtlich an der nötigen Gier, den Platz als Sieger verlassen zu wollen. Stuttgart lässt sich von ruppig auftretenden und leidenschaftlich kämpfenden Gegnern, die zudem ein schnelles und zielstrebiges Umschalten betreiben, jeweils den Schneid abkaufen. In Fürth wirkte die Mannschaft von der Systemumstellung vom gewohnten 4-1-4-1 zu einem 3-4-3 zudem etwas überfordert. Der Versuch Daniel Ginczek und Simon Terodde gemeinsam als Spitze und hängende Spitze aufzubieten, klappte bisher nicht wirklich. Jungstars wie Carlos Mané, Takuma Asano, Josip Brekalo oder auch Anto Grgic lassen Konstanz und Erfahrung in schwierigen Phasen vermissen. Wenn der VfB auswärts in Rückstand gerät, verliert er auch. So geschehen in Düsseldorf (0:1), Dresden (0:5), Würzburg (0:3) und Fürth.

Die Hoffnung:

Der Kader weist ein Leistungsniveau auf, das in der 2. Liga seinesgleichen sucht. Der Trainer, in dessen Augen "die ersten Spiele der Rückrunde nicht herausragend, aber die letzten drei auch nicht kompletter Schrott" waren, hat die Qual der Wahl und wird diese auch zu nutzen wissen, um für frischen Wind zu sorgen. Allerdings ist zuweilen auch schon ein leichtes Aufflackern von Frustration bei dem einen oder anderen Hinterbänkler zu spüren, der zuletzt wenig bis keine Rolle gespielt hat. Die folgende englische Woche bringt zwei Heimspiele (gegen Dresden und den KSC), fünf sind es insgesamt, bei vier Auswärtspartien, und könnte für einen Neustart sorgen.

Die Prognose:

Immer, wenn der VfB auf die Nase fällt - nach dem rumpelnden Saisonstart samt Niederlage gegen Heidenheim (1:2), der Klatsche gegen Dresden (0:5) oder den beiden Rückschlägen gegen Hannover (1:2) und Würzburg (0:3) - rappelt er sich wieder auf. Wiederholung wahrscheinlich. Platz 1 und 2 sind weiterhin zum Greifen nah, Platz 3 als Mindestziel mehr als machbar.

George Moissidis