2. Bundesliga

Wichtige Punkte für 1860 - FCN tritt auf der Stelle

21. Spieltag: VfB und 96 auf Kurs - Union jetzt Dritter

Wichtige Punkte für 1860 - FCN tritt auf der Stelle

Heimsieg und Abstand zur Abstiegszone geschaffen: 1860 feiert das 2:0 gegen den Club.

Heimsieg und Abstand zur Abstiegszone geschaffen: 1860 feiert das 2:0 gegen den Club. imago

"Big Points" für 1860

Am Montagabend stieg zum Abschluss der 21. Runde das bayerisch-fränkische Derby zwischen 1860 München und dem 1. FC Nürnberg. Der Gast aus dem Frankenland hatte in der Allianz-Arena aber wenig zu melden - und verlor verdientermaßen mit 0:2. Die letzten Resthoffnungen auf den Relegationsplatz können allmählich ad acta gelegt werden, das graue Mittelfeld ist FCN-Realität. Die Löwen haben sich derweil dank der Tore von Ba (16., Kopfball) und Lumor (39., Torwartfehler von Kirschbaum) weiter rehabilitiert. Mit diesem Dreier sowie dem Last-Minute-Sieg gegen den KSC (2:1) zeigt der Trend unter Coach Vitor Pereira, der fortan Unterstützung von Assistenztrainer Daniel Bierofka erhält, weiter nach oben. Die Abstiegszone liegt mit sieben Punkten Vorsprung etwas entfernt.

Joker Karaman rechtzeitig zur Stelle

Torschützen in Dresden: Martin Harnik und Kenan Karaman.

Torschützen in Dresden: Martin Harnik und Kenan Karaman. imago

Hannover 96 gewann am Sonntag 2:1 bei Dynamo Dresden und festigte seinen zweiten Rang. Der Aufsteiger aus Sachsen dagegen hat vorerst den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. Die 29.500 Zuschauer in Dresden sahen eine muntere Partie mit zunächst leichten Vorteilen für Dynamo. In der 22. Minute hätten die Sachsen in Führung gehen können, doch Kutschke traf bei freier Schussbahn den Ball nicht richtig. Richtig brenzlig wurde es für Dynamo in der 44. Minute, doch Harnik setzte den Ball am rechten Pfosten vorbei. Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es hektisch: Zunächst wurde einem Kutschke-Treffer wegen Abseits die Anerkennung verweigert, dann rettete Dynamo-Keeper Schwäbe mit einer Glanzparade gegen Harnik (beide Situationen 52.). In der 64. Minute war es dann für den Hannover-Stürmer so weit: Aus kurzer Distanz verwandelte er eine Kopfballvorlage von Sané am langen Pfosten zur Führung. Etwas später schlug die Stunde der Joker: Zunächst legte der eingewechselte Testroet für Kutschke zum Ausgleich auf (78.), doch nur 110 Sekunden später war der nur vier Minuten zuvor ins Spiel gekommene Karaman zur Stelle und schob den Ball ins lange Eck - 2:1 für Hannover. Dabei blieb es bis zum Ende.

Union kämpft sich auf Rang drei vor

Union Berlin bliebt derweil an Hannover dran und schob sich mit einem 2:1-Erfolg an Braunschweig vorbei auf den dritten Rang. Schon in der sechsten Minute hieß es Foulelfmeter, den der Karlsruher Kinsombi verursachte und den Hedlund gegen den neu ins KSC-Tor gekommenen Orlishausen verwandelte. Nur zwei Minuten danach hatte der KSC die große Chance zum Ausgleich, doch Mugosa traf nur die Latte. Stattdessen hieß es in der 37. Minute 2:0 für die Gäste - und erneut war Kinsombi der Unglücksrabe: Im Zweikampf mit Polter lenkte er den Ball unglücklich ins eigene Netz. Spannend wurde es noch einmal nach dem Anschlusstreffer von Stoppelkamp (77.). Auch dieser Treffer wurde vom Elfmeterpunkt aus erzielt: Leistner hatte den Strafstoß gegen Mugosa verursacht. Der Ausgleich wollte den Badenern aber nicht mehr gelingen, vielmehr schwächten sie sich selbst: Kom, der zuvor das 2:2 mit seinem Kopfball verfehlt hatte, stoppte Polter unsanft und sah Gelb-Rot.

Kein Sieger im Kellerduell

Der FC St. Pauli hatte in der Vorbereitung auf die Partie in Bielefeld auf Trainer Ewald Lienen (grippaler Infekt) verzichten müssen. Der Coach wurde aber rechtzeitig zum Spiel wieder fit und sah eine eher gemütliche erste Hälfte. Brenzlig wurde es nur in der 16. Minute: Der Hamburger Stürmer Bouhaddouz lief plötzlich allein vor Hesl auf das Tor zu. Doch der Keeper rettete im Herauslaufen. Nach der Pause tunnelte Buchtmann Hesl und brachte die Hanseaten in Führung (50.). St. Pauli hatte nun Oberwasser und schien dem zweiten Treffer näher als die Arminen dem Ausgleich. Doch weit gefehlt: In der 3. Minute der Nachspielzeit war Klos aus kurzer Distanz zur Stelle und stocherte den Ball über die Linie, weil Heerwagen das Leder nicht sicher festhalten konnte. Ein glücklicher Punkt für die Arminia, der die Situation im Keller nun richtig eng werden lässt: Der KSC, St. Pauli, Bielefeld und Aue haben nun alle 18 Zähler auf dem Konto.

Zulj überwindet Rensing

Das 1:0: Fürths Robert Zulj überwindet Michael Rensing. imago

Fürth feiert 400. Ligasieg

Mit vier Neuen in der Startelf feierte Fürth gegen Düsseldorf am Samstag den sechsten Heimsieg und gleichzeitig den 400. Erfolg in der Liga überhaupt. Zuljs Fallrückzieher über die Latte sowie ein Hennings-Kopfball auf der anderen Seite waren zunächst die dürftige Ausbeute des ersten Durchgangs, in dem sich beide Teams ein wahres Fehlpass-Festival lieferten. Wie aus dem Nichts traf Zulj kurz vor der Pause nach abgeblocktem Dursun-Kopfball aber doch (42.). Die Fortuna stand unmittelbar nach dem Wechsel dicht vor dem 1:1, Akpoguma traf den Pfosten, Bebou scheiterte kurz vor der Linie (46., 47.). Dies sollte ein Strohfeuer bleiben. Die Funkel-Elf zeigte sich zwar verbessert, kam aber dem Ausgleich trotz aller Bemühungen nicht mehr nah und musste die SpVgg im Tableau vorbeiziehen lassen.

Späte Jokertore in Bochum

Im Duell zweier 2017 noch siegloser Teams zeigte sich Würzburg in Bochum im ersten Abschnitt defensiv auch ohne die Gelb-gesperrten Junior Diaz und Neumann von seiner besten Seite - und beherzigte zudem die Vorgabe von Coach Bernd Hollerbach, "frech zu sein". Die Pausenführung durch Hooglands Eigentor (26.) war verdient, der VfL zeigte eine ganz schwache Vorstellung und agierte harmlos. Die Gäste standen nach der Pause dicht vor dem 2:0 (Taffertshofer, 48.). Der Verbeek-Elf fehlte auch mit frischen Kräften das Konzept. Mehr Struktur brachte der kompakte Aufsteiger auf den Platz, der immer wieder Nadelstiche setzte (Königs, 68.). Das ideenlose Bochum agierte mit dem Mute der Verzweiflung, Quaschner (74.) und Mlapa (Pfosten, 75.) scheiterten noch, aber zwei Joker drehten kaum mehr erwartet den Spieß noch um: Weilandt (84.) und Wydra (87.) sorgten einmal mehr für späte Gegentore der Kickers.

VfB 2017: Vierter Sieg im vierten Spiel

Josip Brekalo

Völlig losgelöst: Josip Brekalo nach seinem ersten Tor für den VfB Stuttgart. imago

"Wir werden nicht den Fehler machen, uns als Favorit zu fühlen, nur weil wir VfB Stuttgart auf dem Trikot stehen haben": Trainer Hannes Wolf hatte vor dem Spiel am Freitagabend in Heidenheim zurückhaltende Worte gewählt. Eine Herangehensweise, für die er auf dem Rasen bestätigt werden sollte: Der VfB hatte zwar gute Chancen und ging durch Gentner nach einer Ecke auch in Front, musste aber noch vor der Pause durch einen sehenswerten Weitschuss des unermüdlichen Schnatterer den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Nach der Pause brauchte der VfB etwas Anlaufzeit, baute dann aber Druck auf. Brekalo markierte mit einem traumhaften Distanzschuss ins rechte obere Eck die erneute Führung - Premierentor für den Winterneuzugang. Doch der VfB-Erfolg geriet im Anschluss gehörig in Gefahr: Heidenheim drängte auf den Ausgleich, hatte zahlreiche Ecken und zwang Langerak unter anderem zu einer Glanzparade, als der VfB-Schlussmann den Ball noch an Latte und Pfosten lenken konnte (86.). Letztlich brachten die Gäste den 2:1-Vorsprung aber über die Zeit und festigten damit die Position an der Spitze.

Braunschweig siegt wieder nicht

Eintracht Braunschweig verliert dagegen immer mehr an Boden. Die Niedersachsen warten nach dem 1:1 gegen Schlusslicht Aue weiterhin auf den ersten Sieg nach der Winterpause (0/3/1). Dabei gelang der Start nach Maß: Über links wurde die Gästeabwehr ausgehebelt, Ofosu-Ayeh schob zum 1:0 ein (10.). Doch die Braunschweiger setzten nicht nach und kassierten nach knapp einer Stunde die Quittung, als der zur Pause ins Spiel gekommene Nazarov einen Handelfmeter sicher verwandelte. Aue spielte anschließend beim Dritten sogar auf Sieg, es sollte aber bei der Punkteteilung bleiben, weil Bunjaku in der Nachspielzeit die Chance zum Siegtreffer für die Sachsen ausließ.

Afrika-Cup-Sieger Zoua wird beschenkt

Auch im dritten Freitagabendspiel in Folge blieb der 1. FC Kaiserslautern ungeschlagen. Nach dem 1:0 gegen Würzburg und dem 1:1 in Düsseldorf folgte mit dem 2:0 über Sandhausen ein weiterer Heimsieg. Schlüssel zum Erfolg war Rückkehrer Zoua, der nach dem Gewinn des Afrika-Cups in der Startelf stand und sich nach einem fatalen SVS-Fehlpass in der 26. Minute mit dem Führungstor für dieses Geschenk "bedankte". Heubach und Gaus legten wenig später in Koproduktion nach einer Ecke das 2:0 nach. Mit der Führung im Rücken konnten die Pfälzer im zweiten Durchgang noch nachlegen: Kerk brachte den Ball zwar nicht im leeren Tor unter, der eingewechselte Osawe markierte aber kurz darauf nach einem Konter den 3:0-Endstand (79.).

nik/jpe/sam