2. Bundesliga

Nürnberg dankt mal wieder Torjäger Burgstaller

Überblick: Würzburg fertigt VfB ab - Turbulentes Remis am Millerntor

Nürnberg dankt mal wieder Torjäger Burgstaller

Da ist es passiert: Burgstaller jubelt über den Nürnberger Siegtreffer gegen den FCK.

Da ist es passiert: Burgstaller jubelt über den Nürnberger Siegtreffer gegen den FCK. imago

2:1 gegen den FCK: Dritter Heimsieg für den FCN

Im letzten Zweitligaspiel des Jahres 2016 am Montagabend feierte der 1. FC Nürnberg einen knappen 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern und verliert damit die vorderen Plätze nicht vollends aus den Augen. Durch den dritten Heimsieg der Franken rangiert der Club auf Platz neun, die Pfälzer überwintern auf Rang 13. Der Matchwinner für die Nürnberger war Torjäger Burgstaller, der in der Schlussphase das umjubelte 2:1 markierte. Für den Österreicher, der den Club möglicherweise im Winter verlässt, war es der 14. Saisontreffer. Zuvor hatte Behrens den Club in Front geköpft, doch Zoua glich ebenfalls per Kopf aus. Mit dem Tor zum 1:0 stellte der FCN zudem einen Rekord ein, denn auch im 38. Spiel in Folge konnten sich die Nürnberger über einen Treffer freuen - die Marke teilen sie sich mit Wattenscheid (1987/88).

2. Bundesliga - 17. Spieltag
mehr Infos
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Eintracht Braunschweig Eintracht Braunschweig
34
2
Hannover 96 Hannover 96
32
3
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
32
2. Bundesliga - Torjäger 2016/17
1. FC Nürnberg Burgstaller Guido
14
Eintracht Braunschweig Kumbela Domi
11
VfB Stuttgart Terodde Simon
11
2. Bundesliga - Scorer 2016/17
1. FC Nürnberg Burgstaller Guido
15
Eintracht Braunschweig Kumbela Domi
14
1. FC Heidenheim Schnatterer Marc
13
2. Bundesliga - Topspieler (Tor) 2016/17
1. FC Nürnberg Kirschbaum Thorsten
2,64
Fortuna Düsseldorf Rensing Michael
2,65
Würzburger Kickers Wulnikowski Robert
2,74

Spektakel am Dallenberg

Komm an meine Brust: Soriano (li.) herzt Benatelli, der Würzburg in Führung schoss.

Komm an meine Brust: Soriano (li.) herzt Benatelli, der Würzburg in Führung schoss. imago

Faustdicke Überraschung am Dallenberg: Aufsteiger Würzburg schlug am Sonntag Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart mit 3:0. Die Schwaben verpassten damit die Herbstmeisterschaft. Stuttgarts Baumgartl fehlte Rot-gesperrt, Gentner war unter der Woche krank, nahm auf der Bank Platz, Terodde trug die Kapitänsbinde. Bei Würzburg fehlte der Gelb-gesperrte Kurzweg. Der VfB war vom Anpfiff weg nach vorne orientiert, die Kickers warfen aber ihre bekannt kämpferische Einstellung in die Waagschale, störten geschickt und mit großer Einsatzfreude. Nach vorne ging für die Franken aber lange nur sehr wenig zusammen. Umso überraschender die Führung Würzburgs durch Benatelli (27.) nach Patzer von Pavard und Pfostenschuss von Rama. Der VfB war geschockt, Würzburg euphorisiert und dem 2:0 mehrmals nahe. Es dauerte aber bis zur 40. Minute, ehe Schoppenhauer aus dem Gewühl heraus verdient erhöhte. Die Hollerbach-Elf zeigte Zweitliga-Fußball par excellence. Einsatz, Willen und Leidenschaft stimmten - dazu kam die ordentliche Effizienz. Nach der Pause rückte der VfB weiter auf, ging etwas mehr Risiko, was den Kickers Platz für Konter gab. Stuttgart war bemüht, aber nicht ideenreich und durchsetzungsfähig genug, um das defensivstarke Würzburg ernsthaft in Gefahr zu bringen. Besser machten es die Franken: Daghfous traf nach tollem Konter zum 3:0 (79.).

Hannover verpasst die Tabellenspitze

Sandhausen entführte ein nicht unverdientes Remis bei Bundesliga-Absteiger Hannover, der den Sprung an die Spitze verpasste. Hannovers Coach Daniel Stendel vertraute der selben Startelf, die auch beim 2:1-Sieg in Stuttgart begonnen hatte. Bei Sandhausen fehlte der Rot-gesperrte Kister. Die Niedersachsen gingen von Beginn an hohes Tempo, pressten hoch, ließen Sandhausen kaum Luft zum Atmen. Im Abwehrzentrum aber verteidigten die Gäste meist effizient, so dass gute Gelegenheiten für die dominierenden 96er rar gesät waren. Und kurz vor der Pause hatte Sandhausen sogar durch Wooten und Kosecki zwei feine wie hochkarätige Chancen. Nach Wiederanpfiff legten die Niedersachsen noch eine Schippe drauf, übten gehörig Druck aus. Der SVS lauerte aber auf Konter und besaß eine gute Schusschance durch Wooten. Die Partie war hart umkämpft, beide Teams investierten viel, boten Leidenschaft, Laufstärke und großen Einsatz. In der Schlussphase zog Hannover nochmal an, der SVS verteidigte aber leidenschaftlich, warf sich in jeden Schuss und ergatterte so einen Zähler.

Dresden entführt die Punkte aus Bielefeld

Aufsteiger Dresden siegte bei den heimstarken Bielefeldern verdient mit 2:1, beendete eine Durststrecke von drei sieglosen Spielen, die Arminia steckt weiter im Abstiegskampf. Bielefelds Trainer Jürgen Kramny musste auf Prietl (Schulterveletzung) und Junglas (Rückenbeschwerden) verzichten. Dresden trat ohne Fabian Müller und Lambertz an (beide Infekt). Dynamo begann sehr selbstbewusst, war spielerisch stärker, einen Tick aggressiver und ging verdient durch einen Kopfball von Kutschke in Führung (14.). Dresden war klar spielbestimmend. Dennoch gab es zwei grobe Böcke in der SGD-Defensive, die vonseiten der Arminen aber nicht genutzt wurden. In Hälfte zwei wurde Bielefeld gegen nun etwas nachlässige Sachsen druckvoller und kam prompt durch Klos zum Ausgleich (55.). Dynamo war nun wieder wach, es entwickelte sich eine intensive Partie, beide Teams drängten auf die Führung. Dresdens Testroet scheiterte zunächst am Pfosten, hatte später aber das Visier exakter eingestellt und erzielte das insgesamt verdiente 2:1 (81.).

Turbulentes Remis am Millerntor

Mlapa und Bouhaddouz

Torschützen im Zwiegespräch: Bochums Peniel Mlapa und St. Paulis Aziz Bouhaddouz. imago

Bei der Partie zwischen St. Pauli und Bochum von einer hektischen Anfangsphase zu sprechen, wäre weit untertreiben. Es ging wild zu am Millerntor! Los ging's mit Perthels verunglückter Kopfball-Rückgabe, die Bouhaddouz erlief und mit der Hacke artistisch Richtung Tor bugsierte - die Querlatte verhinderte ein Traumtor (3.). In der 14. Minute hielten die Zuschauer erneut den Atem an: VfL-Keeper Riemann und Buballa prallten in der Luft zusammen, der Hamburger musste mit Schädel-Hirn-Trauma mit der Trage vom Feld transportiert werden. Als Mlapa auch noch der Führungstreffer gelang (20.), waren die Pauli-Fans endgültig bedient, durften aber nach Perthels Roter Karte nach einem Tritt an den Kopf von Miyaichi wieder Hoffnung schöpfen (28.). Die Hamburger machten allerdings lange zu wenig aus der Überzahl - bis Riemanns Irrflug nach einer Flanke Bouhaddouz den Ausgleich ermöglichte (76.), der bis zum Schluss Bestand hatte.

Braunschweig trifft in Karlsruhe nur die Latte

Im Wildpark mussten die Zuschauer lange auf Höhepunkte warten. Erst nach einer halben Stunde kam langsam Fahrt in die Partie zwischen Karlsruhe und Braunschweig, das die Herbstmeisterschaft mit einem Sieg hätte perfekt machen können. Kumbela verfehlte das Tor aus der Distanz knapp (30.), eine verunglückte Flanke von Sauer landete auf der Latte (35.). Auf der anderen Seite entwickelten Stoppelkamp (38., 43.) und Mehlem nach der Pause (56.) Torgefahr bei den Badenern. Und Braunschweig? War bei Decarlis Freistoß erneut im Lattenpech, zudem blieb Reichels Abstaubertor die Anerkennung wegen einer Abseitsposition verwehrt - eine knifflige Entscheidung (69.). Die Karlsruher fuhren letztlich das zweite torlose Remis in Folge ein, für den KSC ein wichtiger Punkt in Sachen Abstiegskampf.

Seedorf sieht Mölders-Tor und Löwen-Remis

Sascha Mölders

Zu früh gefreut: Sascha Mölders brachte die Münchner Löwen zwar in Front, für einen Dreier gegen den FCH reichte das aber nicht. imago

Am Freitag ging es zum Auftakt des 17. und letzten Spieltags der 2. Bundesliga im Jahr 2016 zunächst mal wieder um einen neuen Trainer des TSV 1860 München: Denis Bushuev leitete diesmal die Geschicke im Spiel gegen das starke Heidenheim - zusammen mit Daniel Bierofka, dessen Sondererlaubnis abgelaufen war. Die beiden sahen zusammen mit den Fans und Ehrengast Clarence Seedorf (ehemaliger Milan-Star und -Trainer), der nicht neuer Trainer wird , einen beinahe gelungenen Auftritt in der Allianz-Arena: Die Löwen waren insgesamt das gefälligere Team und gingen dank eines Tores von Mölders, der einen verlängerten Freistoß ins Tor drückte, verdient mit 1:0 in Front (27.). Im weiteren Verlauf vergaben die Giesinger etliche Chancen aufs 2:0 - und wurden dafür bestraft: Nach einer überstürzten Abwehraktion von Uduokhai verwandelte Schnatterer den Elfmeter zum finalen 1:1 (72.).

Schiedsrichterin Steinhaus hilft Fürth

Zu inkonstant präsentiert sich Union seit Wochen, um sich ganz oben im Tableau fest zu verankern. "Wenn wir unsere Leistung und Bereitschaft nicht zu 100 Prozent abrufen, wird es schwer für uns", so Trainer Jens Keller. Im Heimspiel gegen die Fürther, bei denen Burchert anstelle von Megyeri (Vater geworden) das Tor hütete, gelang den Eisernen dann auch nicht der versöhnliche Jahresabschluss: Nach einer insgesamt überschaubaren ersten Hälfte mit spielerisch besseren Berlinern war es zunächst Leistner, der die Köpenicker verdientermaßen in Front köpfte (65.). Das Kleeblatt konnte sich nach der jüngsten wie bedenklichen 0:2-Pleite gegen Tabellenschlusslicht St. Pauli aber rehabilitieren - und zwar dank Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus. Sie wurde bei einem Befreiungsschlag der Unioner abgeschossen, sodass Dursun der Ball vor die Füße fiel und er so den 1:1-Endstand verbuchte (80.).

Aue: Mit Männel kehrt fast der Erfolg zurück

Martin Männel

Zurück im Auer Tor: Kapitän Martin Männel. imago

Aue hatte sieben Runden auf einen Sieg (0/2/5) warten müssen - und zudem seit dem 6. Spieltag auf die Rückkehr ihres Stammtorwarts und Kapitäns. Im abschließenden Heimspiel bei eisigen Bedingungen und auf gefrorenem Rasen kehrte beides aber fast zurück: Männel und der Erfolg. Der Keeper hielt nach seiner Ellenbogenfraktur mit zwei Operationen seinen Kasten gegen Düsseldorf sauber. Einen Dreier hätte Männel mit seinen Kollegen auch bejubeln müssen, doch zu viele Chancen ließen die Sachsen letztlich liegen. Vor allem Köpke verzweifelte mit einem enorm starken Schuss am Pfosten sowie daran, dass der Ball nicht vom Rücken von Rensing ins Tor kullerte (60.). Positiv stimmen sollte diese Leistung aber trotzdem, wenngleich sie abermals nur einen und nicht drei Punkte einbrachte.

kon