2. Bundesliga

Braunschweig verliert die Tabellenführung an Stuttgart

Überblick: Spätes Siegtor für 1860 - St. Pauli torlos

Braunschweig verliert die Tabellenführung an Stuttgart

Knierutscher: Union Berlins Simon Hedlund traf zum 1:0 für die Eisernen.

Knierutscher: Union Berlins Simon Hedlund traf zum 1:0 für die Eisernen. imago

Hedlund schickt Union zurück ins Aufstiegsrennen

Bei frostigen Temperaturen am Montagabend bat Union Berlin Braunschweig zum Top-Spiel. Auf schwierigem Geläuf an der Alten Försterei mussten beide Torhüter lange frieren, während zahlreiche Mittelfeldgeplänkel das Geschehen dominierten. Im Spielaufbau taten sich beide Teams schwer, im Vorwärtsgang reichte das Repertoire meist nur für uninspirierte lange Bälle. Den ersten Wachmacher gab es erst in der 52. Minute, als Union-Torwart Busk einen abgefälschten Kumbela-Fernschuss mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten lenkte. Plötzlich ging mehr, denn auf der anderen Seite traf Hedlund zum 1:0 für Berlin (56.). Fortan suchte die Eintracht nach einer Antwort, kam aber nur zu Halbchancen. In der Schlussphase drängten die Hauptstädter dann aufs zweite Tor, was schließlich Daube besorgte (82.). Damit rückten die Eisernen in der Tabelle vor - der BTSV verlor die Tabellenführung an Stuttgart.

VfB effektiv - Aues Negativlauf hält an

Brachte den VfB in Aue in Front: Stuttgarts Timo Baumgartl.

Brachte den VfB in Aue in Front: Stuttgarts Timo Baumgartl. imago

Der VfB hatte mit einem 4:0-Sieg in Aue zumindest vorübergehend die Tabellenspitze erklommen. Die Schwaben holten 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Runden. Aue dagegen ist nun bereits seit sechs Partien sieglos. Aues Trainer Pavel Dotchev musste auf seinen Toptorjäger Köpke (Adduktorenprobleme) verzichten. Der FC Erzgebirge stellte zunächst hinten geschickt zu, doch mit der allerersten Torchance überhaupt ging der VfB durch einen Kopfball von Baumgartl in Front (13.). Beinahe hätte Kvesic postwendend geantwortet, doch sein satter Schuss klatschte an die Latte. Besser machte es Gentner nach Vorarbeit von Asano, der aber von einem Patzer von Aues Torhüter Haas profitierte (24.). Höchste schwäbische Effektivität, 2:0 nach der zweiten Chance. Aue spielte munter mit, investierte viel, hatte im Mittelfeld Vorteile, allein, ein Treffer wollte nicht gelingen. In Hälfte zwei machte Aue komplett auf, drängte auf den Anschlusstreffer. Langerak musste des Öfteren eingreifen. Dem VfB boten sich nun aber große Räume zum Kontern. Die Gegenstöße waren hochkarätig, wurden aber zunächst nicht sauber zu Ende gespielt. Erst als Terodde Mané mustergültig bediente, schraubten die Schwaben auf 3:0 (67.). Und es kam noch dicker für Aue als Mané den Doppelpack schnürte (76.).

Arminen ringen Bochum nieder

Bielefeld feierte einen enorm wichtigen Dreier gegen Bochum, setzte sich knapp mit 1:0 durch. Der Revierklub dagegen holte nur einen Sieg aus den letzten sieben Partien (1/3/3). Bochum begann mutig und offensiv, kreierte gute Chancen, doch in Führung ging überraschend das zunächst abwartend agierende Bielefeld - Voglsammer traf mit der Brust (16.). Das Tor tat dem DSC sichtlich gut, die Hausherren standen nun deutlich sicherer, nach vorne gingen die Arminen aber wenig ins Risiko. Für Bochum vergab Dawidowicz die beste Chance auf den Ausgleich. Bielefeld spielte auch nach Wiederanpfiff äußerst kompakt, leistete sich kaum Fehler, so dass es für Bochum kaum ein Durchkommen gab. Das Geschehen spielte sich auf überschaubarem Niveau meist zwischen den Strafräumen ab, Höhepunkte waren Mangelware. Glück hatte Bielefeld kurz vor dem Ende, als Junglas eine Hereingabe an den eigenen Pfosten lenkte und Bochum in der Nachspielzeit tolle Chancen ausließ.

Düsseldorf mit viel Fortune in Würzburg

Würzburg tritt auf der Stelle, kam nicht über ein torloses Remis gegen Düsseldorf hinaus, obwohl die Hollerbach-Schützlinge das klar bessere Team waren. Es begann schleppend in Würzburg, Spielfluss und Torchancen gab es zunächst nicht. Die Gäste aus Düsseldorf gestalteten die Partie ausgeglichen, hatten nach einer halben Stunde aber Glück, als Würzburgs Kurzweg am Pfosten scheiterte. Und die Kickers blieben vom Pech verfolgt, Diaz scheiterte mit einem direkten Freistoß am Lattenkreuz. Große Diskussionen gab es in der 40. Minute, als Fortunen-Keeper Rensing einen Ball von Schröck hielt. War der Ball bereits hinter der Linie? Oder war Schröck sogar im Abseits? Er war vom Toraus ins Feld zurückgekommen, als der Ball ins Zentrum gelangt war. Völlig unübersichtliche Situation. Schiedsrichter Florian Heft gab jedenfalls keinen Treffer. Kurz nach Wiederanpfiff scheiterte Soriano mit einem Kopfball am gut reagierenden Rensing. Würzburg blieb die klar dominierende Mannschaft mit den klar besseren Chancen, doch Düsseldorf war mit Fortuna im Bunde und hielt glücklich die Null.

1860: Hinten hält Ortega, vorne trifft Aycicek

Levent Aycicek und Maximilian Wittek

Löwens Matchwinner Aycicek (li.) jubelt mit Wittek über sein Siegtor gegen Dresden. imago

43.400 Zuschauer wollten am Samstagnachmittag die Partie zwischen 1860 München und Dynamo Dresden sehen - gefühlt die Hälfte waren Fans der Sachsen. Beide Teams ließen sich von der prickelnden Atmosphäre anstecken und boten in Hälfte eins eine kurzweilige und packende Partie. Der Kampf und der Einsatz standen im Mittelpunkt, die Partie bot einen offenen Schlagabtausch, obwohl spielerische Elemente und Torchancen zu kurz kamen. Die Intensität des ersten Abschnitts forderte in Durchgang zwei auf beiden Seiten ihren Tribut, das Tempo war bei weitem nicht mehr so hoch wie in den ersten 45 Minuten. Allerdings zogen die Dresdner dann nochmals die Zügel an, die Sachsen hatten die besseren Chancen auf den Sieg. Doch Kutschke zielte zu hoch (61.) und scheiterte in der 78. Minute ebenso wie Testroet in der 84. Minute an 1860-Keeper Ortega, der die Löwen gleich mehrfach vor einem Rückstand bewahrte. Den Rest besorgte dann Aycicek Sekunden vor der dem Abpfiff. Mit einem wuchtigen Distanzschuss traf der Mittelfeldspieler zum erhofften Befreiungsschlag für 1860 München. Dresden dagegen trauerte den vergebenen Chancen nach und musste erstmals nach zuvor sechs Ligaspielen ohne Niederlage den Platz wieder als Verlierer verlassen.

Club verliert gegen dezimiertes Sandhausen

Der 1. FC Nürnberg musste den zweiten Rückschlag in Folge hinnehmen. Und der war heftig: Gleich mit 1:3 verlor der Club vor eigenem Publikum gegen den SV Sandhausen, obwohl der SVS lange Zeit in Unterzahl spielen musste! Dabei war dem 1. FCN von Beginn an anzumerken, dass er die Niederlage in Stuttgart am letzten Montag gegen Sandhausen vergessen machen wollte. Die Elf von Trainer Alois Schwartz war zunächst das bessere Team, ließ Ball und Gegner laufen und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen. Allerdings ließ der Club diese sämtlich liegen, die Bestrafung erfolgte durch Wooten, der in der 28. Minute die überraschende Führung für den SVS erzielte. Sandhausen schwächte sich in der 42. Minute selbst, Kapitän Kulovits flog mit Gelb-Rot runter. Der Club blieb in Überzahl in Hälfte zwei am Drücker, doch der dezimierte SVS zeigte dem FCN, was Effektivität ist: Ein abgefälschter Distanzschuss von Klingmann schlug in der 55. Minute zum 0:2 ein. Das Tor zeigte Wirkung. Obwohl mit einem Mann mehr auf dem Platz, ging bei den Nürnbergern nun nichts mehr, Sandhausen hatte in Unterzahl alles unter Kontrolle und erzwang nach einem schön vorgetragenen Angriff in der 76. Minute durch Lukasik die Entscheidung. Zwar betrieb Nürnbergs Torjäger Burgstaller mit seinem zwölften (!) Saisontor noch Ergebniskosmetik, doch am Sieg des SVS änderte sich nichts mehr. Während der 1. FCN das zweite Spiel in Folge verlor, verteidigte Sandhausen seine Serie: Denn nach Führung hat die Elf von Trainer Kenan Kocak in dieser Saison noch nie verloren!

Hannover feiert - Müller verletzt sich schwer

Hannover 96

Jubeltraube: Hannover 96 feierte gegen Heidenheim einen Dreier im Verfolgerduell. picture alliance

Das Topspiel am Freitagabend fand in Hannover statt, das drittplatzierte 96 empfing den punktgleichen Vierten 1. FC Heidenheim. Um es vorweg zu nehmen: Die im Vorfeld gesteckten Erwartungen erfüllten beide Teams, am Ende feierte Hannover nach kurzweiligen 90 Minuten einen knappen 3:2-Sieg und wird damit auch nach dem 15. Spieltag Dritter bleiben.

Die Partie begann ohne lange Abtastphase, Hannover spielte in den ersten 20 Minuten druckvoll und war Heidenheim überlegen. Dann hielt der FCH die Partie offener und ging durch Verhoeks Treffer in Front (42.). 96 antwortete jedoch postwendend durch Harnik (45.+1). Nach der Pause ging Heidenheim durch Antons Eigentor in Front (60.), geriet aber durch einen Doppelschlag ins Hintertreffen (68., 70.) und hatte letztlich das Nachsehen. Zudem verletzte sich Keeper Müller schwer, er zog sich bei einem Zusammenprall eine Risswunde am Hals zu, musste ausgewechselt werden und wurde noch während der Partie in ein Krankenhaus eingeliefert.

Fürth feiert Megyeri - Pechvogel Diamantakos

Die SpVgg Greuther Fürth bleibt unter Janos Radoki weiter in der Erfolgsspur: Das Kleeblatt feierte mit dem 2:1 beim Karlsruher SC den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter der Regie des 44-Jährigen. Das Kleeblatt begann selbstbewusst und war die aktivere Elf, Narey (6.) und Bolly (24.) schossen eine 2:0-Pausenführung heraus. Vom KSC kam auch nach der Pause offensiv lange nichts, dann aber verkürzte Diamantakos per Strafstoß (80.). Diamantakos trat bei einem zweiten Elfmeter nochmals an, doch Megyeri (90.) parierte den Schuss und rettete so den Sieg für Fürth. Zu allem Überfluss schieden bei den Badenern gleich drei Akteure verletzt aus: Thoelke, Valentini und Sverko. Am Sonntag trennte sich der KSC dann von Trainer Tomas Oral.

St. Pauli scheitert am Aluminium - Stieber vergibt Strafstoß

Das Schlusslicht St. Pauli wartet weiter auf den lang ersehnten Befreiungsschlag. Die Kiez-Kicker kamen gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht über ein torloses Remis hinaus. Das Lienen-Team hatte in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel und schnupperte bei Sobiechs Lattenkopfball am frühen 1:0 (11.). Allerdings hatten die Hamburger auch Glück, als Stieber einen Elfmeter vergab (32.). Nach der Pause hatte St. Pauli dann wieder Pech, denn auch Bouhaddouz traf nur das Aluminium (47.)! In der Folgezeit konnten die Roten Teufel die Partie ausgeglichener gestalten und nahmen letztendlich einen eher schmeichelhaften Zähler vom Millerntor mit.

kon