2. Bundesliga

Kickers überraschen Hollerbach aufs Neue

Würzburgs Derbyauftritt nötigt FCN-Coach Schwartz ein Lob ab

Kickers überraschen Hollerbach aufs Neue

Entführte mit seinen Kickers am Freitag einen Punkt aus Nürnberg: Trainer Bernd Hollerbach.

Entführte mit seinen Kickers am Freitag einen Punkt aus Nürnberg: Trainer Bernd Hollerbach. picture alliance

Am Freitagabend erinnerte Bernd Hollerbach an ein Spiel von vor zwei Jahren. "Vor 170 Zuschauern", wie der Trainer der Würzburger Kickers auf der Pressekonferenz nach dem fränkischen Derby in Nürnberg sagte. Seinerzeit trat Hollerbach mit seiner Mannschaft auch beim FCN an - allerdings in der Regionalliga gegen dessen Reserve.

Nach zwei Aufstiegen standen die Rothosen nun den Profis des Club gegenüber - vor 37.673 Zuschauern, eine für Würzburg ungewohnte Größenordnung. Noch nie hatte eine Kickers-Elf jemals vor derart vielen Fans gespielt. Deshalb gab Hollerbach zu: "Ich bin jede Woche wieder überrascht, dass wir vor so einer Kulisse bestehen. Es ist klasse, wie die Mannschaft kämpft. Chapeau!"

In der ersten Halbzeit hatten seine Kickers wenig für die Offensive getan: zwei Schüsse von Nejmeddin Daghfous aus der zweiten Reihe - das war's! Als ängstlich, sagte Hollerbach aber ausdrücklich, habe er den Vortrag seiner Elf nicht empfunden. Er fand vielmehr: "In der ersten Halbzeit war es ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten."

Der zweite Durchgang hatte alles zu bieten, was das Fußballherz begehrt.

Bernd Hollerbach

Tatsächlich kam auch Nürnberg in der Offensive nicht zum Zug - Guido Burgstallers feine Einzelaktion unmittelbar vor der Pause ausgenommen. Dass diese dem Club prompt das 1:0 einbrachte, nötigte Würzburg dazu, in den zweiten 45 Minuten offensiver aufzutreten.

Spielbericht

Lange hält Würzburg stand

Mit Recht sagte Hollerbach über den zweiten Abschnitt: "Er hatte alles zu bieten, was das Fußballherz begehrt. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ein tolles Derby." Per Doppelschlag durch Elia Soriano und David Pisots Strafstoß drehte Würzburg den Rückstand in eine Führung - und hielt fortan dem Nürnberger Druck vor einer mitreißenden Kulisse lange stand.

Ein ums andere Mal bedurfte es auch einer Portion Glück, etwa bei Burgstallers Lattentreffer und Tobias Kempes Nachschuss, den FWK-Kapitän Sebastian Neumann auf der Linie klärte. Mit Blick auf diese Szenen gab Nürnbergs Coach Alois Schwartz zu: "Ich hatte nach dem Auslassen der Großchancen nicht mehr damit gerechnet, das 2:2 zu machen."

Schwartz' Lob für Würzburg

In der 89. Minute kam sein FCN aber doch noch zum verdienten Ausgleich. Trotzdem nötigte der Würzburger Auftritt auch Schwartz ein Lob ab. Nicht nur für die 90 Minuten, sondern für die gesamte bisherige Spielzeit. "Respekt an die Kickers, wie sie sich in dieser Saison wehren und stabil stehen."

lei