2. Bundesliga

Stendel: "Vertrauen ist auch ein Faktor"

Hannover: Spagat zwischen Einspielen und Rotieren

Stendel: "Vertrauen ist auch ein Faktor"

Enger Kontakt zu den Spielern: 96-Trainer Daniel Stendel.

Enger Kontakt zu den Spielern: 96-Trainer Daniel Stendel. imago

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein großer, relativ ausgeglichener Kader Vorteile und Risiken birgt. Zum einen konnte Daniel Stendel dadurch bislang Ausfälle kompensieren, zum anderen muss Hannovers Trainer aber darauf achten, auch nicht berücksichtigte Spieler bei Laune zu halten - und sie gegebenenfalls einsetzen, wenn sie sich entsprechend anbieten.

Die Trainingseindrücke zählen hier auch. "Wir haben einen sehr großen Konkurrenzkampf in der Offensive, mittlerweile auch in der Defensive", wiederholt Stendel, nachdem er Mittwoch beim 1:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC entsprechend rotiert hatte: Oliver Sorg verteidigte da rechts für Iver Fossum, Kenan Karaman kam auf dem Flügel für Niclas Füllkrug ins Team, zudem musste Sebastian Maier dem vorgezogenen Fossum im zentralen Mittelfeld weichen.

Vertrauen kann man sich erarbeiten, das wissen die Spieler.

96-Trainer Daniel Stendel

Ob diese letztlich erfolgreiche Formation auch an diesem Sonntag beim TSV 1860 München Bestand haben wird, ließ Stendel vorerst offen. Möglich wäre etwa, dass der von einem Faserriss genesene Martin Harnik für Karaman spielt und Maier für Fossum in die Startelf rückt. Stendel will die Möglichkeiten seines Kaders ausschöpfen, muss dabei jedoch den Spagat zwischen Einspielen und Rotieren bewältigen. Belässt er es bei der zuletzt siegreichen Aufstellung, könnte diese die Automatismen, die sich gegen Karlsruhe beispielsweise auch in einem kompakteren Defensivverhalten im Mannschaftsverbund andeuteten, weiter verfeinern.

"Vertrauen ist schon auch ein großer Faktor", sagt der Coach, "Vertrauen kann man sich erarbeiten, das wissen die Spieler." Mit erneuten Wechseln würde Stendel andererseits Akteuren gerecht, die mit guten Trainingseindrücken ins Team drängen. "Das ist schließlich bei jedem Trainer so: Man schaut auf die aktuelle Leistung."

Vertrauen oder wechseln, einspielen oder rotieren? Eine Problematik sieht Stendel in keiner der Varianten. "Wir trainieren jetzt ja schon richtig lang zusammen", deutet der 42-Jährige an, dass man sich schließlich auch in den vielen gemeinsamen Einheiten aufeinander abstimmen könne.

Michael Richter