2. Bundesliga

Dank Franke: Erst zittern, dann jubeln

Fürths wilde Achterbahnfahrt der Gefühle

Dank Franke: Erst zittern, dann jubeln

Die pure Erleichterung: Fürths Siegtorschütze Marcel Franke (2.v.l.) schreit seine Freude heraus.

Die pure Erleichterung: Fürths Siegtorschütze Marcel Franke (2.v.l.) schreit seine Freude heraus. picture alliance

Die Chancenverwertung bleibt das Dauerthema

Eine Stunde lang dominierte Fürth die Gäste aus Aue und spielte gewohnt viele Torchancen heraus. Was blieb, war jedoch die schwache Chancenverwertung, die sich wie ein roter Faden durch die letzten Monate zieht. Das Paradebeispiel: Robert Zulj verballerte einen berechtigten Foulelfmeter kläglich (32.). Sebastian Freis (39.) und Serdar Dursun (47.) markierten immerhin die bis dato hochverdiente 2:0-Führung. "Wir haben eine bärenstarke Kleeblatt-Elf gesehen. Wir machen aber den Sack nicht zu, müssen 3:0, 4:0 führen", erkannte auch Ruthenbeck das Dauerproblem der Spielvereinigung. "Ich hatte nach dem 2:0 noch nicht das Gefühl, dass das Spiel gespielt ist."

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

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Trainersteckbrief Ruthenbeck
Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

Ruthenbeck: "Die Mannschaft hat sich wachgerüttelt"

Spielbericht

Der Trainer sollte Recht behalten, denn seine Mannschaft schaffte es nicht, eine Zwei-Tore-Führung im "Glutofen Ronhof" über die Zeit zu bringen: Ein feines Solo von Mario Kvesic ließ die fränkische Hintermannschaft schlecht aussehen (62.), dann sorgte ein unglückliches Eigentor von Marcel Franke gar für das 2:2 (78.). "Wir haben jegliche Souveränität verloren", kritisierte Ruthenbeck, der sich sofort an die Vorsaison erinnerte. Damals, am 27. November 2015, führte die Spielvereinigung mit 2:0 gegen Kaiserslautern und erlebte am Ende ein bitterböses Erwachen, verlor noch mit 2:4. Am 27. August 2016 aber sollte es noch ein Happy-End geben: Ausgerechnet Pechvogel Franke avancierte zum großen Matchwinner und köpfte in der Nachspielzeit zum glücklichen, aber hochverdienten Fürther Sieg ein (90.+4).

"Die Mannschaft hat sich wachgerüttelt", sagt Ruthenbeck und bezieht sich auf eine Szene, in der Zulj mit Kapitän Marco Caligiuri auf dem Rasen aneinander geriet. Offenbar ein echter Wachmacher. "Das ist neu. Die Mannschaft lebt, sie war angepisst von der Situation und hat versucht, alles reinzuhauen", lobte der 44-jährige Coach, der nach dem Siegtreffer einen entfesselten Jubelsturm startete.

Dursun spielt sich fest - Tripic überzeugt als Joker

Die Spielvereinigung, sie ist und bleibt noch immer zu inkonstant. Trotz teils überzeugender, offensiver Auftritte schaffen es die Weiß-Grünen nicht, mit Toren vorzeitig für Ruhe zu sorgen und die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Gleichwohl ist festzustellen: In dieser Saison - abgesehen vom 1:3 in Hannover - holte das Kleeblatt Punkte, die im Vorjahr noch leichtfertig verschenkt wurden.

Weitere positive Erkenntnisse: Stoßstürmer Serdar Dursun hat sich dank seines Treffers und seiner engagierten Spielweise festgespielt und Kontrahent Ante Vukusic vorerst verdrängt. Auch Zlatko Tripic, der bislang nur als Joker zum Einsatz kam, sorgt bei seinen Einwechslungen für frischen Wind. Dieser sollten eigentlich von den Neuzugängen Mathis Bolly und Sercan Sararer kommen - das gemeinsam aus Düsseldorf gekommene Duo soll seinen körperlichen Rückstand in der Länderspielpause weiter aufholen und dann für noch mehr Offensivpower sorgen.

cru