2. Bundesliga

"Skandalös, rufschädigend" - Weiler platzt der Kragen

"Causa Russ": FCN-Coach kritisiert Medien

"Skandalös, rufschädigend" - Weiler platzt der Kragen

Übte deutliche Kritik an den Medien: FCN-Coach René Weiler.

Übte deutliche Kritik an den Medien: FCN-Coach René Weiler. Getty Images

Spürbar angefressen. So reagierte Weiler, als ihn Medienvertreter auf der Pressekonferenz am Sonntagmittag auf das mediale Ballyhoo ansprachen, das seine und Schäfers Aussagen im Nachgang des Hinspiels ausgelöst haben. Zur Erinnerung: Im Interview mit der "ARD" hatte sich der Schweizer zu der einen Tag vorher bekanntgewordenen Tumorerkrankung des Frankfurters Marco Russ wie folgt geäußert: "Ich möchte zu dieser Thematik nicht allzu viel sagen. Da braucht man eigentlich auch nicht allzu viel sagen. Der Fußball darf nicht herhalten für irgendwelche Inszenierungen. Es tut mir leid, dass er krank ist. Ich möchte auch, dass er schnell wieder gesund wird. Aber dass man das am Spieltag kommuniziert, finde ich nicht ideal."

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Für diese klar nachvollziehbaren und eigentlich - so sollte man meinen - nicht falsch zu verstehenden Worte war Weiler massiv ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Und das, obwohl der Eidgenosse seine Aussagen wenig später gegenüber Russ und den Frankfurter Verantwortlichen persönlich sowie auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und in einem vom FCN eigens herausgegebenem Statement klargestellt hatte. Am Sonntag nun nutzte Weiler die Gelegenheit, die Dinge noch einmal ins rechte Licht zu rücken: "Meine Aussage war: Der Zeitpunkt der Kommunikation kommt einer Inszenierung gleich und man sollte nicht die Bühne Fußball dafür nutzen. Ich wünsche dem Spieler nur das Beste. Das war die Aussage."

"Ich bin frustriert und schockiert, wie meine Aussagen zerpflückt worden sind"

Zugleich setzte der 42-Jährige zu einer Medienschelte an: "Ich bin frustriert und schockiert, wie meine Aussagen zerpflückt worden sind. Aber die Schlagzeilen müssen ja immer skandalöser werden. Wir müssen aufhören, alles zu skandalisieren", so Weilers eindringlicher Appell. Den sozialen Netzwerken, in denen der Club-Coach für seine von vielen aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen weit unter der Gürtellinie attackiert wurde, stand der zweifache Familienvater schon immer kritisch gegenüber, nun bekamen auch weite Teile der Medien ihr Fett weg: "Journalisten haben auch eine Verantwortung, der sie sich bewusst sein müssen. Die Entwicklung ist besorgniserregend. Das ist rufschädigend und verunglimpfend."

Weiler muss es wissen: Schließlich hat er vor einem erfolgreich abgeschlossenen Master-Studium in Kommunikation, Management und Leadership seinen Bachelor in Kommunikation, Journalismus und Medien gemacht.

Fabian Istel/Christian Biechele

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