2. Bundesliga

FCN: Punktsieger trotz Klammergriff

Nürnbergs Erkenntnisse aus dem Hinspiel

FCN: Punktsieger trotz Klammergriff

Präsenz in den Zweikämpfen, wie hier von Georg Margreitter gegen Luc Cataignos gezeigt, braucht der Club auch im Rückspiel.

Präsenz in den Zweikämpfen, wie hier von Georg Margreitter gegen Luc Cataignos gezeigt, braucht der Club auch im Rückspiel. Getty Images

Das lief gut:
Nach etwa 20 Minuten gelang es dem FCN, seine anfängliche Nervosität abzulegen und sich aus dem Frankfurter Klammergriff zu befreien. Fortan fanden die Franken besser ins Spiel und waren vor allem in den Zweikämpfen präsenter.

Trotz Eintrachts fortwährender Bemühungen, Angriffswelle um Angriffswelle zu starten, fand Nürnbergs Defensive nach besagter Anfangsphase zu mehr Ruhe und Stabilität. Zudem setzte der Club Frankfurts Offensivdruck viel Kampf und Leidenschaft entgegen. Vor allem die Innenverteidiger Dave Bulthuis und Georg Margreitter überzeugten zumeist mit starkem Stellungsspiel und resoluter Zweikampfführung.

Obwohl nach langer Verletzungspause erst in der Vorwoche (1:0 in Paderborn) zwischen die Pfosten zurückgekehrt, erwies sich Raphael Schäfer als der erhoffte Rückhalt. War er gefordert, war er zur Stelle: Verhinderte gegen Stefan Aigner (7.) den frühen Rückstand und hielt gegen Mijat Gacinovic (77.) das Remis fest. Beim Gegentor war er machtlos.

Wenn schon aus dem Spiel heraus nichts geht - über Standards von Sebastian Kerk erzeugte Nürnberg bereits in der abgelaufenen Zweitligasaison zumeist Torgefahr. So auch in Frankfurt, als Marco Russ einen lang und länger werdenden Freistoß der Freiburger Leihgabe ins eigene Tor bugsierte. Ein Treffer, der den Zweitligisten vorerst zum Punktsieger macht und ihm eine "gute Ausgangslage fürs Rückspiel" (Schäfer) verschafft.

Das lief schlecht:
Nicht zu übersehen war die spielerische Überlegenheit der Eintracht. In den ersten zwanzig Minuten fand der FCN wenig bis keine Mittel, sich dem Frankfurter Dauerdruck zu entziehen. Mit der Folge, dass Weilers Team Ball und Gegner zunächst nur hinterherlief.

Nürnbergs Doppelsechs - bestehend aus Hanno Behrens und Ondrej Petrak - gelang es nicht, den Spielaufbau der Hessen entscheidend zu stören. Vielmehr überbrückte die Eintracht das Mittelfeld der Gäste mit hohen Bällen, so dass der Club Schwierigkeiten hatte, fernab der eigenen Hälfte in die Zweikämpfe zu kommen.

Abraham vs. Burgstaller

Wenig zu bestellen hatte Guido Burgstaller (r.) im Hinspiel gegen David Abraham. imago

Nein, ein Nürnberger Offensivfeuerwerk hatte wohl niemand der 51.500 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank-Arena erwartet. Dass sich die Gäste - immerhin die zweitbeste Offensive der vergangenen Zweitligasaison (68 Tore) - im Vorwärtsgang so harmlos präsentieren würden, aber wohl auch nicht. Weilers Sturmduo Guido Burgstaller und Niclas Füllkrug wartete meist vergeblich darauf, in Szene gesetzt zu werden - und musste stattdessen permanent Defensivarbeit in Form von Laufduellen und Zweikämpfen verrichten.

Erst nach dem Seitenwechsel fand Nürnbergs Offensive besser ins Spiel - begünstigt durch Frankfurts nun erhöhte Risikobereitschaft. Dadurch boten sich den Gästen immer wieder Räume und Umschaltsituationen. Die aber verspielte der nach vorne insgesamt viel zu zaghaft agierende FCN zu leichtfertig. Etwa, als Füllkrug ein 3-gegen-2-Überzahlspiel mit einem ungenauen Pass auf Petrak ungenutzt ließ (52.).

Fabian Istel