2. Bundesliga

Terodde: Erfolgreichster Torjäger seit 2011

Torschützenkönig mit starken Nerven

Terodde: Erfolgreichster Torjäger seit 2011

Gewohntes Bild in der Saison 2015/16: 25 Mal durfte Simon Terodde zum Torjubel ansetzen.

Gewohntes Bild in der Saison 2015/16: 25 Mal durfte Simon Terodde zum Torjubel ansetzen. imago

Am 33. Spieltag gegen Eintracht Braunschweig hatte es noch so ausgesehen, als würde Terodde im Fernduell um die Torjägerkanone mit Freiburgs Nils Petersen Nerven zeigen. Er trat zweimal zum Elfmeter an - und scheiterte in beiden Versuchen. Sein erster Strafstoß wurde von Braunschweigs Keeper Fejzic pariert, den zweiten setzte er gleich ganz über das Tor.

Dabei hatte der Goalgetter auch nach dem doppelten Patzer Rückendeckung von seinem Trainer: "Kein Vorwurf an Simon, er hat in diesen Situationen Verantwortung übernommen", war Gertjan Verbeek überzeugt von seinem Schützling - und sollte Recht behalten. Denn der 28-Jährige meldete sich im letzten Saisonspiel in Heidenheim eindrucksvoll zurück. Bereits in der ersten Minute ließ er seine Kritiker mit einem Blitztor nach Zuspiel von Hoogland verstummen.

Terodde tritt an - und verwandelt sicher

Nach der Pause legte der Angreifer seinen zweiten Treffer nach, holte bei Tor Nummer drei in der 67. Minute gegen Müller einen Elfmeter heraus, lief selbst zum Strafstoß an und verwandelte sicher. "Natürlich war es hilfreich, dass ich vorher schon zwei Tore gemacht hatte. War ja klar, dass wir dann noch einen Elfmeter bekommen. Ich bin froh, dass ich mir heute keine Sprüche anhören muss und die Rückfahrt genießen kann", bewies Terodde nach der Partie Humor. Dass die Rückfahrt keine trockene Veranstaltung wird, dafür will der frisch Gekrönte selbst sorgen: "Ich habe gerade schon mit dem Trainer gesprochen, dass wir an der Tankstelle halten, damit ich die Jungs auf ein Bierchen einladen kann."

Grund zu feiern hat Terodde auf alle Fälle: Da Petersen im Parallelspiel der Freiburger, die 1:2 bei Union Berlin verloren, nicht traf, wurde der Bochumer letztlich mit vier Toren Vorsprung Torschützenkönig der Zweiten Liga. Insgesamt war der Goalgetter in der Spielzeit 25 Mal zur Stelle – eine Marke, die seit 2010/11 nicht mehr erreicht wurde. Torschützenkönig damals? Nils Petersen! Und auch vereinsintern ist der Titel von Terodde etwas für die Geschichtsbücher, schließlich ist er der erste Zweitliga-Torschützenkönig des VfL seit der Saison 1993/94. Damals trug Uwe Wegmann mit 22 Saisontreffern die Krone.

Man wird sehen, "was im Sommer passiert"

Dass ein solcher Knipser Begehrlichkeiten bei anderen Klubs weckt, ist klar. Der Spieler selbst wollte sich nicht zu einem möglichen Wechsel äußern: "Ich mache mir jetzt erstmal Gedanken und freue mich riesig auf die Sommerpause. Dann wird man sehen, was im Sommer passiert", ließ er seine Zukunft offen. Nachdem Bochums Sportvorstand Christian Hochstäter die Schmerzgrenze für einen Wechsel bereits bei fünf Millionen Euro festgelegt hatte, werden die nächsten Wochen zeigen, ob Terodde im August in seine dritte Spielzeit beim VfL gehen wird.

aj

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