2. Bundesliga

Frantz und der "unfassbar tolle" Empfang

Freiburgs Allrounder feiert den Aufstieg und hat noch was vor

Frantz und der "unfassbar tolle" Empfang

Allrounder Mike Frantz freut sich mit Maximilian Philipp über den sofortigen Wiederaufstieg.

Allrounder Mike Frantz freut sich mit Maximilian Philipp über den sofortigen Wiederaufstieg. imago

Der 2:1-Sieg am Freitag beim SC Paderborn war der letzte Schritt des Sportclubs zum direkten Wiederaufstieg und gleichzeitig der Startschuss zu einer großen Party. Erst feierten die Spieler auf dem Rasen, warfen ihren Trainer Christian Streich in die Luft und duschten ihn bei der Pressekonferenz mit Bier. Nach dem Rückflug in die Heimat erlebte die Mannschaft dann um ein Uhr morgens einen "unfassbar tollen" Empfang von etwa 2500 Fans am eigenen Stadion. "So viele Leute hatten wir nicht erwartet", erzählte Frantz mit Begeisterung im kicker-Interview am Sonntag.

Da hatte der Allrounder schon fast keine Stimme mehr, schließlich dauerte die Party bis weit in die samstäglichen Morgenstunden. Dann hatte Frantz den Erfolg so langsam realisiert. Direkt nach Abpfiff am Freitag in Paderborn hatte der Schütze des 1:0 trotz des gerade besiegelten Aufstiegs noch ein paar kritische Worte über die Leistung des Teams verloren. "Ich bin schon immer sehr selbstkritisch. Direkt nach dem Spiel hatte ich noch so viele Dinge im Kopf und konnte den Erfolg noch nicht richtig sacken lassen. Später in der Kabine war dann alles, was im Spiel passiert ist, egal", reflektierte Frantz mit zwei Tagen Abstand. Es ist dennoch bezeichnend für dieses Freiburger Ensemble auch im Erfolg bescheiden zu bleiben und auf eigene Unzulänglichkeiten hinzuweisen.

Wenn das Team funktioniert und erfolgreich ist, spielt es keine Rolle, wo ich spiele.

Mike Frantz

Die Interessen des Einzelnen stehen tatsächlich voll hinter denen der Mannschaft zurück. So ist es auch für Allrounder Frantz Ehrensache, immer wieder auf verschiedenen Positionen auszuhelfen. Aber wo spielt die Nummer 8 eigentlich am liebsten? "Man sagt ja immer, dass es Fluch und Segen ist, wenn man taktisch auf vielen Positionen spielen kann. Wenn das Team funktioniert und erfolgreich ist, spielt es keine Rolle, wo ich spiele", sagt Frantz und sieht seine Variabilität dann doch mehr als Segen an, vor allem wegen der Weiterbildung in seinem aktuellen Klub: "Ich kam mit 27 Jahren nach Freiburg und habe in den zwei Jahren taktisch nochmal extrem viel dazugelernt."

Gute Ausbeute: Sechs Tore, acht Assists

Meistens agierte der gebürtige Saarbrücker in dieser Spielzeit auf der rechten offensiven Außenbahn und steuerte in bisher 29 Einsätzen sechs Tore und acht Vorlagen zum Erfolg bei. Sein Einsatz für die Mannschaft und seine Defensivarbeit sind aber mindestens genauso hoch einzuschätzen. Trotz des feststehenden Aufstiegs will Frantz die Saison nicht austrudeln lassen: "Vom Charakter der Mannschaft her wollen wir die beiden ausstehenden Partien noch unbedingt gewinnen. Vor allem im Heimspiel am Sonntag wollen wir unsere Fans mit einem Sieg verabschieden."

Was Frantz im Anschluss an ein erfolgreiches Spiel gegen Heidenheim erwartet, wie lang die Aufstiegsparty ging, was ihm sein zweiter Bundesligaaufstieg bedeutet, was Trainer Christian Streich so erfolgreich macht, wie zufrieden er mit seiner Leistung bisher ist und ob er sein Team für den Existenzkampf in der Bundesliga gewappnet sieht, lesen Sie im großen kicker-Interview in der aktuellen Montagsausgabe. Dort finden Sie zudem eine ausführliche Analyse, warum der SC Freiburg mit dem dritten direkten Wiederaufstieg der Klubhistorie eine hochverdiente Treueprämie eingestrichen hat.

Carsten Schröter