2. Bundesliga

Vierte Pleite in Folge: Bochum verschärft die FCK-Krise

Freiburg und Leipzig marschieren - MSV-Lebenszeichen

Vierte Pleite in Folge: Bochum verschärft die FCK-Krise

Matchwinner in Bochum: Bochums Torjäger Simon Terodde (#22) traf per Elfmeter und nach einem Konter.

Matchwinner in Bochum: Bochums Torjäger Simon Terodde (#22) traf per Elfmeter und nach einem Konter. Getty Images

Zum Montagabendspiel trafen sich Kaiserslautern und Bochum. Die seit vier Spielen sieglosen "Roten Teufel" (0/1/3) fanden auch diesmal nicht den Roten Faden, Bochum hatte durch Fabians Kopfball nach einer Ecke (16., Löwe rettet auf der Linie) und Mlapa (35., knapp vorbei) die besseren Chancen in einer allerdings von beiden Seiten nicht gerade hochklassig geführten, ersten Hälfte. Der erste Höhepunkt nach Wiederanpfiff folgte hingegen nach Sekunden: Vucur traf Mlapa im Strafraum am Fuß, Terodde blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt (48.) - 1:0 für Bochum. Die Roten Teufel zeigten nun ein wenig mehr Engagement: Karl scheiterte nach einem Löwe-Freistoß an VfL-Keeper Riemann (50.), in der 59. Minute hatte Halfar das 1:1 auf dem Fuß, verfehlte jedoch aus kurzer Distanz das Kreuzeck. Ansonsten agierten die Lauterer gegen clever agierende Bochumer jedoch ideenlos und mussten die vierte Pleite in Folge quittieren. Terodde machte mit dem 2:0 nach einem Konter alles klar (90.). Bochum, seit nunmehr zehn Spielen ungeschlagen, darf sich bei sieben Punkten Rückstand auf Rang drei weiter minimale Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Leipzig dreht die Partie gegen die Löwen

Leipzig bleibt in Liga zwei das Maß aller Dinge und verteidigte am Sonntag in einem gutklassigen und abwechslungsreichen Spiel nach einem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen das keineswegs chancenlose 1860 seine Tabellenführung. Aluminiumtreffer hüben wie drüben kennzeichneten den ersten Durchgang mit leichten Vorteilen für das ersatzgeschwächte RB.

Abgehoben: Münchens Wittek fliegt über Leipzigs Quaschner hinweg. Den Höhenflug hat aber RB.

Abgehoben: Münchens Wittek fliegt über Leipzigs Quaschner hinweg. Den Höhenflug hat aber RB. imago

Nach Wiederbeginn steckte die Rangnick-Elf nach versagtem Elfmeter (Kagelmacher spielte klar und absichtlich den Ball mit der Hand) einen Rückstand (Mölders, 50.) weg und drehte den Spieß dank Joker Selke (64.) und Klostermanns erstem Ligator (77.) mit Leidenschaft um. Die Münchner Siegesserie ist nach drei Dreiern in Serie gerissen, die Rangnick-Elf feiert ihren sechsten Heimsieg in Folge.

Petersen schnürt entscheidenden Doppelpack für Freiburg

Der SC Freiburg hat wichtige drei Punkte im Rennen um die Aufstiegsränge eingefahren und seinen zweiten Tabellenplatz gegen Verfolger Nürnberg verteidigt. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewann beim abstiegsbedrohten FSV Frankfurt mit 3:1 (1:0). Mann des Tages war der eingewechselte Petersen, der mit einem Doppelpack Freiburgs Garant für den Sieg war. Niederlechner brachte die Gäste im ersten Durchgang in Führung (29.), Haji Safi erzielte nach dem Seitenwechsel den Ausgleich. Der Frankfurter sah, dass Schwolow zu weit vor dem Tor stand und überwand den Keeper mit einem Schuss aus 48,5 Metern Torentfernung. Petersen traf schließlich erst per Lupfer (83.), drei Minuten später war er vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich. Der FSV hat durch die Niederlage weiter nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16.

Keine Tore im Wildpark

Der Karlsruher SC und der 1. FC Heidenheim haben in einer über weite Strecken niveauarmen Partie ein torloses Unentschieden erspielt. Den ersten ernstzunehmenden Torschuss der Begegnung feuerte Yamada in der 80. Minute auf das Tor von FCH-Keeper Zimmermann ab. Doch dies war der Startschuss für eine fulminante Schlussoffensive der Hausherren: Der eingewechselte Hoffer (83./88./90.+2) und Yamada (85.) konnten Zimmermann nicht überwinden, weshalb am Ende ein torloses Unentschieden stand. Der KSC rutschte mit nun 35 Punkten auf Platz neun ab, Heidenheim ist mit einem Zähler mehr Sechster.

Nico Klotz und Victor Obinna

Völlig abgehoben: Die Duisburger Nico Klotz (li.) und Victor Obinna. imago

Neun Spiele ohne Sieg (vier Remis, fünf Niederlagen), Tabellenrang 18, neun Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Der MSV Duisburg stand schon vor der Partie am Samstagmittag gegen den 1. FC Union Berlin mit dem Rücken zur Wand, nur noch Siege können die Zebras vor dem direkten Wiederabstieg in die 3. Liga retten. Und die Meidericher haben durch das 2:1 den wohl letzten Strohhalm ergriffen. Dabei waren die Eisernen im ersten Durchgang die aktivere Elf, präsentierten die bessere Spielanlage und hatten auch die größeren Chancen. Doch ein Tor wollte vor der Pause nicht fallen.

Nach der Pause schienen dann die Dinge ihren Lauf zu nehmen, nachdem Wood vom Punkt eiskalt zum 1:0 für die Berliner traf (61.). Doch die Elf von Ilja Gruev gab sich nicht geschlagen und drehte durch zwei wunderschöne Tore von Iljutcenko (65.) und Klotz (70.) das Ergebnis. Die Eisernen antworteten mit wütenden Angriffen, doch Duisburg brachte den ersten Dreier in diesem Jahr nach Hause. Union verlor zum dritten Mal in Folge auf fremden Plätzen.

Sandhausen befreit sich, Düsseldorf in Not

Weshalb der SV Sandhausen und Fortuna Düsseldorf in diesem Jahr erst einen Sieg einfahren konnten, wurde im "Sechs-Punkte-Spiel" im Hardtwaldstadion deutlich. Beide Teams offenbarten Schwächen im Spielaufbau, Torchancen blieben im ersten Durchgang Mangelware. Die Fortunen hatten mehr Ballbesitz und optische Vorteile, doch kurz vor der Pause bot sich dem SVS die große Chance zur Führung. Nachdem Rensing Vollmann von den Beinen geholt hatte, gab es Elfmeter. Bouhaddouz jagte das Leder aber an den Querbalken (45.).

Nach dem Seitenwechsel legte Düsseldorf eine Schippe drauf. Die Rheinländer hatten nun mehr vom Spiel, doch das Team von Marco Kurz konnte die Dominanz zunächst nicht ausnutzen, weil im Strafraum einfach die Durchschlagskraft fehlte. Und so war es Sandhausen, das das Tor des Tages erzielte. Rensing konnte einen Ball nur abklatschen, beim folgenden Rettungsversuch traf Haggui Linsmayer, von dessen Kopf der Ball zum Siegtor über die Linie trudelte (78.). Dem SVS gelang damit nach vier Niederlagen in Folge der im Abstiegskampf wohl entscheidende Befreiungsschlag, die Fortunen stecken nach der vierten Niederlage in Serie dagegen weiter tief im Keller fest.

FCN sucht lange, dann finden Kerk und Füllkrug die Lücken

Guido Burgstaller und Torschütze Sebastian Kerk

Der nächste Dreier: Guido Burgstaller und Torschütze Sebastian Kerk feiern den Erfolg in Bielefeld. Getty Images

Die Negativbilanz bleibt erhalten: Arminia Bielefeld wartet seit nunmehr sechs Spielen auf einen Sieg (0/2/4). Auf der Alm geht die Abstiegsangst um. Denn auch am Freitag zum Auftakt des 26. Spieltag platzte der Knoten gegen den 1. FC Nürnberg nicht. Im Heimspiel hielt der DSC zwar lange gut mit und entwickelte im ersten Abschnitt auch Druck, doch nach einem kapitalen Ballverlust von Klos gegen Erras fand der lange Zeit suchende Club in der zweiten Hälfte die Lücke: Burgstaller bediente Kerk mit einem präzisen Steilpass, der vor Torwart Hesl eiskalt einschob. Der Bann war nun gebrochen: Hornig handelte sich mit einer Notbremse Rot ein, Füllkrug verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:0. Klos traf nur die Latte, auf der anderen Seite stellten Burgstaller und Behrens gar auf 4:0. Nach 90 Minuten und dem verdienten Sieg musste einmal mehr konstatiert werden: Die Mittelfranken sind mit aktuell 16 (!) Ligaspielen ohne Niederlage nach wie vor das Team der Stunde. Der Aufstieg scheint mehr als möglich.

SCP atmet auf - St. Pauli stockt

Nicklas Helenius (Mitte)

Brachte Paderborn in Front und den Dreier unter Dach und Fach: Nicklas Helenius. imago

St. Pauli war schon durch das 0:2 in Heidenheim am 25. Spieltag im Aufstiegsrennen zurückgefallen. "Wir können gegen jeden gewinnen, gegen jeden verlieren", hatte Innenverteidiger Sobiech das enge Leistungsniveau in der 2. Liga beschrieben. Der nächste Rückschlag folgte auf dem Fuß - gegen Kellerkind Paderborn: Vor heimischer Kulisse lagen die Kiez-Kicker bereits nach 24 Minuten dank zweier schöner Treffer von SCP-Sturmtank Helenius und Hartherz mit 0:2 zurück. Da half auch eine zwischenzeitliche Drangphase und in Abschnitt zwei das 1:2 durch eben jenen Sobiech (Elfmeter) nichts. Für die Ostwestfalen bedeutete dieser Dreier, den Doppelpacker Helenius dank einer schwachen Abwehraktion von Ziereis und Bertels unter Dach und Fach brachten, pure Erleichterung: Nach Skandalen, Spielersuspendierungen, der Demission von Ex-Coach Stefan Effenberg, der Installierung von René Müller als Trainer, der Freistellung von Manager Michael Born und der sportlich katastrophalen Bilanz von 13 Spielen ohne Sieg (0/7/6) verzeichnete man endlich wieder einen Erfolg. Für St. Pauli blieb nach dem 3:4 (die Aufholjagd von Sobota und Picault kam zu spät) nur noch die Erkenntnis, den Dritten Nürnberg langsam aus den Augen zu verlieren. Es sind schon acht Punkte Rückstand.

Fürth entscheidet das Duell im Mittelfeld klar für sich

Sowohl Fürth als auch Braunschweig steht eine sorgenfreie Restsaison bevor: Beide Mannschaften stehen im oberen Mittelfeld der Tabelle und haben aller Voraussicht nach weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun. Etwas Besonderes war das Spiel aber schon - schon alleine dadurch, dass beim BTSV der Ex-Fürther Kumbela auflief. Der Stürmer hatte sich in Mittelfranken nie durchgesetzt und offen auch noch seinen Unmut geäußert. Ein Treffer war Kumbela aber nicht vergönnt - seinem ganzen Team nicht: Die Löwen unterlagen verdient mit 0:3 und sind nunmehr seit fünf Runden ohne Erfolgserlebnis (0/3/2). Das Kleeblatt schob sich derweil mit dem Dreier an Braunschweig vorbei.

kon