2. Bundesliga

SCF verliert die Spitze - Zebras feiern ersten Sieg

Überblick: Leipzig macht's spannend

SCF verliert die Spitze - Zebras feiern ersten Sieg

Kampf um den Ball: Duisburgs Meißner gegen Nick Proschwitz (re.).

Kampf um den Ball: Duisburgs Meißner gegen Nick Proschwitz (re.). picture alliance

Erster Sieg für Duisburg

Das Montagabendspiel in der 2. Liga war zugleich ein Krisengipfel, immerhin traf mit dem MSV Duisburg die Schießbude der Liga (23 Gegentreffer) auf den ungefährlichsten Angriff aus Paderborn (fünf Treffer). Das Kellerduell war dann auch ein Spiel, das Abstiegskampf pur zu bieten hatte. Beide Mannschaften suchten die Zweikämpfe und den Weg nach vorne, den sie aber nur mit überschaubarem Erfolg fanden. Spielerisch zeigte der SCP anfangs die reifere Spielanlage, entwickelte aber zu wenig Durchschlagskraft. Vucinovics Möglichkeit in der 28. Minute, die MSV-Keeper Ratajczak vereitelte, stellte da eine seltene Ausnahme dar. Die Duisburger ihrerseits setzten ein wenig mehr auf Konter und hatten in Obinna zudem einen echten Aktivposten in ihren Reihen.

Der Nigerianer sorgte dann auch für das ein oder andere offensive Highlight, erwies sich im Torabschluss aber noch steigerungsfähig - so scheiterte er vor der Pause noch am glänzend reagierenden SCP-Schlussmann Kruse (23.) und schoss nach Wiederanpfiff in erstklassiger Position links vorbei (59.). Glück hatten die Meidericher, als Meißner auf der Linie gegen Ouali rettete (79.). Noch glücklicher waren sie etwas später, als der zur Pause eingewechselte Chanturia die Paderborner Hintermannschaft austanzte und den Treffer des Tages markierte (81.). Die Zebras fuhren damit im zehnten Spiel ihren ersten Sieg ein und verschafften damit ihrem Trainer Gino Lettieri ein wenig Luft, der SC Paderborn indes musste bereits die siebte Pleite schlucken - über Trainer Markus Gellhaus, dessen Team schon wieder ohne Torerfolg blieb, dürften nun dunkle Wolken aufziehen.

Zehn Nürnberger drehen beinahe ein 0:3

In Topform: Leipzigs Angreifer Davie Selke.

In Topform: Leipzigs Angreifer Davie Selke. picture alliance

Ein früher Platzverweis für Nürnbergs Margreitter (7.) nach Foul an Selke im Strafraum und schnelle drei Tore sorgten am Sonntag in Leipzig vermeintlich für eine frühzeitig entschiedene Partie - RB besiegte Nürnberg am Ende aber nur knapp mit 3:2. Schon nach 16 Minuten hatte die Rangnick-Elf drei Treffer durch Kaisers Strafstoß und Selkes Doppelschlag vorgelegt, kontrollierte das Geschehen auf dem Platz in der Folge über weite Strecken nach Belieben und schob sich schlussendlich durch den zweiten Heimdreier im Tableau auf den vierten Platz vor. Bulthuis verkürzte in Hälfte zwei jedoch für den Club per Kopf nach Freistoß-Hereingabe. Der eingewechselte Füllkrug tat's ihm gleich und ließ die Franken nach dem überraschenden 2:3 sogar nochmal hoffen. Zwei weitere Hochkaräter (Füllkrug, Behrens) sowie ein Abseitstor des Jokers ließen die Gäste zwar am Remis schnuppern. Am Ende rächte sich aber die katastrophale Anfangsphase des 1. FCN. Nürnberg muss in der Tabelle nach oben abreißen lassen.

Boland lässt Braunschweig jubeln

Personell stark gebeutelt hat Eintracht Braunschweig mit 2:1 gegen Union Berlin gewonnen. Die Niedersachsen mussten aufgrund der dünnen Personaldecke sogar Deniz Dogan, der inzwischen als spielender Co-Trainer in der U 23 tätig ist, für die Bank reaktivieren. Trotz fünf Veränderungen in der Startelf waren die Hausherren zu Beginn spielerisch besser und gingen nach 16 Minuten durch Boland in Führung. Zehn Minuten später profitierte Union von zwei Fehlern in der Eintracht-Defensive: Nach einem von Schönfeld vertendelten Ball holte Gikiewicz Brandy von den Beinen. Kessel verwandelte den Elfmeter zum 1:1. In Durchgang zwei übernahmen die Eisernen das Kommando, ohne aber wirklich für Gefahr zu sorgen. So konnte Braunschweig in der Schlussphase durch einen von Daube abgefälschten Schuss von Boland die Partie für sich entscheiden (79.).

Freiburg verliert Tabellenführung

Der SC Freiburg trat zum badischen Derby beim Karlsruher SC an und ging als Favorit in die Partie, doch das Spiel bestimmte im ersten Durchgang hauptsächlich der KSC. Der Sportclub tat sich nach vorne schwer, während Karlsruhe gefährlicher und bissiger agierte, was besonders auf Nazarov zutraf. Immer wieder schloss der Mittelfeldspieler gefährlich, aber zu ungenau ab, wie bei zwei Distanzschüssen (9. und 31.) und einem Kopfball (29.). Zudem hatte Peitz früh nach einer Ecke eine gute Kopfballchance (5.).

Freiburg-Trainer Streich brachte zur Pause Grifo für Günter und setzte so auf mehr Offensivdrang. Doch der Wechsel blieb wirkungslos, die Partie verflachte zunehmend, dann kam der KSC wieder zu Chancen: Hoffer und Peitz vermochten es aber nicht, Schwolow zu überwinden. Die Breisgauer agierten weiterhin völlig ideenlos und konnten von Glück reden, dass Karlsruhe sich für die engagierte Leistung nicht frühzeitig zu belohnen wusste, weil die Abschlüsse zu ungenau gerieten. Kurz vor dem Schlusspfiff war es dann Torjäger Petersen, der Freiburg quasi mit der ersten echten Torchance überraschend in Führung brachte. Manzon glich aber in der Nachspielzeit hochverdient für den KSC zum 1:1 aus.

Fürth kommt zum Kirchweih-Auftakt unter die Räder

Simon Terodde trifft zur Bochumer Führung

2. Spielminute im Fürther Ronhof: Simon Terodde trifft zur Bochumer Führung. imago

In Fürth begann am Samstag die Michaelis-Kirchweih, und die SpVgg hatte sich - nach vier Siege in Serie zudem mit breiter Brust ins Spiel gegangen - natürlich viel vorgenommen. Für den VfL Bochum galt es nach vier Partien ohne Dreier indes, wieder zurück in die Spur zu kommen. Wider aller Vorzeichen fiel das erste Tor jedoch für den Revierklub: Terodde schaltete nach einer Ecke am schnellsten und vollendete gekonnt zum 0:1 (2.). Es sollte noch schlimmer kommen für die Franken: Begünstigt durch einen Patzer von Schlussmann Mielitz beim 0:2 durch Terrazzino und einem unglücklichen Eigentor von Röcker hieß es nach 31 Minuten 0:3! Pech kam hinzu für Fürth, zwei Alutreffer und die Verletzung Stiepermanns passten ins Bild. Spätestens mit dem 0:4 durch Terodde (54., 8. Saisontor) war die Messe in Fürth gelesen und der Kleeblatt-Höhenflug beendet. Joker Mlapa setzte dem Ganzen mit einem Kabinettstückchen mit dem Schlusspfiff die Krone auf. "Der Gegner hat uns aufgezeigt, dass wir manchmal zu sorglos sind", kritisierte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck via Sky nach einem "bitteren" Auftritt gegen "eindrucksvoll" auftretende Bochumer.

Sandhäuser Doppelschlag zu Beginn

Der SV Sandhausen war am Samstag nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein unbequemer Gegner. Der zu Hause zuvor noch unbesiegte FC St. Pauli lag nach acht Minuten schon 0:2 im Hintertreffen! Kosecki und Jovanovic veredelten jeweils Wooten-Vorlagen zu Treffern. Die stabilste Defensive der Zweiten Liga hatte ihr Gegentorkonto somit schnell und ungewollt von vier auf sechs Einschläge anwachsen lassen. Die Bemühungen der Hanseaten, wieder ins Spiel zurückzufinden, fruchteten erst zu Beginn der Schlussviertelstunde, als Choi mit einem abgefälschten Fernschuss verkürzte. Doch der verwandelte Foulelfmeter von "Comebacker" Bouhaddouz machte Sekunden später für Sandhausen den Deckel drauf (77.). Der SVS beißt sich mit dem vierten Auswärtssieg der Saison in der oberen Tabellenhälfte fest, St. Pauli bleibt trotz der zweiten Saisonniederlage Dritter.

Das Kämpferherz des FCK schlägt wieder

Traf früh für den FCK gegen Düsseldorf: Lauterns Piossek.

Traf früh für den FCK gegen Düsseldorf: Lauterns Piossek. imago

Der 1. FC Kaiserslautern hat im ersten Heimspiel unter seinem neuen Trainer Konrad Fünfstück nachgelegt und am Freitagabend das zweite Spiel in Folge gewonnen. In einem umkämpften Duell setzten sich die Pfälzer mit 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf durch. Die Lauterer erwischten den besseren Start und schlossen einen 17-Sekunden-Konter zum 1:0 durch Piossek ab. Die Kramer-Elf schüttelte sich kurz und begegnete dann den Roten Teufeln auf Augenhöhe. Das Spiel, angeleitet von zwei Trainern, die sich aus der Jugendabteilung der SpVgg Greuther Fürth kennen, entwickelte sich zu einem intensiven Schlagabtausch, in dem die Fortunen optisch überlegen erschienen, große Chancen fehlten jedoch auf beiden Seiten. Nach dem Wechsel wurde es jedoch sofort brenzlig: Löwe prüfte Rensing und rettete gegen Haggui auf der eigenen Torlinie, zudem klatschte einmal das Leder an den Pfosten des Fortuna-Gehäuses. Am Tempo und der Intensität änderte sich nichts - allerdings zeigte sich der FCK torhungriger. Nach einer Freistoßflanke nickte Innenverteidiger Vucur mit seinem ersten Saisontor zum 2:0 ein. Damit war das Spiel entschieden. Zwar versuchten die Düsseldorfer händeringend, den Anschlusstreffer zu erzielen, aber die Pfälzer hielten dicht. In der Schlussphase setzte Colak den Konter zum 3:0-Endstand.

Remis auf der Alm: Auf Klos ist Verlass

Für 1860-Trainer Torsten Fröhling war das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld schon ein Schicksalsspiel, schließlich warteten die Löwen bis zum Freitag noch immer auf den ersten Sieg. Und auch nach dem Gastspiel auf der Alm fehlt den Löwen das Erfolgserlebnis. Zwar gingen die Sechziger durch den zuletzt am Rücken angeschlagenen Wolf in Führung und hatten danach auch weitere Gelegenheiten, doch die Arminen konnten sich einmal mehr auf Torjäger Klos verlassen, der noch vor der Pause per wuchtigem Kopfball ausglich. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer viele Zweikämpfe in einer verbissen geführten Partie. Die Löwen wollten mit Macht den ersten Dreier, die Meier-Elf gierte nach dem ersten Heimsieg. Die Ostwestfalen brachten etwas mehr Schwung mit aus der Kabine, das Spiel blieb auf des Messers Schneide. Der entscheidende Schlag wollte aber weder der Arminia noch dem TSV gelingen, so dass es beim gerechten Remis blieb.

Theuerkauf leitet die FSV-Pleite ein - Oumari sieht Rot

Die Heidenheimer hatten sich beim FSV Frankfurt eine Kontertaktik zurechtgelegt, die in den ersten 45 Minuten mustergültig aufging. Zur Pause lag die Schmidt-Elf schon 3:0 vorne und das ging so: Erst schloss Theuerkauf einen Tempogegenstoß mit einem platzierten Schuss ab. Dann zwang Leipertz den Frankfurter Haji Safi zu einem Eigentor, ehe Griesbeck eine Freistoßvariante gekonnt zur Pausenführung abschloss. Der FSV hingegen bot bis zum Wechsel offensiv nichts, und wackelte defensiv dauerhaft. Im zweiten Abschnitt passierte zunächst nicht viel. Dann aber kam beim FSV Stürmer Dedic (150. Zweitligaspiel), der kurz darauf mit einer Unachtsamkeit das 0:4 durch Morabit einleitete - der Torschütze selbst stand nach seiner Einwechslung gerade mal 31 Sekunden auf dem Platz. Passend zum gebrauchten Abend für die Oral-Elf: Oumari sah nach einer Frust-Aktion glatt Rot, Konrad sah zudem die fünfte Gelbe Karte. Beide sind damit am kommenden Samstag in Nürnberg gesperrt.

cru/bst/aho

Klos' Kuriosum und Sechzigs Seuchenstart