2. Bundesliga

Fröhling: "Für Komplimente können wir nichts kaufen"

Löwen-Coach hadert mit der Chancenverwertung

Fröhling: "Für Komplimente können wir nichts kaufen"

Die Zeit drängt: 1860-Coach Torsten Fröhling möchte mit seiner Mannschaft raus aus der Krise.

Die Zeit drängt: 1860-Coach Torsten Fröhling möchte mit seiner Mannschaft raus aus der Krise. imago

Unglücksrabe Schindler: "Das kotzt mich an"

Die Kernaussage von Fröhling traf den Nagel auf den Kopf: "Für die Komplimente können wir uns nichts kaufen." Dabei waren die Gäste beim haushohen Favoriten in Bochum mehr als ordentlich in die Partie gestartet. Rechtsverteidiger Gary Kagelmacher vergab aus fünf Metern die erste Großchance (37.), ehe fünf Minuten später Kapitän Christopher Schindler die dickste Möglichkeit ohne Bedrängnis per Kopf leichtfertig vergab. Dessen Resümee spiegelte anschließend auch seinen Gemütszustand wider: "Während unser Gegner nicht viele Möglichkeiten benötigt, um zu Toren zu kommen, machen wir unsere Chancen nicht rein. Das kotzt mich an. Wir investieren so viel, stehen am Ende aber wieder mal ohne Punkte da."

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Spielersteckbrief Schindler
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Den vergebenen Chancen aus dem ersten Abschnitt trauerten die Löwen etwas zu lange nach: Bochums Top-Torjäger Simon Terodde sorgte mit seinem fünften Saisontreffer für den nächsten Nackenschlag (48.). "Der VfL war im fünften Spiel bisher der stärkste Gegner", gestand Fröhling hinterher ein: "Schade, dass wir durch eine sehr gute Einzelaktion von Terodde als Verlierer vom Platz gehen."

Neuzugänge überzeugen Coach Fröhling - Liendl angefressen

Speziell Schindlers Nebenmann Kai Bülow sah beim Gegentreffer nicht sonderlich gut aus. Sein Coach nahm ihn aber direkt in Schutz: "Das war schwer zu verteidigen. Terodde dreht sich blitzschnell und zieht sofort ab. Wir standen aber beim Einwurf zu weit von den Gegenspielern weg. Es darf erst gar nicht zu einer solchen Eins-gegen-eins-Situation kommen." Mit der dritten Pleite im fünften Saisonspiel ist jetzt genau das eingetreten, was die Löwen mit allen Mitteln verhindern wollten. "Wir wollten vermeiden, dass wir wie letztes Jahr hinten reinrutschen. Genau das ist uns jetzt passiert", haderte Schindler.

Traurig und ordentlich bedient: Löwen-Kapitän Christopher Schindler.

Traurig und ordentlich bedient: Löwen-Kapitän Christopher Schindler. imago

Zwei besondere Lichtblicke hatte Fröhling dennoch ausgemacht: die Startelfdebütanten Stephane Mvibudulu und Michael Liendl. "Michael hat das Zepter sofort in die Hand genommen. Auch mit Stephane bin ich sehr zufrieden. Auf dieser Leistung können wir aufbauen." Für den Österreicher Liendl, der aus Düsseldorf in die bayerische Landeshauptstadt kam, war die eigene Leistung ein geringer Trost. "Wir hätten gerne etwas mitgenommen. Ich denke, wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, hatten zwei, drei gute Möglichkeiten. Aber wir müssen halt mal ein Tor erzielen", so der 29-Jährige mit der klaren Botschaft an die Kollegen.

Die anstehende Länderspielpause wird in München tendenziell negativ wahrgenommen. "Sie kommt ungelegen, weil wir nach wie vor in der Liga ohne Erfolgserlebnis sind", klagte Fröhling. Panikmache ist trotz der Aufgaben gegen Düsseldorf (A), Kaiserslautern (H), Sandhausen (A) und Leipzig (H) nicht angesagt: "Wenn ich die Leistung der Mannschaft sehe, ist mir vor den kommenden Spielen nicht bange."

msc