Terodde hat den Torriecher
Ein Duell der Gegensätze stieg zum Abschluss des 5. Spieltags am Montagabend: Der ohne Punktverlust in die Saison gestartete Spitzenreiter Bochum traf auf den TSV 1860 München, der noch keinen einzigen Dreier einfahren konnte. Im Spiel war allerdings kaum ein Unterschied zu erkennen. Beide Mannschaften begegneten sich zuhauf im Mittelfeld - Torraumszenen waren im gesamten ersten Durchgang Mangelware. Immerhin: Terrazzino setzte einen Freistoß knapp drüber, auf der Gegenseite scheiterten Kagelmacher und Schindler an VfL-Torwart Luthe.
Im zweiten Durchgang zeigte dann ein gewisser Terodde einmal mehr seinen Torriecher: Aus der Drehung schloss der Stürmer präzise ins rechte untere Toreck. Da passte sprichwörtlich kein Blatt mehr zwischen der Hand von Torwart Eicher, dem Ball und dem Aluminium. Im Anschluss fiel den zumeist harmlosen und ideenarmen Löwen nichts ein, während der Revierklub einige Konterchancen liegen ließ. Unter anderem scheiterte Terodde aus Drehung an Eicher. Es blieb beim 1:0, mit dem Dreier hält sich Bochum mit weißer Weste und vollen 15 Punkten an der Tabellenspitze. Für die Giesinger stand dagegen die Erkenntnis, weiterhin tief im Keller festzustecken.
Nürnberg jubelt gegen Düsseldorf im Duell der Krisenklubs
Im Glutofen von Nürnberg sicherte sich der Club gegen Düsseldorf in einer zähen Partie einen verdienten 1:0-Arbeitssieg. Die Gastgeber hatten im ersten Durchgang gegen die abwartende Fortuna mehr vom Spiel, Torszenen blieben aber Mangelware. Nur zweimal wurde es richtig gefährlich, dabei wurde dem FCN ein regulärer Treffer aberkannt. Aluminium sollte im zweiten Abschnitt eine wichtige Rolle spielen - nach Pfostenpech kam der Torumrahmung beim Siegtor von Behrens entscheidender Faktor zu. Möhwald hatte ans Gestänge geknallt, der Abpraller fiel Behrens vor die Füße, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.
Kantersieg gegen den KSC: Braunschweig feiert Doppeltorschütze Berggreen (3.v.r.). picture alliance
Braunschweig deklassiert Karlsruhe
In einer ersten Halbzeit ohne viele Höhepunkte führte Braunschweig durch den Hackentreffer von Berggreen und das Tor von Reichel mit 2:0. Im zweiten Durchgang kamen die Karlsruher zwar mutig aus der Kabine, bekamen aber durch das Eigentor von Peitz einen herben Rückschlag. Die Eintracht war anschließend oben auf und es klappte alles: Zunächst traf Pfitzner per Fallrückzieher und anschließend bugsierte Berggreen einen Freistoß direkt ins Tor - 5:0. Die Gastgeber ließen aber auch nach dem fünften Tor nicht locker und erhöhten noch durch Reichel per Volley. Dabei sollte es allerdings bleiben und die "Löwen" kletterten durch den Sieg auf Platz acht und überholten die Badener.
FSV jubelt gegen St. Pauli
Die Serie des FC St. Pauli ist gerissen: Mit 0:1 unterlag die Elf von Trainer Ewald Lienen beim FSV Frankfurt. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit gelang Halimi kurz nach dem Seitenwechsel das Tor des Tages (46.). Die Kiez-Kicker wirkten daraufhin bemüht, fanden jedoch kaum Lücken im dichten Abwehrverbund der Bornheimer. Die Oral-Elf fuhr damit den ersten Heimsieg in der laufenden Spielzeit ein.
Dank Görlitz: Ostwestfalen-Derby geht an Arminia
Nachbarn im Duell: Bielefelds Schuppan nicht ganz so hoch wie Paderborns Ndjeng (re.). picture-alliance
Ostwestfalen-Derby am Samstag: Paderborn gegen Bielefeld! Die beiden Nachbarn waren schlecht aus den Startlöchern gekommen und standen demnach schon unter Zugzwang. Insbesondere Absteiger Paderborn, das den Fans im heimischen Stadion endlich Tore und Punkte schenken wollte. Vor der Pause sah das auch gut aus, die Führung durch Proschwitz nach sehenswertem Konter war verdient. Doch der DSC kam nach dem Seitenwechsel zurück. Und wie? Mit Vehemenz! Behrendt (53.) mit einem kernigen Freistoß ins Torwarteck sowie Joker Görlitz mit einem feinen Schlenzer aus halbrechter Position bogen die Partie zu Gunsten der Gäste um. Bielefeld klettert mit dem ersten Saisondreier ins Tabellenmittelfeld, Paderborn bleibt im Keller stecken. SCP-Keeper Kruse bezeichnete die Niederlage via Sky als "unnötig. Wir haben in der zweiten Hälfte zu wenig getan".
Stiepermann rettet Fürth einen Punkt
Ganz dicht stand auch der MSV Duisburg vor dem ersten Saisonsieg. In einem offenen Duell mit der SpVgg Greuther Fürth hieß es am Ende jedoch 2:2 (1:0), weil Stiepermann im allerletzten Moment der Nachspielzeit doch noch traf. Beide Teams hatten zuvor viele Chancen und Aluminiumtreffer verzeichnet, die Franken spielten gefälliger, machten es bei den Gegentreffern durch Feltscher und Bohl dem Gegner jedoch viel zu leicht. Und so war am Ende ein Verzweiflungsakt nötig, um die vierte Pflichtspielniederlage in Folge noch abzuwenden. SpVgg-Coach Stefan Ruthenbeck freute sich über die gute Moral seiner Mannschaft, erkannte jedoch zugleich: "Wir müssen zulegen." Weiterer Wermutstropfen für Duisburg: Brandstetter zog sich nach wenigen Minuten eine Sprunggelenksfraktur zu und fällt wochenlang aus.
SCF überrollt SVS
Mit zwei Toren hatte Vinzenzo Grifo maßgeblichen Anteil am Erfolg der Breisgauer. imago
Der Spieltag begann am Freitag mit dem Aufeinandertreffen der bis dato besten Offensivreihen der Liga. Im Spiel zwischen Freiburg und Sandhausen traf dann aber fast nur der Sportklub: 3:0 hieß es schon zur Pause, am Ende gewannen die Breisgauer mit 4:1 und holten den so stark in die Saison gestarteten SVS wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Torreigen begann mit einem Glückstreffer von Frantz: Sein offensichtlich verunglückter Schuss senkte sich in einem eigentlich unmöglichen Winkel ins Netz (9.). Goalgetter Petersen feierte sein Startelf-Comeback nach Adduktorenproblemen mit dem 2:0 (30.) und Grifo vollendete ein Dribbling zum vorentscheidenden 3:0 (37.). Nach der Pause war entsprechend die Luft aus der Partie: Erst Grifo legte mit seinem zweiten Treffer, einem traumhaft über die Mauer ins Eck gezirkelten Freistoß, nach (79.). Der SVS kam immerhin noch durch Hübner (88.) zum Ehrentreffer.
Mit dem vierten Sieg etablierte sich Freiburg in der Spitzengruppe, während Sandhausen, bei dem der dreifache Torschütze Bouhaddouz (Bänderriss) schmerzlich vermisst wurde, nach der ersten Saisonniederlage - auch aufgrund des Punktabzuges - Richtung Mittelfeld abrutscht.
Heidenheim dreht das Spiel
Der gute Saisonstart des FC Heidenheim setzt sich fort: Zwar erwischten die Lauterer den besseren Start und gingen durch einen Kopfball von Przybylko verdient in Führung, doch die Elf von Trainer Frank Schmidt gab nicht auf und wurde nach der Pause belohnt. Mit tätiger Mithilfe von FCK-Keeper Müller, der den Ball direkt auf Morabit spielte - 1:1 (58.)! Dem glücklichen Ausgleich ließ Schnatterer nur wenige Minuten später mit einem fulminanten Schuss das 2:1 folgen (62.), Leipertz machte schließlich alles klar (86.).
Leipzig rettet Punkt
Spektakuläre Führung für Union: Brandy trifft per Flugkopfball. imago
Mit einer Viererkette statt der schon praktizierten Dreierreihe und einer massiven Defensive trat Union Berlin gegen RB Leipzig und stellte damit den Top-Ligafavoriten im ersten Durchgang vor erhebliche Probleme. Eine Standard-Situation nutzten die Berliner zur sehenswerten Führung: Eine Kopfball-Stafette über Parensen köpfte Brandy sehenswert und wuchtig zum 1:0 ein (25.). Nach der Pause erhöhten die Leipziger den Druck und schnürten Union zeitweise hinten ein. Doch trotz aller Bemühungen: Der Ball wollte lange nicht über die Linie. Erst nach einem Zweikampf von Joker Quaschner mit Parensen, der das Leder unglücklich ins eigene Netz lenkte, fiel der nicht unverdiente Ausgleich. Die zweite Saisonniederlage blieb der Rangnick-Elf also erspart. Union wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg.