2. Bundesliga

Erste Tore für 1860 beim Remis in Nürnberg

St. Pauli gewinnt Krimi - SCP-Debakel - Bochum vor Leipzig

Erste Tore für 1860 beim Remis in Nürnberg

Nürnbergs Burgstaller traf zum 1:1, Löwe  Adlung zum 2:2.

Nürnbergs Burgstaller traf zum 1:1, Löwe Adlung zum 2:2. imago

2:2 in Nürnberg: Adlung hat im Derby das letzte Wort

1860 München erzielte am Montagabend in Nürnberg zwar die ersten beiden Saisontreffer und doch reichte dies für die Löwen nicht, um in Franken dreifach zu punkten. Gegen den Club sprang ein 2:2 heraus, das sich am Ende für die Löwen ein bisschen dünn anfühlen dürfte. Denn über weite Strecken gaben die Gäste von der Isar klar den Ton an. Mit guter Raumaufteilung und aktivem Spiel nach vorne war die Elf von Trainer Torsten Fröhling im ersten Abschnitt das klar bessere Team und belohnte sich nach einigen vergebenen Chancen mit dem 1:0 durch Bülow unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Zu Wiederbeginn reagierte FCN-Coach René Weiler, brachte Gislason und Füllkrug, und wollte damit den Offensivschwung erhöhen. Das klappte allerdings erst, als der Treffer von Wolf zum 2:0 wegen Abseits nicht gegeben wurde und 60 Sekunden später Burgstaller ausglich. Die Löwen versuchten eine schnelle Antwort - FCN-Keeper Kirschbaum rettete gegen Adlung - doch dann war plötzlich Nürnbergs Linksverteidiger Stark im Strafraum der Sechziger zur Stelle und markierte das 2:1. Der Club kombinierte mit der Führung im Rücken einige Minuten flüssig, doch in der Defensive blieben die Franken anfällig. Nach Petraks missratenem Befreiungsschlag nahm Adlung vom Strafraum genau Maß und hämmerte das Leder zum 2:2 in die Maschen. Obwohl beide Mannschaften in der Schlussphase den dritten Treffer auf dem Fuß hatten, blieb es letztlich bei der Punkteteilung.

Przybylko scheitert vom Punkt - Deville trifft gleich

Punkteteilung an der Alten Försterei: Berlins Torschütze Wood und Lauterns Karl (re.) im Duell.

Punkteteilung an der Alten Försterei: Berlins Torschütze Wood und Lauterns Karl (re.) im Duell. imago

Der 1. FC Union Berlin bleibt auch nach dem 3. Spieltag ohne Sieg. Die Hauptstädter kamen am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern vor heimischem Publikum zu einem 2:2-Unentschieden, das Gästejoker Deville drei Minuten vor Schluss per Kopf sicherstellte. Die "Eisernen" hatten noch Glück, dass Keeper Haas einen Przybylko-Elfmeter (79.) mit Hand und Fuß parieren konnte. Bis Mitte der zweiten Hälfte hatten die Gäste aus der Pfalz dank Jenssen geführt, Union gelang dann jedoch binnen fünf Minuten die Wende. Doch wie im bisherigen Saisonverlauf auch brachte die Mannschaft von Trainer Norbert Düwel den Vorsprung nicht über die Zeit.

Fürth jubelt über Abseitstor, St. Pauli kontert blitzschnell

Nicht weniger dramatisch ging es am Hamburger Millerntor zu. Gleich in den Anfangssekunden zeichnete sich dies ab, als Ziereis nach dem Anstoß seinen Torhüter Himmelmann mit einem scharfen Rückpass beinahe überwunden hätte. Fürth war in der Anfangsphase die klar bessere Mannschaft, St. Pauli ging jedoch mit dem ersten gelungenen Ball-Vortrag durch Rzatkowski in Führung. Halstenbergs "Fackel" sorgte wenig später für das 2:0, Freis' Kopfball kurz vor der Pause für Spannung. Die Fürther, die Gießelmann im ersten Abschnitt verletzt verloren, trafen nach der Pause durch Zulj aus Abseitsposition zum vermeintlichen Ausgleich. In ihren Jubel hinein konterte St. Pauli blitzschnell und verwertete abermals durch Rzatkowski zum 3:1 (74.). Die Gäste aus Franken antworteten durch Zulj wenig später, zu mehr reichte es aber nicht. Dem Pokalaus in Aue folgte also die erste Saisonniederlage, während die "Kiez-Kicker" auf Rang drei kletterten. Wermutstropfen: Kapitän Gonther zog sich beim Aufwärmen eine Wadenverletzung zu.

MSV-Joker bringen ersten Punkt

Dem verpatzten Saisonstart ließ der MSV Duisburg im Aufsteigerduell gegen Arminia Bielefeld den ersten Teilerfolg folgen. Nach 0:2-Rückstand durch Nöthe und Dick brachten die eingewechselten Onuegbu und Iljutcenko noch das 2:2. Der DSC hatte nach Behrendts Gelb-Roter Karte ab der 58. Minute in Unterzahl agieren müssen. Für Bielefeld gab es somit unter dem Strich im dritten Spiel das dritte Remis. "Wir haben das Spiel 60 Minuten dominiert und sind dann 30 Minuten hinterhergelaufen. Zu elft hätten wir 3:0 gewonnen", konstatierte ein enttäuschter Arminia-Torschütze Nöthe nach dem Spiel.

Freiburg verliert gegen Bochum sowie Mujdza und Torrejon

Janik Haberer und Onur Bulut

Bochum springt in Freiburg an die Spitze: Haberer (li.) freut sich mit dem Torschützen Bulut. picture alliance

Zwar ist die Tabelle nach dem 2. Spieltag nur wenig aussagekräftig, auf dem Papier war die Partie Freiburg gegen Bochum am Samstag das Topspiel. Diesem Ruf wurde das Spiel im ersten Durchgang aber nur bedingt gerecht. Beide Teams arbeiteten gut gegen den Ball, zumal etliche Unterbrechungen nur wenig Spielfluss in der intensiven Partie zuließen. Dennoch hätte der SCF durch Petersen in Führung gehen müssen, doch der Top-Torjäger verfehlte in der 33. Minute das leere Tor aus drei Metern deutlich! Vom VfL war in den ersten 45 Minuten in der Offensive nichts zu sehen.

Bochum erwischte aber den besseren Start in den zweiten Abschnitt, ohne allerdings zunächst große Torgefahr zu entwickeln. Dies änderte sich erst, als SCF-Kapitän Mujdza mit der Ampelkarte das Feld verlassen musste (57.). Das Verbeek-Team nutzte die nummerische Überzahl dann im Stile einer Spitzenmannschaft aus. Bulut (65.) und Torjäger Terodde (70., 75.) schossen einen ungefährdeten Sieg der Westdeutschen heraus. Die Geschichte der Schlussphase schrieb schließlich Torrejon. Zunächst gelang dem Spanier der sehenswerte 1:3-Ehrentreffer für den SCF (82.), in der 89. Minute flog er nach einem Einsteigen gegen Perthel vom Platz. Der VfL thront in der Tabelle damit mit weißer Weste von ganz oben, der SCF - der sich etwas unter Wert verkaufte - musste die erste Niederlage der Saison hinnehmen.

Leipzig sticht in Hälfte zwei zu

Vor toller Kulisse starteten in Braunschweig sowohl die heimische Eintracht als auch RB Leipzig schwungvoll in die Begegnung. Beide Teams hatten in der Anfangsphase ihre Möglichkeiten, ließen diese jedoch liegen. Mitte der ersten Hälfte beruhigte sich die Partie, die Szenerie spielte sich bis zum Pausenpfiff hauptsächlich im Mittelfeld ab. So ging es torlos in die Pause.

Leipzig kam engagierter aus der Kabine, Bruno fand seinen Meister in BTSV-Keeper Gikiewicz (46.), Selke verpasste nur knapp (47.). Braunschweig versuchte in der Folgezeit, den Ball wieder weiter vom eigenen Tor fern zu halten, produzierte dabei aber einige Fouls. Eine Standardsituation führte dann zur Führung für RB, Selke köpfte einen Kaiser-Freistoß ein (68.). Die Sachsen ließen sich nun nicht mehr vom Weg abbringen, Forsberg machte in der 76. Minute mit dem 2:0 für das Rangnick-Team bereits den Sack zu. Braunschweig muss damit weiter auf den ersten Ligasieg warten, Leipzig fuhr den zweiten Dreier der Saison ein.

Sandhausen eilt in Paderborn zu zwei Rekorden

Andrew Wooten

Sandhausen marschiert: Torjäger Wooten dreht jubelnd ab, Paderborns Keeper Kruse ist geschlagen. picture alliance

Der SV Sandhausen bleibt in der 2. Liga das Team der Stunde! Die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz siegte zum Auftakt des 3. Spieltags am Freitagabend auch in dieser Höhe verdient mit 6:0 beim SC Paderborn und feierte im dritten Spiel den dritten Sieg! Der SVS überzeugte beim Bundesliga-Absteiger mit gnadenloser Effektivität und nutzte die Fehler, die die nach dem Abschied von Kapitän Hünemeier neu formierte SCP-Abwehr produzierte, eiskalt aus. Wooten (6.), Linsmayer (9.) und Kosecki (18.) schossen bereits in der Anfangsphase eine 3:0-Führung heraus. Paderborn hatte am rabenschwarzen Beginn zu knabbern, erst gegen Ende der ersten Hälfte wirkte der SCP sortierter.

Mit der Ordnung war es aber nach Wiederanpfiff erneut vorbei, für den SCP kam es weiter knüppeldick. Bouhaddouz schüttelte in der 53. Minute Rafa Lopez ab und erhöhte auf 4:0, vier Minuten später musste Hoheneder mit der Ampelkarte das Feld verlassen. Der SVS kannte keine Gnade, Wooten erhöhte in der 61. Minute auf 5:0, Jovanovic stellte drei Minuten vor Abpfiff den Endstand her. Paderborn musste die höchste Heimniederlage in der 2. Liga quittieren, Sandhausen schoss nicht nur erstmals in der 2. Liga sechs Tore in einem Spiel, sondern stellte mit 13 erzielten Toren an den ersten drei Spieltagen auch einen neuen Liga-Rekord auf! Wäre der SVS nicht mit der Hypothek eines Drei-Punkte-Abzugs in die Saison gegangen, hätte man zudem Platz eins inne.

KSC nimmt Geschenke des FSV an

Andre Weis, Joan Oumari und Erwin Hoffer

Kurios, kurios: Frankfurts Keeper Weis trifft beim Rettungsversuch Oumari, von dessen Bauch geht der Ball ins Tor. imago

Mit einem klassischen Paukenschlag begann die Partie zwischen dem FSV Frankfurt und dem Karlsruher SC. Gerade einmal 27 Sekunden waren absolviert, und Frankfurts Halimi jagte das Spielgerät genau ins linke Tordreieck! Der nächste Nackenschlag für die Badener, die nach drei Pflichtspielniederlagen mit gleich sieben Änderungen antraten. Unter anderem fehlte auch Hennings, der Wechsel des Angreifers nach England wurde kurz vor Anpfiff offiziell. Doch das Kauczinski-Team ließ sich vom Rückstand nicht großartig beirren und kämpfte sich in die Partie zurück. Der Ausgleich durch Hoffer (15.) war stark durch die FSV-Abwehr begünstigt, doch anschließend übernahm der KSC das Kommando. Die Badener waren dem zweiten Tor kurz vor der Pause ganz nahe, aber FSV-Keeper Weis sowie das Aluminium (43., Torres, 44., Hoffer) verhinderten ein weiteres Gegentor.

Dieses fiel aber unmittelbar nach Wiederanpfiff. Das Zustandekommen war allerdings kurios, der FSV produzierte es sogar selbst. Nach einem langen Ball eilte Weis aus dem Tor, mit seinem Rettungsversuch schoss er Oumari an, von dessen Bauch der Ball ins FSV-Tor ging (48.). Der FSV war um eine Antwort bemüht, der KSC blieb aber bei Kontern gefährlich. Bis zum Abpfiff passierte nichts mehr. Der KSC fuhr den ersten Saisonsieg ein, auf den der FSV weiter warten muss.

Heidenheim ringt Fortuna nieder

Eine eher zähe Angelegenheit war die erste Hälfte der Partie zwischen dem 1. FC Heidenheim und Fortuna Düsseldorf. Beide Teams zeigten Respekt voreinander und vermieden zunächst allzu hohes Risiko. Zwischen den Strafräumen zeigten beide Teams zwar durchaus gute Ansätze, doch vor den Toren passierte einfach zu wenig. So entwickelte sich ein Geduldsspiel mit nur wenigen Möglichkeiten.

Nach der Pause war deutlich mehr Tempo in der Partie, was auch an der Fortuna lag, die nun mehr Druck entwickelte, Hoffenheim blieb durch schnelle Gegenstöße aber gefährlich. Der Lucky Punch gelang dann den Ostalbstädtern: Wittek überlupfte in der 77. Minute Fortunen-Keeper Rensing zum Tor des Tages. Düsseldorf wartet damit auch nach dem 3. Spieltag auf den ersten Ligasieg, Heidenheim fuhr den zweiten Dreier vor eigenem Publikum ein.

kon