2. Bundesliga

Paukenschlag beim Club! Bader macht den Weg frei

Trennung zum 30. September besiegelt

Paukenschlag beim Club! Bader macht den Weg frei

Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader räumt seinen Posten.

Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader räumt seinen Posten. imago

Nach elfeinhalb-jähriger Tätigkeit für den FCN wollte Bader offensichtlich das Heft des Handelns in der eigenen Hand behalten. Einen Rauswurf hätte der Sportvorstand als unwürdigen Abgang nach all den Jahren empfinden müssen. Schon in der vergangenen Saison hatte Bader gewisse Fehler eingestanden. "Ich habe Schrammen abbekommen", sagte Bader damals. Nun, nach den zahlreichen und dauerhaften Anfeindungen aus dem Umfeld scheint die Erkenntnis in Bader gereift zu sein, dass seine Person zur Belastung für den Verein geworden ist.

Nach dem Bundesliga-Abstieg 2014 und der bitter verlaufenen vergangenen Zweitliga-Saison hatte sich die lautstarke Kritik auf Bader fokussiert. Auf die aktuelle Kaderplanung für die gerade begonnene Spielzeit hatte der frühere Manager der Franken deutlich weniger Einfluss, dies fiel in den Zuständigkeitsbereich von Trainer René Weiler und dem Leiter der Fußball-Abteilung, Wolfgang Wolf. Dennoch wurde auch wieder am vergangenen Montag nach dem schwachen Auftritt in Freiburg die Mannschaftsleistung mit "Bader-raus-Rufen" von den Rängen quittiert - der Riss quer durch den Verein war unübersehbar. Ein Szenario, das sich dauerhaft zu etablieren drohte. Und letztlich der Anlass, der Bader und den Aufsichtsrat zur Trennung bewog.

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Weiler

Weiler René

1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Wir bedauern die Entwicklung außerordentlich", sagt Dr. Thomas Grethlein, Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Nürnberg in einer Vereinsmitteilung.

"Martin Bader hat in mehr als elf Jahren sehr viel für den Club geleistet und sich unermüdlich in den Dienst des Vereins gestellt. In dieser Zeit habe ich ihn auch sehr schätzen gelernt. Dafür gebührt ihm unser aller Dank. Wir haben keinerlei Zweifel, dass er das Tagesgeschäft professionell auch unter den aktuellen Bedingungen weiterführen und den neuen Vorstand Finanzen, Verwaltung & Marketing Michael Meeske zur Seite stehen wird."

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Auch der langjährige Funktionär der Franken äußerte sich zu der aktuellen Situation: "In den vergangen Wochen war der Druck in der Öffentlichkeit für den Verein und meine Person belastend. Der Club muss sowohl nach außen als auch nach innen handlungsfähig bleiben", so der 47-Jährige. "Unabhängig davon, dass ich aus dem Verein ausscheide, werde ich mitnehmen, dass ich viele einmalige Momente auf dem Fußballplatz erleben durfte, in meiner Funktion zahlreichen tollen Menschen begegnet bin. Der Club wird immer mein Verein bleiben. Meinen Mitarbeitern danke ich für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit."

Martin Bader kam am 1. Januar 2004 als rechte Hand von Hertha-Manager Dieter Hoeneß zum 1. FC Nürnberg und war bis Oktober 2010 Sportdirektor und Vize-Präsident beim Club.

Aufgrund einer Satzungsänderung wurde der in Bayreuth diplomierte Sportökonom einer von zwei Vorständen beim 1. FCN. "Martin Bader hat den 1. FC Nürnberg in den vergangenen elf Jahren geformt, geprägt und in ganz vielen Bereichen nach vorne gebracht. Er war beruflich wie auch menschlich eine Bereicherung für diesen Verein und wird hier beim Club immer freundschaftlich empfangen werden. Für seine persönliche Zukunft wünschen wir ihm nur das Beste", ergänzt Dr. Thomas Grethlein.

bst