Balogun: "Das ist noch viel geiler"
Bierduschen, Aufstiegs-Gegröle - in den Katakomben des Böllenfalltors ging nach dem 1:0-Sieg über den FC St. Pauli die Post ab. Mittendrin: Leon Balogun. Der Defensiv-Mann ging erst zu den Hamburgern, um ihnen zum Klassenerhalt zu gratulieren, dann zu seinem Team, um den sensationellen Aufstieg zu feiern. "In Berlin bin ich mal mit 16 in die Verbandsliga aufgestiegen. Das war geil", sagte der 26-Jährige. "Aber auf dieser Ebene aufzusteigen, ist noch viel geiler. Ich freue mich auch für Pauli, es wäre schade gewesen um diesen Traditionsverein. Von daher: overragend", fügte Balogun mit einem Grinsen an.
Erst arbeitslos, dann aufgestiegen: Acht Monate Abendteuer
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Noch vor einem Jahr dürfte ihm ganz anders zu Mute gewesen sein. Nach seinem Mittelfußbruch beim Debüt für Nigerias Nationalelf im März 2014 bekam er bei Fortuna Düsseldorf keinen neuen Vertrag. Balogun hielt sich beim Berliner AK 07 und Viktoria Berlin fit, kokettierte mit einem Angebot des FC Blackpool. Auch Lilien-Trainer Dirk Schuster war früh an ihm dran, dennoch zögerte Balogun. Erst im September unterschrieb er am "Bölle".
Für beide Seiten lohnte es sich: Darmstadt hatte einen stabilen Rechtsverteidiger mit Drang nach vorne gewonnen – davon zeugen vier Tore bei 21 Einsätzen und einem kicker-Notenschnitt von 3,03. Balogun hat sich durch die Praxis wieder in Nigerias Auswahl gespielt, wurde im März von Nationaltrainer Stephen Keshi erneut berufen.
Entscheidung nach dem Feiermarathon
Erst nach dem Feiermarathon will Balogun, dessen Vertrag ausläuft, über seine persönliche Zukunft entscheiden. "Jetzt kann man gut planen, dann wird man sich in den nächsten Tagen mal in Ruhe zusammensetzen." Klar ist aber auch, dass der Aufstieg des SV 98 für die Verhandlungen ein mächtiges Pfund ist. Vielleicht ist es deshalb schon ein Fingerzeig, dass Balogun am Sonntag im Feiertaumel sagte: "Jetzt geht's ab in die Bundesliga." Mit den Lilien?