2. Bundesliga

Bittere Pille für 1860: Kreuzbandriss bei Vallori

Kagelmacher und Rama fehlen beim Saisonfinale gelbgesperrt

Bittere Pille für 1860: Kreuzbandriss bei Vallori

Erleichterung pur: 1860 und Trainer Torsten Fröhling feiern einen immens wichtigen Dreier.

Erleichterung pur: 1860 und Trainer Torsten Fröhling feiern einen immens wichtigen Dreier. imago

"So etwas habe ich noch nicht erlebt", echauffierte sich Nürnbergs Fuß­ball-Abteilungsleiter Wolfgang Wolf hinterher. "Dass der Schiedsrichter bereits am Anstoß steht, anpfeifen will und dann das Tor noch aber­kennt." Das 2:2 von Dave Bulthuis in der 87. Minute erregte verständlicherweise die Gemüter des FCN - und vielleicht auch die der Abstiegskonkurrenz? Denn es war kein Abseits und somit eine Fehlentscheidung. Riesenglück für die Münchner, die anstelle des vorletzten Platzes mit 34 Punkten nun mit 36 Zählern auf Rang 15 geklettert sind und ihre Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag klar verbessert sehen.

Als 15. fahren die Münchner nun nach Karlsruhe und können ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Dementsprechend groß war die Erleich­terung und Freude nach dem Spiel. "Wir leben noch", so eine Erkenntnis von Trainer Tors­ten Fröhling.

Spielersteckbrief Vallori
Vallori

Vallori Guillermo

Spielersteckbrief Okotie
Okotie

Okotie Rubin

Spielersteckbrief Kagelmacher
Kagelmacher

Kagelmacher Gary

Spielersteckbrief Rama
Rama

Rama Valdet

Trainersteckbrief Fröhling
Fröhling

Fröhling Torsten

Wir wissen seit Lan­gem, dass es bis zum Schluss geht.

1860-Trainer Torsten Fröhling vor dem Saisonfinale

Dabei sah es zunächst überhaupt nicht nach dem so bitter benötigten Dreier aus, der Club war im ersten Durchgang gegen nervöse Löwen das klar dominierende Team. "Es ist eine sehr jun­ge Mannschaft, die lernt, mit dem Druck umgehen zu können", erklärte Fröhling den blutleeren und inspirationslo­sen Auftritt vor der Pause. Dies änderte sich mit Wiederanpfiff: "Wir sind nicht ins Spiel gekommen, haben uns dann aber zurückgefightet", sagte Fröh­ling. Guillermo Vallori und Daniel Adlung drehten schließlich das Spiel mit ihren Toren. Insgesamt sicherlich kein unverdienter Sieg, Dr. Drees versagte den stark verbesserten Löwen nach dem 2:1 auch noch einen Foulelfmeter (Hovland an Rama). Am Ende aber eben doch glücklich aufgrund der geschilderten Situation.

Duo fehlt, Vallori auch - Okotie wieder dabei

"Wir müssen nun auch in Karlsruhe punkten, doch wir wissen seit Lan­gem, dass es bis zum Schluss geht", blickt Fröhling auf das Saisonfinale voraus. Personell ist der Löwen-Dompteur zu Umstellungen gezwungen: Gary Kagelmacher und Val­det Rama sahen jeweils die fünfte Gelbe Karte, Vallori schleppte sich stark angeschlagen vom Platz. "Das sah nicht gut aus", so Fröhling, der richtig vermutete: Denn der Spanier zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes am rechten Knie zu und fällt monatelang aus. Am Dienstag wird der Abwehrchef in der Atos Klinik operiert. "Wir wünschen Gui schnelle, gute Besserung. Unser Wunsch ist auch, seinen Vertrag bei den Löwen zu verlängern. Mit ihm und seinem Berater haben wir bereits vereinbart, uns zeitnah zusammenzusetzen", sagte 1860-Geschäftsführer Gerhard Poschner.

Eine gute Nachricht gibt es aber auch, Goalgetter Rubin Okotie kehrt nach seiner Gelbsperre zurück und dürfte wieder in die Startelf rücken.

In Karls­ruhe entscheidet sich nun Mün­chens weiterer Weg. "Wir kriegen nichts geschenkt", sagte Fröhling. Am Sonntag stimmte das allerdings nicht.

Mounir Zitouni/jch