2. Bundesliga

Schulte - ein Bauernopfer der Getriebenen

Kommentar von kicker-Redakteur Oliver Bitter

Schulte - ein Bauernopfer der Getriebenen

Musste in Düsseldorf gehen: Helmut Schulte.

Musste in Düsseldorf gehen: Helmut Schulte. imago

So bleibt nur Kopfschütteln über ein unerfahrenes Kontrollgremium, das die sportlichen Fakten völlig außen vor ließ und dem Volk ohne Not ein Bauernopfer präsentierte . Nehmen wir Schultes Kerngeschäft, die Transferbilanz: Ohne große Investitionen stellte der Manager im Sommer ein Team zusammen, das in voller Besetzung zu den Spitzenmannschaften der Liga zählte und zum Jahresende mit nur zwei Punkten Rückstand in Schlagweite der Aufstiegsränge rangierte.

kicker-Redakteur Oliver Bitter

kicker-Redakteur Oliver Bitter

Verpflichtungen wie die von Tah, Liendl, Avevor, Pinto, Schauerte oder Pohjanpalo waren und sind überaus sinnvoll, auch wenn alle Genannten sich einige Durchhänger leisteten. Nachdem es mit Retter Oliver Reck nicht mehr weiterging, zog Schulte folgerichtig die Reißleine; die Verpflichtung des neuen Cheftrainers Frank Kramer, die Schulte eintütete, lobt nicht nur DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in höchsten Tönen. Peter Hermann, der als Co-Trainer kommen soll - auch das auf Schultes Betreiben - ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

Dass es sportlich im neuen Jahr unrund lief, ist nicht im Ernst dem Sportchef anzulasten. Vielmehr hat Schulte den Klub auch für die Zukunft ausgerichtet, unter anderem dadurch, Jugendabteilung und Scouting neu zu strukturieren. Dass dabei einige Alt-Fortunen ihre Posten verloren, mag romantische Seelen erzürnen. Kritik an diesen Entscheidungen aber ist unangebracht, ebenso wie daran, Fortuna-Ikone Andreas Lambertz aus nachvollziehbaren sportlichen Gründen nicht weiter zu beschäftigen.

Auf sportlich kompetenten Rat aus Fortunas Führungsriege sollte Kramer bei seiner Planung nicht hoffen.

Schulte hat den Klub neu aufgestellt und ihm ungeachtet der aktuellen Krise mit seiner besonnenen Art und seiner Fachkompetenz gut getan. In Sachen Transfers hat er wertvolle Vorarbeit geleistet; darüber hinaus ist der neue Coach Frank Kramer nun einigermaßen auf sich allein gestellt, den Kader zu verfeinern. Auf sportlich kompetenten Rat aus Fortunas Führungsriege sollte er bei seiner Planung nicht hoffen.