2. Bundesliga

Braunschweig beeindruckt - Aue geht leer aus

1860 punktet in Düsseldorf - Union bremst den FCI

Braunschweig beeindruckt - Aue geht leer aus

Verkehrte Welt: Während die Braunschweiger jubeln, schaut Aues Müller ziemlich bedröppelt rein.

Verkehrte Welt: Während die Braunschweiger jubeln, schaut Aues Müller ziemlich bedröppelt rein. picture alliance

Auer Mühen werden nicht belohnt

Am Montagabend wurde in Braunschweig ein wahres Fußball-Fest geboten, aus dem am Ende die Löwen als Sieger hervorgingen. Nach furioser Berg- und Talfahrt feierte die Eintracht einen 4:2-Sieg gegen Erzgebirge Aue und meldete sich damit im Aufstiegsrennen zurück. Zunächst hatte es prima für die Hausherren ausgesehen, als der ehemalige Auer Hochscheidt seine Farben per Blitzstart in Führung brachte (2.). Die Veilchen hatten sich aber etwas vorgenommen, wollten endlich "auch mal einen Großen schlagen", wie Fink im Vorfeld der Partie klargemacht hatte. Und die Sachsen bewiesen Moral, drehten in beeindruckender Manier den Rückstand in eine eigene Führung: Der agile Wood (11.) sowie Vucur per Kopf (31.) sorgten für die Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel wurde es für das Team von Torsten Lieberknecht besser, wenn auch lange Zeit nichts Zwingendes für die Löwen heraussprang. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst glich Zuck zum 2:2 aus (69.), dann sah aber Sauer nur eine Minute später nach Foul an Mugosa die Ampelkarte. Trotz Überzahl konnten die Auer, die sich ohne Zweifel aufgrund ihrer engagierten Leistung einen Punkt verdient gehabt hätten, das Blatt nicht wenden, vielmehr gingen sie sogar leer aus: Berggreen brachte die Hausherren mit einem fulminanten Kopfball zunächst wieder in Führung (77.) und holte dann auch noch einen Elfmeter (Foul von Fink) heraus, den Pfitzner sicher zum 4:2-Endstand nutzte (88.). Aue rutschte durch die Niederlage auf den letzten Platz der Tabelle ab.

Aalen schnappt sich einen Punkt in Frankfurt

Frankfurt kann den Schalter einfach nicht umlegen und ist nach dem 1:1 gegen Aalen nun seit acht Spielen (0/6/2) sieglos. Der VfR holte im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Punkt. "Ich weiß, dass wir es schaffen können", hatte Angreifer Quaner erklärt, doch vom VfR kam in Durchgang eins außer einem Gjasula-Freistoß zu wenig. Aufregung gab es nach einer knappen halben Stunde, als Schiedsrichter Sippel einen vermeintlichen Handelfmeter für den FSV zurücknahm. Die kalte Dusche für die Gäste folgte dennoch mit dem Pausenpfiff, als Aouida das 1:0 gelang. Der FSV agierte auch in der zweiten Hälfte zielstrebiger, verpasste es aber nachzulegen und kassierte durch Steinhöfer den Ausgleich (64.).

Levels antwortet Union-Doppelpacker Jopek

Unions Fabian Schönheim gegen Mathew Leckie (v.li.).

Enges Duell in Berlin: Unions Fabian Schönheim gegen Mathew Leckie (v.li.). imago

Seit fünf Spielen ist Union Berlin ungeschlagen (1/4/0), daran änderte sich auch am Sonntag nach einem turbulenten Schlussakkord gegen Ingolstadt nichts. Am Ende teilten die Eisernen mit dem Tabellenführer die Punkte. Der FCI macht den nächsten, wenn auch kleinen Schritt Richtung Bundesliga. Union musste schon nach fünf Minuten einem Treffer von Matip hinterherrennen, kam erst nach einer halben Stunde so richtig in die Gänge und auch zu Chancen. Doch Polter und Co. brachten den Ball nicht im FCI-Tor unter. Jopek drehte dann erst mit Wucht (Schuss, 75.) und dann mit Gefühl (Freistoß, 79.) das Spiel, ehe Levels per Kopf dem Spitzenreiter nach drei Dreiern hintereinander wenigstens einen Zähler rettete.

St. Pauli bleibt unten hängen

Rückschlag für St. Pauli! Wieder folgte einem Heimsieg ohne Gegentor eine Auswärtsniederlage. Mit 1:2 gingen die "Kiez-Kicker" in Heidenheim baden. Nach zähen ersten 45 Minuten sorgte Kalla kurz nach der Pause für den ersten Aufreger, ehe Heidenheim das Kommando übernahm und durch Leipertz in Führung ging. Die Elf von Trainer Ewald Lienen bemühte sich um den Ausgleich, musste durch einen von Schnatterer verwandelten Foulelfmeter aber die Entscheidung hinnehmen, der Anschlusstreffer kam zu spät. Doppelt schmerzhaft für Lienen, der während des Spiels an der Seitenlinie wegrutschte und sich neben der Niederlage noch eine Verletzung an der Hand zuzog. Während die Not bei St. Pauli wächst, ist Heidenheim "so gut wie am Ziel", wie Schnatterer mit Blick auf einen Sieg vor dem Spiel betonte. Der Dreier gelang, jetzt muss die Schmidt-Elf "bloß noch über die Linie gehen".

KSC mischt weiter oben mit - 1860 punktet in Düsseldorf

Mann des Tages im Wildpark: Rouwen Hennings

Mann des Tages im Wildpark: Rouwen Hennings drehte die Partie gegen Fürth innerhalb von zwei Minuten. picture alliance

Aufstiegsambitionen gegen Abstiegssorgen hieß es am Samstag beim Duell zwischen Karlsruhe und der SpVgg Greuther Fürth. Die seit elf Spielen ungeschlagenen Badener hatten zwar in der ersten Halbzeit mehr von der Partie - doch das Tor erzielten die Franken, und das mit ihrer ersten Chance. Nach einer Flanke von Wurtz netzte Rapp per Volleyschuss fulminant ein (13.). Der Kauczinski-Truppe fehlte hingegen die Durchschlagskraft in der Offensive, Hesl-Ersatzmann Flekken war kaum gefordert. Das änderte sich nach Wiederanpfiff: Zwei Stellungsfehler von Röcker nutzte jeweils innerhalb von zwei Minuten Hennings eiskalt aus, so dass in der 60. Minute ein 2:1 für den KSC auf der Anzeigetafel stand. Von diesem Rückschlag erholte sich das Kleeblatt nicht mehr. Für die Büskens-Elf wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner, während der KSC auf Rang drei vorrückt.

Okoties Comeback wird nicht gekrönt

Düsseldorfs Trainer Taskin Aksoy musste vor dem Duell mit 1860 München puzzlen, Bodzek, Fink und Schmitz fehlten allesamt gesperrt. So recht überzeugen konnte die Fortuna gegen die gut gestaffelte Abwehr der abstiegsbedrohten Löwen nicht, Torchancen waren in Hälfte eins absolute Mangelware. Kurz vor der Pause aber setzten die bis dato ebenso ungefährlichen Münchner plötzlich einen Akzent, als Adlung sehenswert zum 1:0 einköpfte (42.). Die Fortuna gab in der zweiten Hälfte früh die Antwort, Liendls feiner Schlenzer sorgte für den Ausgleich (48.). In der 63. Minute gab 1860-Angreifer Okotie sein Comeback nach wochenlanger Pause - und hatte per Kopf in der 83. Minute die Führung für die agileren Löwen auf dem Kopf. Rensing parierte jedoch stark, Schindler scheiterte im Nachschuss am auf der Linie stehenden Liendl. Letztlich nahm 1860 immerhin einen Zähler aus Düsseldorf mit.

Club lässt Alarmglocken verstummen

Jubelsprung: Sebastian Kerk brachte den Club auf die Siegerstraße.

Jubelsprung: Sebastian Kerk brachte den Club auf die Siegerstraße. imago

Am Freitag beendete der 1. FC Nürnberg die eigene Negativserie von sieben sieglosen Spielen in Folge. In Franken hatten vor dem Duell gegen Sandhausen sogar schon die Alarmglocken geläutet, da die Abstiegszone wieder in Sichtweite war. "Wir dürfen die Situation nicht verkennen, sie ist alarmierend", hatte der Sportliche Leiter Wolfgang Wolf gewarnt und eine klare Zielvorgabe gegeben: "Dieses Spiel müssen wir gewinnen." Und der Club zeigte sich gegen den SVS durchaus engagiert, tat sich offensiv aber genauso schwer wie die Kurpfälzer. Unter dem Strich sahen die Zuschauer sehr viele intensive Zweikämpfe, die ganz selten mal von Torchancen - Burgstaller (20.), Sylvestr (43.) für Nürnberg und Bouhaddouz (53.) für Sandhausen - ergänzt wurden. Bis tief in die zweite Hälfte hinein herrschte vor den Toren gähnende Leere. Eine Viertelstunde vor Schluss erlöste aber Kerk den Club: Der 21-Jährige scheiterte bei einer Hereingabe von links zunächst am rechten Pfosten, drückte den Nachschuss dann aber doch noch über die Maschen. Von diesem Rückschlag erholten sich die Sandhäuser nicht mehr.

Coltorti bringt Leipzig wieder ins Spiel

Ein ähnliches Bild bot sich in Sachsen, wo RB gegen den Tabellendritten Darmstadt im Rennen um den Aufstieg quasi schon nach dem letzten Strohhalm griff. Trotz sechs Punkte Vorsprung sahen sich die Lilien gegen Leipzig in der Außenseiterrolle und verlegten sich auf eine defensive und durchaus destruktive Spielweise. Damit raubten sie den bemühten Sachsen, die viel Ballbesitz hatten, die Lust am Spiel. Die Folge: Mit Ausnahme von Reynas dicker Chance in der siebten Minute, die 98-Schlussmann Mathenia vereitelte, war es ein extrem chancenarmes Duell zweier Mannschaften, die sich wenig schenkten. Glück hatten die Hessen allerdings nach der Pause, als Schiedsrichter Robert Kampka ein Foul von Methenia an Damari als Schwalbe wertete (72.). Kurz darauf kam es noch schlimmer für die Sachsen, als Behrens einen Konter der Gäste mustergültig zum 1:0 nutzte (77.). Das Team von Trainer Achim Beierlorzer bewies aber große Moral und glich aus - dabei stand den Hausherren aber Glücksgöttin Fortuna zur Seite: Bregeries Klärungsversuch prallte nämlich von Klostermann entscheidend ab - 1:1 (79.). In der Schlussphase wurde es nochmal turbulent, RB warf alles nach vorne und hatte das Glück des Tüchtigen: Bei der allerletzten Aktion des Spiels - einer Ecke - landete der Ball bei Torhüter Coltorti, der mutterseelenallein im Fünfer den von vielen für nicht mehr möglich gehaltenen Siegtreffer zum 2:1 markierte.

Kaiserslautern siegt mit Verspätung

Durch den Last-Minute-Sieg verkürzten die Leipziger ihren Rückstand auf Darmstadt auf jetzt noch drei Punkte, der Rückstand auf den zweitplatzierten Kaiserslautern bleibt jedoch gleich. Die Roten Teufel gaben sich nämlich beim VfL Bochum keine Blöße, gewannen dank Zoller (31.) und Hofmann (76.) souverän mit 2:0 und fügten Bochum die vierte Niederlage in Serie zu. Das Spiel wurde aufgrund eines großen Verkehrsaufkommens mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen.

kon