2. Bundesliga

St. Pauli: Wenn "alles geben" nicht reicht

Hamburger sind vor dem Tor zu harmlos und hektisch

St. Pauli: Wenn "alles geben" nicht reicht

Sein Tor reichte nicht zu Punkten: St. Paulis Christopher Nöthe.

Sein Tor reichte nicht zu Punkten: St. Paulis Christopher Nöthe. imago

Alles gegeben, das haben die Lienen-Schützlinge erneut, wie schon beim bitteren 0:1 gegen Fürth am Montag warfen sich die Spieler des FC St. Pauli leidenschaftlich in jeden Zweikampf, ackerten und versuchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten in der Offensive Akzente zu setzen.

Doch genau das ist das Problem: Der Rahmen der Möglichkeiten. Die Norddeutschen dominierten die Partie fast über die gesamte Distanz, brachten aus 17 Torschüssen aber nur einen Treffer durch Christopher Nöthe zustande.

Spielersteckbrief Nöthe
Nöthe

Nöthe Christopher

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1860 reichten drei Versuche für zwei Tore - genaugenommen hatten sie sogar nur deren zwei, da Sören Gonther früh das ungelenke Eigentor zur Sechziger Führung erzielt hatte. "Bei dem Eigentor versuche ich den Ball zu klären, treffe ihn aber nicht richtig. Das tut mir sehr leid für die Mannschaft", erklärte Gonther hernach geknickt.

Auch Lienen schafft es bisher nicht, seiner neuen Mannschaft mehr Qualität im letzten Spielfelddrittel einzuimpfen. Wieder ließen die Kiez-Kicker einige gute Möglichkeiten ungenutzt, wieder wurde deutlich, wie sehr dem Team die Qualität vor dem Tor abgeht. St. Pauli kann Abstiegskampf, aber nur mit Kampf und Leidenschaft geht es eben auch nicht. "Wenn man die Chancen, die man hat nicht macht, verliert man so ein Spiel", konstatierte Angreifer Nöthe.

So wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat sie aber gezeigt, dass sie lebt.

Sören Gonther

St. Pauli stand sich hinten also wieder einmal selbst im Weg, während vorne gute Einschussmöglichkeiten teilweise kläglich vergeben wurden. Lennart Thy setzte beispielsweise das Leder freistehend aus wenigen Metern nur an den Pfosten, kurz vor dem Schlusspfiff brachte Dennis Daube aus aussichtsreicher Position im Strafraum einen Schuss nicht einmal auf das Gehäuse.

"Wir hatten in der zweiten Halbzeit genug Chancen, um die Partie zu drehen. Das ist uns leider nicht gelungen", bilanzierte Gonther, machte sich aber auch Mut: "So wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat sie aber gezeigt, dass sie lebt."

Die Lienen-Elf lebt in der Tat, scheiterte jedoch erneut an der eigenen Angriffs- und Abschlussschwäche, obwohl Einsatz, Wille und Leidenschaft eindeutig zu sehen waren. So bleibt der Kiez-Klub mit vier Punkten Rückstand auf Rang 15 auf dem letzten Platz. Am kommenden Spieltag gegen Tabellennachbar Erzgebirge Aue kann sich St. Pauli wieder ein Stückchen mehr Leben einhauchen: Dafür notwendig: Tore.

atr