2. Bundesliga

1860 verlässt der Mut - FCH jubelt dank Niederlechner

Union siegt für Köhler - FCK der große Gewinner

1860 verlässt der Mut - FCH jubelt dank Niederlechner

Auch ein Knackpunkt: Gelb-Rot für den Löwen Sanchez.

Auch ein Knackpunkt: Gelb-Rot für den Löwen Sanchez. Getty Images

Montag: 1860 verliert den Mut und das Spiel

1860 hat am Montagabend einen weiteren Rückschlag erlitten. Die Münchner verloren nach gutem Beginn gegen den FC Heidenheim mit 1:2 und warten weiter seit dem 26. September 2014 (2:0 gegen Fürth, 8. Spieltag) auf einen Heimsieg. Den Führungstreffer für 1860 erzielte Torjäger Okotie mit einem frechen Schlenzer vom Elfmeterpunkt – zuvor hatte Abwehrmann Göhlert einen Schuss von Rama in Torwart-Manier mit zwei Armen "pariert". Nach dem 1:0 zog sich die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen viel zu sehr zurück, Heidenheim kam besser ins Spiel, doch unter dem Strich stand im ersten Abschnitt für die Schmidt-Elf nur ein Schuss ans Außennetz von Niederlechner. Dennoch hatten die Gäste gegen die immer passiver werdenden Löwen nun Morgenluft gewittert. Schwungvoll kam der FCH aus der Kabine und Göhlert konnte seinen Fauxpas mit dem 1:1-Ausgleichstreffer wieder wettmachen. Kurz darauf flog Sanchez mit der Ampelkarte vom Platz und beflügelte die Gäste zusätzlich. Belohnt wurde Heidenheim durch Niederlechner, der nach einer Ecke den 2:1-Siegtreffer markierte. Der FCH rückt nach dem Auswärtssieg ins gesicherte Mittelfeld, die Sechziger müssen auf dem Relegationsplatz verharren.

Hofmann und Ring machen den Unterschied

FCK-Offensivmann Hofmann jubelt über sein Tor in Braunschweig.

FCK-Offensivmann Hofmann jubelt über sein Tor in Braunschweig. picture alliance

Am Sonntag untermauerte der 1. FC Kaiserslautern mit einem verdienten 2:0-Auswärtsieg seine Aufstiegsambitionen und konnte sich bei Hofmann bedanken, der im ersten Durchgang eine Jenssen-Flanke mustergültig einnickte. Das Spiel bei den Braunschweigern war über weite Strecken umkämpft und ausgeglichen, doch war es die Runjaic-Elf, die sich vor dem gegnerischen Gehäuse besser in Szene setzen konnte. So hatten die Roten Teufel im zweiten Abschnitt einige Male die Möglichkeit, den Sack frühzeitig zuzumachen. Die Lieberknecht-Elf hingegen konnte sich lange Zeit überhaupt keine Torchance erarbeiten und kassierten dann auch noch den zweiten Gegentreffer zum Endstand: Ring traf beim Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause. Beim FCK kam zudem Rückkehrer Zoller erst im zweiten Durchgang zum Einsatz, hatte aber wenig auffällige Szenen.

Fink entführt einen Zähler aus dem Wildpark

Der Karlsruher SC dagegen musste im zweiten Topspiel des Sonntags gegen Fortuna Düsseldorf mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden sein. Für die Badener eine ärgerliche Punkteteilung, denn sie spielten nach der Ampelkarte von Fortunas Abwehrmann Tah (39.) über eine Halbzeit in Überzahl. Kurz nach dem Seitenwechsel schien das Pendel für den KSC auszuschlagen, als Hennings einen von Yamada herausgeholten Elfmeter sicher verwandelte. Doch die Rheinländer wurden nach dem Rückstand aktiver und kamen nach einem Liendl-Standard, den Fink einnetzte, zum Ausgleich. Speziell in der Schlussviertelstunde drängte dann die Kauczinski-Elf auf den zweiten Treffer, aber die Düsseldorfer brachten das Remis über die Zeit.

Grifo lässt die Möhlmänner jubeln

Einen bitteren Ausflug brachte der 1. FC Nürnberg hinter sich, denn die Franken mussten nach dem 1:2 beim FSV Frankfurt mit leeren Händen die Heimreise antreten. In der Anfangsphase traten die Hessen etwas aktiver auf, ohne tatsächlich Druck auszuüben. Dann aber sah Pinola bei einer Flanke von Kruska nicht allzu gut aus und Roshi brachte die Möhlmann-Elf in Führung. Nun spielte die Mannschaft von Trainer René Weiler etwas mutiger nach vorne und glich kurz vor der Halbzeit durch Hovlands wuchtigen Kopfball im Anschluss an einen Kerk-Ecke aus. Das Duell war nun auf überschaubarem Niveau ausgeglichen, doch der FSV wollte den Dreier etwas mehr: Grifo zog aus der zweiten Reihe ab und überwand FCN-Keeper Rakovsky entscheidend.

Emotionaler Moment: Die Partie zwischen Union und Bochum wurde in der 7. Minute für Berlins Benjamin Köhler unterbrochen.

Emotionaler Moment: Die Partie zwischen Union und Bochum wurde in der 7. Minute für Berlins Benjamin Köhler unterbrochen. imago

Richtungsweisendes Duell hin oder her - es gibt Wichtigeres als Fußball, wie Union Berlin und der VfL Bochum (mit Neuzugang Bastians in der Startelf) eindrucksvoll unter Beweis stellten. Der erste Höhepunkt des Spiels ereignete sich so in der 7. Minute, als die Partie kurzerhand unterbrochen wurde, um den auf der Tribüne sitzenden und sichtlich bewegten Benjamin Köhler (Tumor im Lymphsystem), der die Rückennummer 7 trägt, die besten Genesungswünsche zukommen zu lassen. Auf bewegende Fußball-Szenen mussten die Fans in Köpenick hingegen lange warten - dann aber schlug Gündüz fast aus dem Nichts zu. Der Bochumer traf nach einer kurzen Ecke per sattem Linksschuss aus 20 Metern (32.). Die Antwort folge nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff, als der zur Pause eingewechselte Kobylanski ebenso sehenswert mit einem Schlenzer zum 1:1 ausglich. Es kam noch besser für die Eisernen. Kreilach behielt allein vor VfL-Keeper Esser die Nerven und legte ihm das Leder durch die Beine - 2:1 (86.). Der Treffer wurde natürlich mit Köhler vor der Haupttribüne ausgiebig gefeiert.

Abstiegskrimi am Hardtwald verkommt zum Langweiler

Existenzkampf stand beim Duell zwischen Sandhausen und St. Pauli auf dem Programm. Wie tief die Verunsicherung sitzt, war beispielsweise St. Paulis Stürmer Budimir anzumerken, der die erste Großchance allein vor Keeper Riemann kläglich vergab (13.). Sandhausen schüttelte die Trägheit nach einer Viertelstunde ab, tat sich allerdings in den Angriffsbemühungen schwer. Der erste Torschuss des SVS dann in der 68. (!) Minute: Bouhaddouz zog aus 18 Metern flach ab, Himmelmann hielt problemlos. Auch Wooten (74.) brachte das Leder mit einem Volleyschuss nicht im Tor unter. Das war's dann auch schon vom Fehlpassfestival zweier unstrukturiert wirkender Mannschaften am Hardtwald: St. Pauli bleibt mit dem torlosen Remis Letzter, auch dem SVS hilft der Punkt nicht wirklich weiter.

Freitag: Ingolstadt besteht in Fürth

Drei Punkte zum Restrundenauftakt: Der Spieler des FC Ingolstadt.

Drei Punkte zum Restrundenauftakt: Der Spieler des FC Ingolstadt. picture alliance

Unterschiedlicher hätte die Hinrunde nicht laufen können. Während Ingolstadt die Liga in die Schranken gewiesen und sich mit einem satten Sieben-Punkte-Vorsprung in die Winterpause verabschiedet hatte, konnten die Fürther die Rolle der grauen Maus im Mittelfeld nicht ablegen. Gegen die Schanzer wollten die Kleeblätter nun wieder an bessere Zeiten anknüpfen, das aber ohne Schröck (Gelb-Rot-Sperre), dafür aber mit den Neuzugängen Thesker sowie Freis und neuem 4-1-4-1-System.

Spielerisch zeigten sich die Franken dann aber überfordert und hatten gegen die souverän auftretenden Schanzer im Grunde keinen Auftrag. Mutlos, ungefährlich und fehlerbehaftet präsentierte sich die SpVgg bei eisigen Temperaturen im Ronhof. Eine Konfusion in der Fürther Abwehr nach Eckball nutzte schließlich Groß, um den Spitzenreiter verdientermaßen in Führung zu bringen (30.). Die Fürther steigerten sich erst nach Wiederanpfiff, konnten die cleveren Ingolstädter aber dennoch nicht fordern und mussten daher die 0:1-Schlappe schlucken.

Aalens Sturm-Misere hält an

Der VfR Aalen stellt zusammen mit Sandhausen das angriffsschwächste Team der Liga. Damit sich das bessert, wurden gleich fünf Neue geholt. Ademi, von dem VfR-Trainer Stefan Ruthenbeck "ein Tor erwartete", stand dann auch in der Startelf gegen Darmstadt. Ein unangenehmer Gegner, der gute Karten im Aufstiegsrennen hat. Das Spiel selbst mutierte dann aber zu einem Langweiler, was zu einem Teil auch dem harten, gefrorenen Boden geschuldet war. Die Aalener investierten über die gesamten 90 Minuten hinweg zwar einen Tick mehr, konnten die grundsolide Abwehr der Hessen letzten Endes aber nicht wirklich auf die Probe stellen und hätten dafür in Durchgang zwei fast die Quittung erhalten: Balogun stand jedoch der rechte Pfosten im Weg (71.), Heller die Latte (88.). Letztlich blieb es beim 0:0, Aalen wartet nunmehr seit vier Spielen auf einen Sieg, Darmstadt ist indes seit elf Partien ungeschlagen.

Aues Neuzugänge sorgen für Wirbel

Gruppenumarmung: Aues Alibaz (2.v.li.) bejubelt sein 1:0.

Gruppenumarmung: Aues Alibaz (2.v.li.) bejubelt sein 1:0. picture alliance

"Der Aufstieg kommt nie zu früh", gab Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick jüngst im kicker-Interview zu Protokoll und stellte damit klar, dass man einen Durchmarsch in die Bundesliga gerne mitnehmen würde. Dafür wurde im Winter auch aufgerüstet, doch nur Forsberg schaffte es in die Anfangsformation und hatte in einer umkämpften und rasanten Partie direkt die erste dicke Chance, als er in der 23. Minute den rechten Außenpfosten traf. Das war aber ein Weckruf für die Auer, die fortan immer griffiger wurden und das Heft in die Hand nahmen.

Bei den Veilchen sorgten vor allem die neuen Offensivkräfte (Alibaz, Mugosa und Wood) für Wirbel und letztlich auch Jubel auf den Tribünen: Alibaz staubte noch vor der Pause zum 1:0 ab (45.). Nach dem Seitenwechsel verdienten sich die Erzgebirgler die Führung endgültig und legten sogar nach: Sebastian verursachte einen Handelfmeter, den Schönfeld ganz cool zum 2:0-Endstand nutzte (59.). Aue glückte mit drei Punkten ein Start nach Maß in die Restrückrunde, während die "Roten Bullen" nun schon Gefahr laufen, die Aufstiegsregionen aus den Augen zu verlieren.

kon