2. Bundesliga

Lienens Debüt misslingt - der Club klettert weiter

Darmstadt auf Platz zwei - FCK nur remis bei 1860

Lienens Debüt misslingt - der Club klettert weiter

Im Regen mit St. Pauli: Der neue Coach Ewald Lienen.

Im Regen mit St. Pauli: Der neue Coach Ewald Lienen. Getty Images

Keine Wende mit Lienen - Groß sorgt für Einsamkeit an der Spitze

Die Premiere von Ewald Lienen als neuer Trainer des FC St. Pauli war nicht von Erfolg gekrönt. Der Tabellenletzte aus Hamburg verlor beim Spitzenreiter FC Ingolstadt und bleibt das Schlusslicht der Liga. Die Kiez-Kicker versuchten in der ersten Halbzeit aus einer geordneten Defensive zu agieren und machten dies auch ganz ordentlich. Dennoch gingen die Oberbayern in Führung, weil Leckies abgefälschter Schuss im kurzen Eck einschlug. In den zweiten 45 Minuten konnten die Hamburger die Partie wesentlich ausgeglichener gestalten, doch in vorderster Front ging bei der Lienen-Elf wenig. Das lag auch daran, weil die Ingolstädter resolut verteidigten - bis Schachten kam und für die St. Paulianer ausglich. Doch die Führung währte nicht lange, dann machte Groß das 2:1 und festigte mit nun 39 Zählern die einsame Spitzenposition des FCI.

Karl vermiest von Ahlens "Endspiel"

Der 1. FC Kaiserslautern mühte sich beim "Endspiel" für 1860-Trainer Markus von Ahlen in den ersten 45 Minuten redlich, die Roten Teufel dominierten das Spiel, doch hatten sie kaum nennenswerte Offensivaktionen. In dieser Hinsicht zeigten sich die Löwen zielstrebiger und gingen nach einem Kopfball vom Mittelfeldmann Stark in Front. In Hälfte zwei nahm das Niveau des Spiels nicht arg zu, Torchancen blieben auf beiden Seiten die totale Ausnahme. Vor allem für die in Rückstand liegenden Pfälzer war dies ein Problem, denn in München waren von der Runjaic-Elf Punkte im Aufstiegsrennen definitiv eingeplant. Erst in der Schlussphase wurde Lauterns Aufwand belohnt, als Karl nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Endstand ausglich und einen Zähler rettete.

Ausgerechnet Sylvestr - Club bleibt auf Kurs

Dicke Luft im Auer Strafraum, links Nürnbergs Matchwinner Sylvestr.

Dicke Luft im Auer Strafraum, links Nürnbergs Matchwinner Sylvestr. Getty Images

Der 1. FC Nürnberg war nach seiner positiven Entwicklung unter dem neuen Trainer René Weiler (drei Siege, eine Niederlage) bei Erzgebirge Aue gefordert und lieferte sich mit den Sachsen eine muntere Anfangsphase mit Torchancen auf beiden Seiten. Die Stipic-Elf hatte dabei im ersten Abschnitt die besseren Gelegenheiten - Novikovas traf das leere Tor nicht und Koch musste auf der Linie retten. Nach dem Seitenwechsel agierten dann die Nürnberger etwas druckvoller, Füllkrugs Kopfball wurde von Kortzorg von der Linie geschlagen. Dennoch waren die Franken nun viel besser im Spiel und wurden belohnt: Ausgerechnet der Ex-Auer Sylvestr machte wie schon im Hinspiel den entscheidenden Treffer.

Behrens schießt Darmstadt auf Platz zwei

Darmstadt bleibt weiterhin ein bärenstarker Aufsteiger. Die Lilien lagen lange Zeit auf Erfolgskurs beim SV Sandhausen, mussten kurzfristig das 1:1 schlucken, doch Behrens hielt noch den entscheidenden Schlag mit dem 2:1-Siegtreffer für den SV98 parat. Dabei profitierte die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster zunächst von einem unglücklichen Eigentor, nachdem SVS-Keeper Riemann seinen Kollegen Stiefler anschoss und der Ball von dessen Bein ins eigene Tor prallte. Trotz des glücklichen Zustandekommens des Treffers war die Führung hochverdient, denn die Sandhäuser zeigten nur in der Anfangsphase Initiative. Allerdings sollte sich die mangelhafte Chancenverwertung der Südhessen rächen. Sandhausen investierte in Hälfte zwei deutlich mehr und Bouhaddouz köpfte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein. Danach lieferten sich die beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gäste: Behrens schleuderte den Ball aus 20 Metern zum 2:1-Siegtreffer in den Winkel. Darmstadt ist damit auf Platz zwei gelandet.

Leipzig hält das 0:0 auch zu zehnt

RB Leipzig durfte sich auf der schwäbischen Ostalb über einen Zähler freuen, denn die Sachsen spielten nach der Ampelkarte von Jung ab der 56. Minute in Unterzahl. Im ersten Durchgang war das Niveau lange Zeit sehr überschaubar, doch kurz vor der Pause legte der VfR einen Zahn zu, ohne große Chancen zu generieren. In Überzahl drängten die Aalener die Sachsen immer tiefer in deren Hälfte, allerdings fehlten letztlich die zwingenden Aktionen. Hinzu kam das Pech, denn Weiß traf in der Schlussphase nur die Latte, so dass es bei der Nullnummer blieb.

Union stoppt den KSC

Sebastian Polter und Christopher Quiring

Die Berliner Torschützen Polter (li.) und Quiring klatschen sich gegen den KSC ab. imago

Acht Spiele überstand der Karlsruher SC zuletzt ohne Niederlage, bis auf Rang zwei kletterten die Badener. Doch am Dienstagabend präsentierte sich das Team von Trainer Markus Kauczinski an der Alten Försterei zunächst unausgeschlafen. Union Berlins Quiring netzte bereits nach wenigen Sekunden ein (2.), nur wenig später verhinderte lediglich der Pfosten einen weiteren Treffer der Berliner durch Skrzybski. Die Eisernen blieben am Drücker, bis zum Pausenpfiff passierte aber nichts mehr.

Im zweiten Durchgang drückte der KSC auf den Ausgleich, doch die Bemühungen der Badener blieben erfolglos. Vielmehr war es Unions Polter, der in der 72. Minute den Sieg endgültig für die Köpenicker eintütete. Die Eisernen beendeten damit die Erfolgsserie des KSC und rücken in der Tabelle mit dem dritten Sieg aus den letzten vier Partien weiter vor, das Kauczinski-Team verpasste es, Herbstmeister FC Ingolstadt unter Druck zu setzen.

Kessel entscheidet Verfolgerduell

Benjamin Kessel

Der Schuss in Braunschweiger Glück: Benjamin Kessel (li.) trifft zum Sieg gegen Düsseldorf. picture alliance

Das Verfolgerduell zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf erfüllte im ersten Durchgang nicht die im Vorfeld gesteckten Erwartungen. Die beiden Kontrahenten beharkten sich leidenschaftlich und kämpften um jeden Zentimeter Raum, das spielerische Element kam so zu kurz. Und auch Torchancen blieben vor der Pause Mangelware. Dies sollte sich in Hälfte zwei ändern. Braunschweig schaltete zunächst einen Gang höher, Nielsen belohnte die Löwen mit dem Führungstreffer (67.). Doch für die Fortuna glich Halloran im direkten Gegenzug aus (68.). Fortan war Feuer in der Partie, beide Teams drückten auf das Siegtor. Dies gelang dann den Löwen, Kessel traf in der Nachspielzeit zum Sieg. Durch den Dreier überholten die Niedersachsen die Rheinländer in der Tabelle.

Erster Heimsieg für den FSV

Zlatko Dedic und Mario Engels

Die Frankfurter Matchwinner Dedic (li.) und Engels. imago

Die Partie zwischen dem FSV Frankfurt und dem 1. FC Heidenheim benötigte einige Anlaufzeit, dann übernahmen die Bornheimer das Kommando. Die Hessen dominierten gegen den Aufsteiger, die 1:0-Pausenführung durch Dedic (28.) hätte auch höher ausfallen können, doch Balitsch scheiterte am Aluminium (10.) und verzog ganz knapp (38.). Die Dominanz der Frankfurter setzte sich auch im zweiten Durchgang fort, Engels stellte in der 55. Minute die Weichen endgültig auf Sieg. Weitere Treffer des überlegenen FSV verhinderte die Querlatte (Dedic, 70.). Durch den ersten Dreier vor eigenem Publikum (!) verschaffte sich der FSV Luft auf die gefährdete Zone, Heidenheim wartet seit nunmehr vier Partien auf einen Sieg.

Fürth weiter abschlussschwach

Im zweiten Spiel nach der Ära Peter Neururer kam der VfL Bochum zu einem 0:0 bei der SpVgg Greuther Fürth. Das Kleeblatt und die von Interimscoach Frank Heinemann betreuten Westdeutschen boten im ersten Durchgang eine zähe Partie, die hauptsächlich von den jeweiligen Fehlern des Gegners lebte. Die wenigen Einschusschancen hüben (Wurtz, 6.) wie drüben (Terodde, 37., Losilla, 43.) blieben ungenutzt, so dass es ohne Tore in die Pause ging. Deutlich munterer wurde es in Hälfte zwei, besonders die Franken legten nun eine Schippe drauf. Doch VfL-Keeper Esser bewahrte sein Team dank toller Paraden (64., zweimal gegen Wurtz) vor einem Rückstand. Greuther Fürth drängte weiter auf den ersten Heimsieg seit Anfang Oktober, doch der Ball wollte einfach nichts ins Tor. Zum vierten Mal in Serie gelang dem Team von Trainer Frank Kramer kein Tor vor eigenem Publikum, die Bochumer stellten einmal mehr ihren Ruf als "Remiskönige" (zehntes Unentschieden) unter Beweis.

kon