Vor Saisonbeginn hatte Reck quasi drei Freifahrtscheine vergeben. Sergio Pinto als Abräumer und Umschaltspieler vor der Viererkette, Regisseur Michael Liendl und Abwehrchef Adam Bodzek: Dieses erfahrene Trio sollte das Gerüst der Mannschaft bilden. "Das", so Reck, "ist unsere zentrale Achse." Erst neulich betonte der Fortuna-Trainer im kicker-Interview seine Zufriedenheit mit dem "Zentralgestirn". Zuletzt aber trumpfte Fortuna groß auf - ohne Bodzek, der mit einem Riss in der Muskelhülle eine Zwangspause einlegen musste. Reck setzte auf das Tandem Bruno Soares und Jonathan Tah in der Innenverteidigung, und beide zeigten sich in überragender Form. Was nun also?
Eigentlich schien Bodzek unverzichtbar, doch Bruno Soares, lange Zeit nur Ersatz, nutzte seine Chance mit zwei tadellosen Auftritten und erzielte vor der Länderspielpause in München sogar das Siegtor. Reck kennt und schätzt den Brasilianer aus gemeinsamer Zeit beim MSV Duisburg; fraglich, ob er Soares ausgerechnet jetzt wieder aus dem Team nimmt, wo der gerade seine Form gefunden hat.
Fortuna Düsseldorf - Die letzten Spiele
Spielersteckbrief Bodzek
Spielersteckbrief Bruno Soares
Spielersteckbrief Tah
Und an Tah führt ohnehin kein Weg vorbei. "Ein Spieler mit seinen Qualitäten", sinnierte Oliver Reck neulich, "ist in der Zweiten Liga eigentlich verschenkt." Mit ganz wenigen Fouls kommt der vom HSV ausgeliehene Youngster meist aus, stoppt viele Angriffe durch starkes Antizipieren und gutes Stellungsspiel schon im Ansatz, ist am Boden und in der Luft gleichermaßen kaum zu schlagen. Der 18-Jährige kommt nach sieben Einsätzen auf einen überragenden kicker-Notenschnitt von 2,29.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass drei Innenverteidiger gemeinsam auf dem Platz stehen.
Oliver Reck
Gut möglich also, dass sich Kapitän Bodzek erst mal hinten anstellen muss. Zwar könnte er auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen, doch auch da herrscht trotz des Ausfalls von Sergio Pinto keine Not, weil sich zuletzt der spielstarke Christian Gartner und der dynamische Christian Avevor prächtig ergänzten. "Es gibt auch die Möglichkeit, dass drei Innenverteidiger gemeinsam auf dem Platz stehen", sagt Oliver Reck zur Besetzung seiner Defensive nur.
Ganz bescheiden kommentierte der Coach des Zweitliga-Zweiten übrigens, dass er bei einer von der Düsseldorfer Sportpresse durchgeführten Wahl zum Düsseldorfer Trainer des Jahres gekürt wurde. "Vielen Dank für diese Auszeichnung", sagte Reck, "aber eigentlich hat die Mannschaft diesen Preis verdient."
