2. Bundesliga

Zulj verdirbt der Fortuna die Stimmung

Weilers Debüt: Club stoppt den FCI - Nullnummer am Betzenberg

Zulj verdirbt der Fortuna die Stimmung

Durchgesetzt: Fürths Torschütze Robert Zulj gegen Fortunas Axel Bellinghausen (li.).

Durchgesetzt: Fürths Torschütze Robert Zulj gegen Fortunas Axel Bellinghausen (li.). Getty Images

3:3 - Spektakel in Düsseldorf zum Abschluss

Düsseldorf und Fürth boten zum Abschluss des 14. Spieltages am Montagabend ihren Trainern ein ordentliches Wechselbad der Gefühle, am Ende stand ein leistungsgerechtes 3:3. Auf die frühe Fortuna-Führung antworteten die Gäste umgehend, danach spielte sich in den ersten 45 Minuten das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab. Im zweiten Durchgang nahm die Partie aber dann richtig Fahrt auf. Zulj brachte die Franken in Führung, die in der Folge das 3:1 liegen ließen. Dies sollte sich rächen, denn Pohjanpalo und Benschop drehten mit ihrem jeweils achten Saisontreffer das Spiel. Fortuna auf dem Weg an die Tabellenspitze? Ein Tor fehlte, doch anstatt den Ball noch einmal im Fürther Gehäuse zu versenken, musste das F95-Bollwerk - in den letzten fünf Spielen lediglich zwei Gegentreffer - ein weiteres Gegentor hinnehmen. Wieder war es Zulj, der der Fortuna die Stimmung verdarb. Die Elf von Trainer Oliver Reck bleibt zwar im elften Spiel in Serie ungeschlagen, aber Ingolstadt bleibt zwei Zähler vor den Fortunen. Die SpVgg steckt im Tabellenmittelfeld fest.

Neururer-Elf beendet zwei Serien

Das Debüt von René Weiler beim 1. FC Nürnberg ist geglückt. Der Schweizer hauchte dem Club gegen Spitzenreiter Ingolstadt wieder Leben ein. Nach einem engagierten Auftritt rangen die Franken den FCI, am Ende sogar in Unterzahl, nieder. Nürnberg war dabei vom Start weg die aktivere Mannschaft und hatte sich die Führung durch einen Kopfball von Koch denn auch redlich verdient. Gerade als sich der FCI anschickte, sich aufzurappeln folgte der nächste Tiefschlag. Keeper Rakovsky reagierte nach einer Ecke blitzschnell und passte mit einem langen Abschlag auf Sylvestr. Der Stürmer bedankte sich mit dem 2:0.

Robert Koch (2.v.r.) bejubelt die Führung

Führung: Robert Koch (2.v.r.) bejubelt mit Schöpf und Sylvestr das 1:0. picture alliance

Und der Tabellenführer? Hatte durchaus seine Chancen, aber Rakovsky stand auch zwischen den Pfosten seinen Mann. Das Zittern wurde dann aber deswegen deutlich größer, weil Nürnbergs Pinola in der 63. Minute eine umstrittene Rote Karte sah. Und tatsächlich fiel der Anschlusstreffer, nachdem Hartmann aus kurzer Distanz abgestaubt hatte. Doch dabei blieb es in der packenden Schlussphase. Nürnberg fügte dem FCI damit die erste Saisonniederlage zu.

St. Pauli geht in Leipzig unter

Einen schwarzen Nachmittag erlebte der FC St. Pauli in Leipzig. Nach einem vor allem in der Defensive teils desolaten Auftritt kassierte man eine verdiente 1:4-Niederlage. RB Leipzig kaufte dem FC St. Pauli vom Start weg den Schneid ab. Das Team von Alexander Zorniger war einfach engagierter. Die Führung erzielte Poulsen nach einem schönen Solo durch den gegnerischen Strafraum. Nach einer halben Stunde herrschte bei den Hamburgern Unordnung in der Defensive und Boyd köpfte aus kurzer Distanz ein. Keeper Tschauner versuchte zu retten, holte den Ball aber wohl erst hinter der Linie raus. Leipzig auch Glück, dass Frahn nach hartem Einsteigen nur die Gelbe Karte sah. Unmittelbar nach dem Wechsel verließ die Rasenballsportler das Glück kurzfristig und Alushi glückte der Anschlusstreffer zum 1:2 für die Kiezkicker. Neue Hoffnung? Nein, denn die Defensive war desolat aufgestellt und Boyd hämmerte den Ball zum 3:1 in die Maschen. Für das Team von Thomas Meggle ein Tag zum Vergessen. Verhoek steuerte zu allem Überfluss noch ein unglückliches Eigentor bei - 1:4.

Nazarov behält die Nerven

Erzgebirge Aue bleibt nach der Niederlage beim Karlsruher SC im Tabellenkeller stecken, während der KSC nach dem 1:0-Erfolg Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hat. Der KSC verpasste es in der ersten Hälfte zunächst, die Gäste in die Schranken zu weisen. Zahlreiche gute Chancen (z. B. Gordon, Hennings) ließ das Team von Markus Kauczinski ungenutzt. Nur zu Beginn hielt Aue kurz dagegen, ehe sich die Badener ein Übergewicht erspielten. Für die Führung musste dann aber ein Handelfmeter herhalten. Nazarov zeigte sich dabei eiskalt und schob zum 1:0 ein, was zugleich der Endstand war.

Nielsen legt einen Blitzstart hin

Nicht mal eine Minute benötigte Braunschweigs Havard Nielsen zur Führung.

Nicht mal eine Minute benötigte Braunschweigs Havard Nielsen zur Führung. picture alliance

Eintracht Braunschweig feierte beim FSV Frankfurt einen ungefährdeten Auswärtssieg und stellt damit den Anschluss an die Aufstiegsränge her. Nielsen brachte die Niedersachsen schon nach wenigen Sekunden auf die Siegerstraße, kurz vor der Pause legte der 21-Jährige nach. Den Schlusspunkt setzte Bakenga, der einen Konter mit dem 3:0 abschloss.

Befreiungsschlag der Münchner

1860 München gelang beim FC Union Berlin der erhoffte Befreiungsschlag. Adlung, Okotie (2) und Rama sorgten für eine vermeintlich sichere 4:0-Führung. Nach Polters Anschlusstreffer musste Löwen-Keeper Ortega allerdings mehrfach in höchster Not retten. Nicht nur beim Foulelfmeter von Quiring (61.), war der 22-Jährige auf dem Posten. Die Münchner, die beachtliche zehn ihrer 15 Punkte in der Fremde holten, ziehen in der Tabelle an Union vorbei und verschaffen sich Luft im Tabellenkeller.

Kurz vor dem Fauxpas: Bochum geht in Front durch Hainaults Eigentor.

Kurz vor dem Fauxpas: Bochum geht in Front durch Hainaults Eigentor. imago

Der VfL Bochum beendete am frühen Freitagabend seinen Heimfluch und feierte mit dem 4:0 gegen den VfR Aalen seinen ersten Heimdreier in der laufenden Spielzeit – und das auch noch erstmals zu-Null. "Garant" des Erfolges für die Mannschaft von Trainer Peter Neururer war ausgerechnet ein Aalener - Hainault lenkte eine Hereingabe im Ping-Pong-Stil mit seinem Keeper Bernhardt in die eigenen Maschen. Das Tabellenschlusslicht von der Ostalb ließ sich davon zunächst aber nicht aus der Fassung bringen und hatte im ersten Abschnitt mehrmals die Chance zum Ausgleich. Im zweiten Durchgang machte dann jedoch VfL-Torjäger Terodde mit Saisontor Nummer zehn den Sack zu. Den 4:0-Endstand besorgten nach einer Großchance für Aalen die beiden Bochumer Joker Terrazzino und Forssell.

Schnatterer ebnet wieder den Weg

Auch in Heidenheim setzte sich die Heimmannschaft durch - der FCH besiegte den SV Sandhausen verdient mit 3:0. Auch die Elf von Trainer Frank Schmidt profitierte von einem frühen Führungstor: Nach einer flotten Kombination über mehrere Stationen prallte der Ball im Strafraum zu Torjäger Schnatterer, der überlegt zum 1:0 einschob. Danach verlegten sich die Heidenheimer verstärkt aufs Kontern, der SVS übernahm ein wenig die Initiative, doch echte Chancen sprangen für die Schwartz-Elf nicht heraus. Im zweiten Durchgang zeigten sich die Heidenheimer dann enorm kaltschnäuzig - Leipertz legte per Kopf zum 2:0 nach, den dritten FCH-Treffer besorgte Niederlechner mit seinem insgesamt achten Saisontor. Mit dem deutlichen Erfolg schiebt sich der Aufsteiger in die vorderen Regionen.

0:0 am Betzenberg: Lilien knicken erneut nicht ein

Kaiserslauterns Matmour hatte eine bessere Chance für den FCK beim 0:0 gegen Darmstadt.

Kaiserslauterns Matmour hatte eine bessere Chance für den FCK beim 0:0 gegen Darmstadt. picture-alliance

Das eigentliche Topspiel des Spieltags stieg am späteren Freitagabend am Betzenberg, wo der 1. FC Kaiserslautern den SV Darmstadt 98 empfing. Nach 90 intensiven und weitestgehend fairen Minuten trennten sich die Pfälzer mit 0:0 von den Hessen. Die Mannschaft von Kosta Runjaic, der selbst einmal Trainer beim SV98 war März 2010 bis 2. September 2012), hatte mehr Ballbesitz und war damit optisch überlegen, klare Chancen blieben jedoch Mangelware. Die Elf von Lilien-Coach Dirk Schuster stand defensiv extrem konzentriert und hätte bei dem einen oder anderen Vorstoß durchaus einen Treffer erzielen können. Unter dem Strich war es somit eine gerechte Nullnummer, für den FCK ist es das fünfte Remis in der Liga in Folge.

kon