2. Bundesliga

Wolf: "Es ist wieder gegen Ismael gelaufen"

Die Zutaten der Krise: Ideenmangel, Fehler, Ungenauigkeiten

Wolf: "Es ist wieder gegen Ismael gelaufen"

Der Club tröpfelt ins Chaos (im Bild: Niklas Stark, Patrick Rakovsky, Niclas Füllkrug).

Der Club tröpfelt ins Chaos (im Bild: Niklas Stark, Patrick Rakovsky, Niclas Füllkrug). picture alliance

"Meine Mannschaft wird kommen", sagte der FCN-Trainer direkt nach Spielschluss gegenüber Sky. "Man hat gute Ansätze gesehen." Damit hatte der frühere Bundesliga-Profi (Bremen, Bayern, Hannover) durchaus Recht: Sein mit den Routiniers Polak und Pinola bestücktes Team dominierte in der Anfangsphase die Partie komplett, ging durch Niclas Füllkrug verdient in Führung. Nach der folgenden Großchance von Füllkrug zum möglichen 2:0 fing die selbstbewusste Fassade dann mehr und mehr an zu bröckeln - bis sie nach 90 Minuten als neuerlicher Trümmerhaufen auf dem Boden lag.

Rot als Knackpunkt

Spielbericht

Spielersteckbrief Füllkrug
Füllkrug

Füllkrug Niclas

Spielersteckbrief Rakovsky
Rakovsky

Rakovsky Patrick

Spielersteckbrief Pinola
Pinola

Pinola Javier

Spielersteckbrief Wooten
Wooten

Wooten Andrew

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Ingolstadt 04 FC Ingolstadt 04
27
2
Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf
24
3
SV Darmstadt 98 SV Darmstadt 98
23
Trainersteckbrief Ismael
Ismael

Ismael Valerien

Den zwischenzeitlichen Ausgleich von Alexander Bieler verkrafteten die Mittelfranken zunächst ganz gut, wenngleich sie bei einigen langen Bällen insgesamt keine gute Figur in der Defensive abgaben. Doch spätestens nach der Roten Karte für Ondrej Petrak (Notbremse an René Gartler, 58. Minute) wurde Sandhausen nach einem Zwischenhoch der Gäste mehr und mehr zum tonangebenden Team. Mit eben jenem Resultat des 2:1-Sieges des SVS durch Matchwinner Andrew Wooten, der den 1. FCN damit erneut in die Identitätskrise schoss.

Wolf: "Trainerdiskussion können wir nicht vermeiden"

Valerien Ismael

Geht schweren Zeiten entgegen: FCN-Coach Valerien Ismael. Getty Images

Der eingeschlagene Umbruch mit diesen vielen jungen Spielern dauere nach Ismaels Meinung noch an, brauche aber noch Zeit. Zeit, die der Bundesliga-Absteiger womöglich irgendwann nicht mehr hat (nur 14 Punkte nach 13 Spielen, satte sieben Niederlagen). Und Zeit, die der französische Trainer womöglich irgendwann nicht mehr bekommt.

Dazu meldete sich der Sportliche Leiter. "Es ist ein Ergebnissport", verkündete Wolf nach Spielende. Ob nun eine frische Trainerdiskussion verhindert werden könne? "Das können wir nicht vermeiden, dem können wir uns nicht verschließen. Es ist heute wieder gegen ihn (Ismael, Anm.d.Red.) gelaufen." Der einst selbst als Trainer in Nürnberg installierte 57-Jährige (2003 bis 2005) ergänzte aber auch, dass die anstehende Länderspielpause Zeit für eine genaue Analyse bietet: "Ich habe in meinem biblischen Alter gelernt, dass man die Sache ruhig angehen sollte."

Rakovsky wehrt sich - allein es nützt nichts

Patrick Rakovsky (Mitte)

Hier konnte Patrick Rakovsky beim Treffer von Andrew Wooten nichts tun, ansonsten aber wehrte er sich noch tapfer. picture alliance

Seine Enttäuschung tat auch der einzige FCN-Torschütze Füllkrug an diesem Tage auf der Vereinsseite kund: "Es war ein bitteres Spiel heute. Wir sind in Führung gegangen und wollten nach dem 1:0 auch nachlegen, kassieren dann aber den Ausgleich. Selbst nach dem Platzverweis waren wir weiterhin engagiert und wollten das Spiel gewinnen." Sein Plan für die kommende Pause: "Wir müssen nun an unseren Fehlern arbeiten."

Und eben von solchen Fehlern gab es haufenweise. Unter anderem ließ sich Javier Pinola vor dem 1:2 von Joker Marco Thiede simpel übertölpeln. Matchwinner Wooten wurde derweil gar nicht gedeckt, obwohl sich ganze sechs (!) Nürnberger im Strafraum befanden - plus Torwart Patrick Rakovsky. Der 21-Jährige war in den Schlussminuten gar noch einer der wenigen, die sich gegen die Niederlage wehrten - er verhinderte mehrfach gegen Wooten das 1:3.