2. Bundesliga

Schönheim: "Wir haben kein Mentalitätsproblem"

Union: Klartext nach dem bitteren 0:4 gegen Nürnberg

Schönheim: "Wir haben kein Mentalitätsproblem"

Fassungslos über seine Leistung und die des Teams: Unions Abwehrmann Fabian Schönheim.

Fassungslos über seine Leistung und die des Teams: Unions Abwehrmann Fabian Schönheim. imgao

Die Unioner stecken nach drei Unentschieden und der Niederlage gegen den FCN noch ohne Erfolgserlebnis im Keller fest. Doch Schönheim sieht bei seinem Verein deutlich mehr Potenzial: "Ich habe keine Lust, die komplette Saison unten zu stehen und gegen den Abstieg zu spielen. Wir gehören auf jeden Fall ins gesicherte Mittelfeld. Mit den oberen Regionen brauchen wir uns zunächst nicht beschäftigen." Dass die Hauptstädter sich schon jetzt alleinig mit Abstiegskampf befassen müssen, glaubt der 27-Jährige nicht, denn: "Ich will nach vier Spieltagen nicht alles schwarzmalen."

Zwei Themen scheinen die Fans der Eisernen umzutreiben. Zum einen geht es um das von Trainer Norbert Düwel neu eingeführte Spielsystem, in dem in der Abwehrreihe nur mehr drei statt der lange Zeit üblichen vier Spieler auf einer Linie verteidigen. Die ersten beiden Nürnberger Tore fielen über die rechte Seite der Franken, wo FCN-Neuzugang Candeias erst erfolgreich vollstreckte und dann mustergültig auflegte. Schönheim sieht trotz dieser Lücken die Schuld bei den ersten Gegentreffern weniger beim System als vielmehr in individuellen Aussetzern begründet. "Beim ersten Tor war ich Schuld, es gibt keinen anderen, über den man diskutieren muss. Wenn ich den Ball auf die Tribüne kloppe, ist die Situation geklärt. So aber sind alle in der Vorwärtsbewegung, meine Seite ist komplett offen, mein Gegenspieler ist frei und er trifft den Ball gut. Er schlägt zwar in der kurzen Ecke ein, und ich bin überzeugt, an einem guten Tag hält Daniel Haas ihn. Aber das war am Freitag nicht der Fall."

Spielersteckbrief Schönheim
Schönheim

Schönheim Fabian

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Trainersteckbrief Düwel
Düwel

Düwel Norbert

Beim ersten Tor war ich Schuld, es gibt keinen anderen, über den man diskutieren muss.

Fabian Schönheim

Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto größer wurde die Verunsicherung bei den Berlinern, die in der neuen Spiel-Ausrichtung immer mehr zerfielen anstatt Stabilität zu erlangen. "Am Freitag hatten wir ein riesiges Problem mit dem System. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich eigentlich, dass wir uns gut darauf eingestellt haben. In Karlsruhe hatten wir etwas Glück, gegen Düsseldorf funktionierte es ordentlich. Gegen Nürnberg war es eine Katastrophe, weil wir im Verbund nicht in die Zweikämpfe kamen. Die meisten Spieler hatten sehr schwache Zweikampfwerte, damit kann man in der 2. Liga nicht bestehen." Die einfache Lösung: "Bringen wir unsere Qualitäten ein, ist es ein vielversprechendes System. Man darf die Niederlage nicht am System festmachen, sondern nur an uns."

Ein zweites Thema wäre die Frage nach der richtigen Mentalität in der Mannschaft, zumal der Coach jüngst durchblicken ließ, dass sich durch neue Spieler einen Mentalitätsumschwung erhoffe. In dieser Hinsicht widerspricht Schönheim klar. "Wir haben in dieser Mannschaft kein Mentalitätsproblem. Diese Frage stellt sich nicht."

Uwe Röser