2. Bundesliga

Paderborn bleibt in der Pole Position

33. Spieltag: Frankfurt und Bochum gerettet

Paderborn bleibt in der Pole Position

Freute sich über Aues Geschenk: Alban Meha erzielte Paderborns Führung.

Freute sich über Aues Geschenk: Alban Meha erzielte Paderborns Führung. picture alliance

Ganz vorne wurden am vorletzten Spieltag die Messer gewetzt. Alle drei Teams, die sich noch Hoffnungen auf einen Aufstieg machen, fuhren drei Punkte ein. Aber Kaiserslautern kann sich den direkten Aufstieg trotzdem abschminken. Paderborn ist zu weit weg, deshalb steht fest, dass der SCP nicht mehr auf den vierten Platz zurückfallen kann. Allerdings hat Fürth die Paderborner noch in Schlagdistanz, liegt vor dem 34. Spieltag aber mit zwei Punkten zurück, braucht also Schützenhilfe.

Paderborn hatte beim heimstarken Aue deutlich mehr Spielanteile, agierte aber zunächst nicht zwingend genug. Erst nach freundlicher Mithilfe des Gegners klingelte es. Müller rutschte mit dem Ball am Fuß am eigenen Strafraum weg. Meha stand bereit und schoss platziert zur 1:0-Führung ein. Von den besten Torjägern der Liga war nichts zu sehen. Während Sylvestr (14 Tore) von Beginn an ran durfte, musste Saglik (15) zunächst auf der Bank Platz nehmen. Allerdings verletzte sich Kachunga, sodass Saglik nach 40 Minuten mitmischte. Hauptdarsteller blieben andere. Mit einem sehenswertem Treffer erhöhte Vrancic auf 2:0. Aue spielte zwar ganz gut mit, offenbarte hinten aber zu viele Lücken.

Fürth bleibt nach Schützenfest im Rennen

Fürth hatte sich in Cottbus so viel vorgenommen. Allerdings ließ das Team den letzten Biss zunächst vermissen. Die Lausitzer waren aggressiver, gewannen anfangs mehr Zweikämpfe. Ein Schuss von Stieber, den Renno parierte, war deutlich zu wenig. Dass es trotzdem mit der Führung klappte, war Fürstner zu verdanken. Via Doppelpass mit Djurdjic machte er sich auf den Weg nach vorne und da sich niemand in den Weg stellte, vollstreckte er in Stürmermanier im Eins-gegen-Eins gegen den Keeper. Der Knoten bei den Franken war gelöst, Azemi (per Hacke) ließ schnell den zweiten Treffer folgen. Nach dem Wechsel hätten Azemi oder Röcker nachlegen müssen. Letzte Zweifel wurden von Djurdjic (via Konter) und Sukalo (per Kopf) beseitigt - 4:0. Danach brachen alle Dämme und die Spielvereinigung stellte noch auf 6:0. Als Zaungäste wurden übrigens HSV-Coach Mirko Slomka und Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht zur Vorbereitung auf eine mögliche Relegation auf der Tribüne gesichtet.

Dresden muss aufs "Endspiel" hoffen

Lautern ließ gegen Dresden vom Start weg keine Zweifel, dass man noch an den Aufstieg glaubt. Der Lohn für den engagierten Beginn wurde sofort eingefahren. Nach einem Freistoß von Matmour bugsierte Leistner den Ball denkbar unglücklich ins eigene Netz. Dresden ließ eine Reaktion weitestgehend vermissen, blieb in der Folge völlig harmlos in der Offensive, agierte auch viel zu abwartend. Für die Pfälzer ärgerlich, dass man die Führung nicht schneller ausbaute, Lakic ließ dabei die beste Chance vor dem Seitenwechsel liegen. Egal, die Entscheidung fiel trotzdem zugunsten der Lauterer. Grifo musste nach Notbremse mit Rot vom Platz, Idrissou verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0 und erhöhte sogar noch auf 3:0. Stöger sorgte mit seinem Tor in der Nachspielzeit für den 4:0-Endstand. "Wir machen das Buch erst dann zu, wenn das letzte Kapitel geschrieben ist", hatte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz schon vorher gesagt. Noch bleibt es geöffnet. Das einzige noch mögliche Kapitel würde allerdings Relegation heißen. Auch in Dresden heißt das Zauberwort Relegation, denn Dynamo bekommt am letzten Spieltag sein Endspiel gegen Arminia Bielefeld.

FSV bleibt drin – Arminen zum Endspiel in Dresden

Die Akteure schenkten sich im Abstiegskrimi zwischen Bielefeld und dem FSV Frankfurt nichts. Die Hessen standen tief, verlegten sich auf schnelles Umschaltspiel. Schön war die Partie nicht unbedingt anzusehen, Chancen gab es in der Anfangsphase hüben wie drüben keine. Ein Fernschuss von Feick war alles, was es an Offensivaktionen zu verbuchen gab. Dem FSV reichte das Remis, die Bornheimer vermieden also jegliches Risiko. Den Arminen fehlten die spielerischen Mittel und so ging das Spiel torlos über die Zielgerade. Frankfurt kann die nächste Saison planen, während Bielefeld weiterhin die Hoffnung auf den Relegationsrang bleibt. Dafür muss man in Dresden kommende Woche gewinnen.

Lauth verabschiedet sich mit einem Tor

1860 München verabschiedete sich mit einem 2:0-Heimsieg gegen Bochum von seinen Fans. Der VfL feierte trotz Niederlage den Klassenerhalt. Nach einer halben Stunde gingen die Löwen in Führung. Stoppelkamp leitete sehenswert ein, Wood legte uneigennützig ab und Osaka musste nur noch einschieben: 1:0. Den Schlusspunkt setzte bei seinem letzten Heimspiel für die Löwen Lauth. Für den Stürmer war es sein 85. Tor im Trikot der Münchner.

Grüße an Orlishausen

Grüße an den Keeper: Die KSC-Spieler setzten ein Zeichen für ihren Mitspieler Orlishausen.

Grüße an den Keeper: Die KSC-Spieler setzten ein Zeichen für ihren Mitspieler Orlishausen. picture alliance

Der KSC stand nach der Krebs-Diagnose von Kapitän Orlishausen dieser Tage zunächst unter Schock. Nach einer Operation herrscht aber wieder Optimismus vor. Er sei guter Dinge, in fünf Wochen wieder mit leichtem Training beginnen zu können, sagte Orlishausen. Die Partie verfolgte er bereits wieder von der Tribüne aus und musste sehen, wie seine Kollegen im Spielaufbau den Ball verloren und Hoffer anschließend sein achtes Saisontor erzielte. Die Reaktion der Badener ließ aber nicht lange auf sich warten. Diesmal vertändelte die Fortuna und Hennings drückte den Ball zum 1:1 über die Linie. Beim Jubel schnappte er sich ein Trikot von Orlishausen, hielt es in die Höhe. Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, per Kopf erzielte Düsseldorfs Bodzek noch vor der Pause die erneute Führung. Per Elfmeter glich Hennings zum 2:2-Endstand aus.

Köln feiert mit Kantersieg und 50.000 Fans den Aufstieg

St. Pauli "spielte" mit: Der FC Köln feierte ein rauschendes 4:0. Getty Images

In Köln war alles auf Party ausgerichtet. Die Meisterschaft war frühzeitig eingetütet, das Stadion mit 50 000 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt. Da wollte sich auch das Team gegen den FC St. Pauli nicht lumpen lassen und legte gleich eine meisterliche Vorstellung hin. 3:0 hieß es bereits zur Pause. Ujah hatte den Reigen eröffnet, Kalla lenkte eine Risse-Hereingabe ins eigene Tor und Helmes legte nach. Die Kiezkicker hatten durchaus beträchtliche Spielanteile, konnten die gute FC-Defensive aber nicht zum Wackeln bringen. Nach dem Seitenwechsel durfte Bigalke erstmals in dieser Saison ran und trug sich mit sehenswertem Volleyschuss in die Torschützenliste ein. Dass McKenna sich den Luxus erlaubte, mit einem Strafstoß an Tschauner zu scheitern, tat der super Stimmung keinen Abbruch. Nach der Partie begann die große Aufstiegsfeier. Der FC wird dabei auch mit der Meisterschale für den Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft ausgezeichnet.

Pohjanpalo glänzt mit Doppelpack

Im tabellarischen Nachbarschaftsduell feierte der VfR Aalen einen verdienten 3:0-Sieg über Union Berlin, musste diesen aber mit der Verletzung von Lechleiter bezahlen. Mann des Tages war der Finne Pohjanpalo, der mit einem Doppelpack glänzte (8., 68.). Den Schlusspunkt zum 3:0 setzte Buballa. Die Aalener feierten damit ihren zweiten Sieg in Serie und blieben darüber hinaus auch im vierten Zweitligaduell gegen Union Berlin ungeschlagen.

Ingolstadt beseitigt letzte Zweifel

Ingolstadt holte sich in Sandhausen mit einer Kontertaktik und konsequenter Chancenverwertung nicht unverdient einen 2:0-Erfolg. Der SVS bestimmte das Spiel über weite Strecken, der FCI aber nutzte zwei Konter zur beruhigenden Pausenführung. Caiuby traf per Strafstoß, Hofmann legte nach. Nach Wiederanpfiff fiel den Ostalbstädtern nur noch wenig ein, souverän verwalteten die disziplinierten Schanzer den Vorsprung und haben nach dem sechsten Auswärtssieg den Klassenerhalt gesichert.

Köln feiert die Meisterschaft in Rot und Weiß