2. Bundesliga

Aufstieg! Köln spielt wieder erstklassig

31. Spieltag: Fürth wehrt Paderborns Angriff ab - Lautern lauert

Aufstieg! Köln spielt wieder erstklassig

Der Preis des Erfolgs: Kölns Trainer Peter Stöger konnte sich der obligatorischen Bierdusche nicht entziehen.

Der Preis des Erfolgs: Kölns Trainer Peter Stöger konnte sich der obligatorischen Bierdusche nicht entziehen. picture alliance

Köln nach zweijähriger Abstinenz wieder erstklassig

Am Montagabend brachte der 1. FC Köln den Aufstieg in die Bundesliga unter Dach und Fach. Voraussetzung dafür war aber ein Sieg gegen den VfL Bochum, den dann auch ein Großteil der 49.100 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion auch erwartete. Doch der Tabellenzwölfte entpuppte sich zunächst als Spaßverderber und ging nach einem kuriosen Eigentor von Matuschyk (42.) mit 1:0 in die Pause. Erfolgstrainer Peter Stöger zog in dieser dann aber seinen Joker aus dem Hut und brachte Risse für den polnischen Unglücksraben.

Und der Joker stach umgehend: Der 24-Jährige vollendete aus 17 Metern ins linke Eck und leitete so die Wende ein. Die Vorentscheidung fiel in der 62. Minute, und war extrem bitter für den Revierklub: Nach eine leichten Schubser gegen Helmes sah Acquistapace die Rote Karte, Elfmeter gab es obendrauf. Der Gefoulte trat selbst an und scheiterte an VfL-Keeper Luthe, brachte den Nachschuss dann aber doch noch zum vielumjubelten 2:1 in den Maschen unter. In Überzahl ließen sich die Geißböcke den Sieg nicht mehr nehmen, brachten die drei Punkte über die Runden und gewannen dank Ujah sogar noch mit 3:1. Nach Abpfiff durfte die Party zum fünften Bundesliga-Aufstieg beginnen - nach dem Willen der Kölner soll es nun auch der letzte bleiben.

Dramatik in Paderborn

Kein Sieger zwischen Fürth und Paderborn. Die Franken bleiben damit auf Platz zwei.

Kein Sieger zwischen Fürth und Paderborn. Die Franken bleiben damit auf Platz zwei. imago

2:2 trennten sich die direkten Aufstiegskonkurrenten SC Paderborn und Greuther Fürth am Sonntag. Die Franken bleiben damit auf dem zweiten Tabellenplatz und haben weiter beste Chancen auf den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus. Elf Spiele sind sie nun ohne Niederlage, Paderborn bleibt auf dem Relegationsplatz.

Es ging um viel in der Partie in der Benteler-Arena von Paderborn, das war beiden Teams anzumerken. Viel Kampf, viel Klein-Klein im Mittelfeld und viele Unsicherheiten auf beiden Seiten prägten das Spiel im ersten Durchgang. Paderborn hatte einen Geistesblitz durch einen überlegten Pass von Bakalorz auf Koc, der Hesl im Tor der Fürther überwand (36.). Nach der Pause schien Fürth zunächst wieder heranzukommen: Azemi glich durch einen Kopfball aus (59.). Doch Paderborn blieb am Drücker und drängte mit viel Selbstvertrauen auf die erneute Führung, die schließlich durch einen strammen Schuss in den Winkel durch Vucinovic (75.) auch gelang. Doch Fürth gab nicht auf und Azemi schaffte schließlich in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich zum 2:2. Für Ärger am Rande sorgte in Paderborn der am Dienstag bekannt gegebene Wechsel von Johannes Wurtz zu den Fürthern. Breitenreiter strich den Spieler prompt aus dem Kader.

Kaiserslautern hofft weiter

Der 1. FC Kaiserslautern trug ebenfalls am Sonntag seinen Teil dazu bei, weiter auf den Aufstieg zu hoffen. Allerdings taten sich die Pfälzer lange Zeit gegen den FSV Frankfurt schwer, ehe der 3:2-Sieg geschafft war.

Bereits in der 3. Minute erzielte Leckie, begünstigt von einem - im wahrsten Sinne des Wortes - Ausrutscher von Dick die Führung für die Gäste. Doch in der 22. Minute machte der Lauterer Abwehrspieler seinen Fehler wieder gut, als er mit einem tollen Oster-Sonntagsschuss aus 17 Metern das Leder unter die Querlatte schlug und den Ausgleich erzielte. In der 37. Minute ging es mit dem Torreigen weiter: Zunächst verhängte Schiedsrichter Patrick Ittrich einen Handelfmeter gegen den FSV, den Idrissou verwandelte. Fast im Gegenzug egalisierte Wooten mit einem Kopfball. Dennoch ging der FCK mit einer knappen Führung in die Pause, denn Karl zauberte einen weiten Einwurf von Dick zum 3:2 ins FSV-Netz (45.). Nach der Pause brachte das Team von Trainer Kosta Runjaic die Führung mit Geschick und der nötigen Portion Glück über die Zeit. Kaiserslautern bleibt auf Rang vier, konnte den Rückstand auf den Relegationsplatz aber bis auf drei Zähler verkürzen.

Kein Sieger im Kellerduell, aber beide zufrieden

Mit einer Punkteteilung gaben sich am Sonntag schließlich der VfR Aalen und der FC Ingolstadt zufrieden. Großchancen blieben vor der Pause Mangelware, und nach dem Seitenwechsel sorgten vor allem die Platzverweise für die Ingolstädter Caiuby (73.) und Danilo (90.+3) für Aufregung. Aalen hatte mehr vom Spiel und den Sieg wohl auch verdient gehabt. Doch mit dem 0:0 können die Teams gut leben, beide haben sich ein gutes Polster auf die Abstiegsränge erhalten.

Erster Dreier für von Ahlen

Daniel Adlung gegen Stephan Salger

Münchens Torschütze Adlung im Duell mit dem Bielefelder Salger. picture alliance

1860 München ist am Samstag die Wiedergutmachung für das 2:4 in Dresden gelungen. Die Löwen gewannen vor heimischen Publikum mit 2:1 gegen Arminia Bielefeld und feierten den ersten Sieg nach zuvor drei Pleiten am Stück. Die Ostwestfalen warten seit sieben Partien auf einen Dreier und konnten ihre Position im Kampf gegen den Abstieg nicht verbessern.

Die Partie begann zunächst vielversprechend für 1860, ein abgefälschter Schuss von Adlung sprang von der Unterkante der Latte hinter der Torlinie auf (4.) auf. Doch der Treffer gab der Elf von Trainer Markus von Ahlen keine Sicherheit, im Gegenteil, Bielefeld kam immer besser auf, Sahar belohnte die Ostwestfalen noch vor der Pause (30.). Nach der Pause sank das Niveau der Partie, etliche Fehlpässe und Nickeligkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Ein Standard brachte dann doch noch den Sieg, nach einer Ecke war Bülow mit dem 2:1 zur Stelle (72.).

Slapstick-Tor durch Schwertfeger

Die Partie zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Union Berlin nahm erst nach torloser erster Hälfte so richtig an Fahrt auf. Am Ende gewannen die Badener nach turbulenten 45 Minuten mit 3:2 und dürfen sich nach dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge wieder vage Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Die Eiserner versinken nach der dritten Niederlage in Folge mehr und mehr im Mittelmaß.

Im ersten Durchgang neutralisierten sich beide Teams weitgehend, nur, um im zweiten Durchgang die Schleusentore weit zu öffnen. Hin und her wogte der zweite Abschnitt, der "Höhepunkt" folgte in der 71. Minute, als sich die Berliner Haas, Kreilach und Kopplin nicht einig waren und Schwertfeger sich mit dem zwischenzeitlichen 2:1 bedankte. Für die Badener trafen zudem Krebs (56.) und Hennings (76.), für die Köpenicker bewiesen Köhler (62.) und Mattuschka (78.) Nerven vom Punkt.

40-Punkte und Derby-Sieg: Partystimmung in Aue

Derby-Sieg und 40-Punkte-Marke: Aue jubelte am Gründonnerstag.

Derby-Sieg und 40-Punkte-Marke: Aue jubelte am Gründonnerstag. imago

Aue hat nach dem 2:0-Erfolg gegen Dresden die magische 40-Punkte-Marke erreicht und kann die Saison jetzt in Ruhe zu Ende spielen, während Dynamo weiter um die Klasse bangen muss. Das Sachsenderby brauchte keine Anlaufzeit, um die Fans in Stimmung zu bringen. Fink war nach einer Ecke per Kopf zur Stelle. Doch damit nicht genug. Mit einer ganz schwachen Faustabwehr leitete Keeper Kirsten das zweite Tor ein. Der Ball landete auf dem Fuß von Löning, der mit viel Gefühl und etwas Glück aus 30 Metern ins verwaiste Tor einschoss – da waren erst 20 Minuten gespielt. Den direkten Anschlusstreffer hätte Kempe im Gegenzug erzielen können, brachte das Leder aber nicht im Tor unter. Kurz vor der Pause traf Kempe zudem mit einem schönen Freistoß nur die Unterkante der Latte. Dresden hatte danach mehr Ballbesitz, während Aue sich auf die Defensive konzentrierte und damit auch erfolgreich war, denn es blieb beim 2:0.

Buljat lässt den Sieg liegen

Im Stadion der Freundschaft waren sowohl Cottbus als auch St. Pauli mit unterschiedlichen Zielsetzungen zum Siegen verdammt. Doch die Lausitzer kamen mit dem Druck nicht zurecht, lieferten eine schwache Partie, sicherten sich aber immerhin einen glücklichen Punkt. Ein berauschendes Spiel wollte sich unter diesen Voraussetzungen nicht so recht entwickeln – auch weil das Stadion nach einem Teilausschluss der Zuschauer teilweise leer war. Die Hausherren begannen stark, konnten das optische Übergewicht aber nicht in Tore ummünzen. St. Pauli fand erst ab der 20. Minute statt und hatte zwei gute Möglichkeiten bis zur Pause. Nach dem Wechsel muss Ziereis dann zur Führung einschieben, doch sein schlechter Schuss wurde von Banovic von der Linie gekratzt, der Keeper war längst geschlagen. Die Führung für die Hamburger ging dann in Ordnung, weil von Cottbus zu wenig kam. Thy drückte Renno die Kugel durch die Hosenträger. In der Folge verpassten es die Hamburger allerdings, ihre guten Möglichkeiten zum zweiten Treffer zu nutzen. Es sollte sich rächen: Banovic glich via Foulelfmeter zum glücklichen 1:1 aus. Buljat hatte sogar noch den Sieg auf dem Fuß. Ein Punkt, der beiden Teams nichts bringt.

Fortuna kommt im Endspurt in Fahrt

Etwas zu spät scheint Düsseldorf ins Rollen zu kommen. Die Fortuna feierte in Sandhausen den dritten Liga-Sieg in Serie. Die Rheinländer, wieder mit Oliver Reck für den erkrankten Lorenz-Günther Köstner an der Seitenlinie, erwischten einen tollen Start. Halloran traf im dritten Spiel in Folge. Nach drei Minuten drückte der Australier den Ball aus kurzer Distanz zur Führung ins Tor. Bereits in der neunten Minute ließ Liendl den zweiten Treffer folgen. Kurz zuvor hatte die Fortuna Glück, der SVS hätte gerne einen Elfmeter bekommen, ging aber leer aus. Ansonsten blieb Sandhausen meist ohne Ideen, kam kaum zu Torchancen, sodass sich Rensing, der für Giefer im Tor stand, nur selten auszeichnen konnte. Und was auch immer sich der SVS für die zweite Hälfte vorgenommen hatte, Liendl machte es zunichte, erzielte nach einem Konter seinen zweiten Treffer zum vorentscheidenden 3:0. Den dritten Treffer verpasste Liendl jedoch, weil Riemann seinen Elfmeter hielt.