2. Bundesliga

Auch gegen Fürth: Bei Ingolstadt steht die Null

29. Spieltag: FC marschiert und St. Pauli träumt

Auch gegen Fürth: Bei Ingolstadt steht die Null

Die große Chance für Fürth: Djurdjic scheitert vom Punkt und im Nachschuss an Özcan.

Die große Chance für Fürth: Djurdjic scheitert vom Punkt und im Nachschuss an Özcan. Getty Images

Am Montagabend beschlossen Ingolstadt und Fürth den 29. Spieltag. Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl hatte zuletzt eine "mentale und körperliche Leere" bei seiner Mannschaft ausgemacht, davon war aber gegen die SpVgg nichts zu sehen. Die Schanzer übernahmen gegen fahrige Gäste das Kommando, ließen durch den Ex-Fürther Lex aber die große Chance zur Führung kurz nach der Pause liegen. Die Franken taten sich weiter schwer, hätten dennoch als Sieger vom Platz gehen können. Djurdjic scheiterte aber in der 78. Minute per Strafstoß an Özcan, der auch den Nachschuss des Fürther Torjägers abwehrte. Fürth bleibt auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen und hat nun einen Zähler Vorsprung auf Platz drei. Der FCI kassierte in den letzten vier Spielen keinen einzigen Gegentreffer - Vereinsrekord.

FCK lässt wieder Punkte liegen

Am Sonntagnachmittag wollte der 1. FC Kaiserslautern im Heimspiel gegen den VfL Bochum die vielleicht letzte Chance wahren, um noch einmal ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitzureden, doch gegen den Revierklub sprang für die Pfälzer lediglich ein Remis heraus. Die Runjaic-Elf hatte zwar zunächst ein optisches Übergewicht, doch Chancen konnten die Lauterer im ersten Abschnitt kaum herausspielen. Die Bochumer dagegen nutzten ihre zweite Gelegenheit zur Führung, als Sukuta-Pasu den Ball nach einer Pass-Stafette gegen die FCK-Slalomstangen mühelos über die Linie schob. Die Hausherren waren gedemütigt und schlugen durch Idrissou noch vor der Pause zum Ausgleich zurück. Mit dem Wiederbeginn drängten die Pfälzer auf die Wende und hatten durch Zoller dazu auch die Gelegenheit, doch nach Dicks Platzverweis (62.) fehlte in Unterzahl die Durchschlagskraft, so dass es beim 1:1 blieb - zumal der VfL in der Schlussphase noch einmal am Aluminium scheiterte.

Hennings ist nicht zu halten - 1860 enttäuscht komplett

Drei Tore gegen die Löwen: KSC-Stürmer Hennings.

Drei Tore gegen die Löwen: KSC-Stürmer Hennings. Getty Images

Die Karlsruher dagegen nutzten die Möglichkeit, wieder oben ranzurücken. Mit 3:0 ließen die Badener die Münchner Löwen in deren Stadion nicht den Hauch einer Chance. Allen voran Stürmer Hennings war von den Sechzigern nicht zu halten, denn dieser erzielte neben seinem Elfmeter zum Führungstor auch die beiden weiteren Treffer zum Endstand. Allerdings bekam der Linksfuß dabei auch tatkräftige Unterstützung der löchrigen Abwehr der Löwen. Die Stimmung bei den Blauen dürfte nach dieser happigen Heimniederlage gehörig im Keller sein. Im Spiel eins nach dem zum Saisonende angekündigten Abschied von TSV-Trainer Friedhelm Funkel waren die Münchner in allen Belangen unterlegen und agierten kaum als Einheit. Am Sonntagabend erfolgte dann die Trennung von 60-jährigen Übungsleiter . Der KSC hofft wieder auf Platz drei oder zwei.

Packendes Ostduell mit drei Elfmetern

Das Ostduell zwischen Aue und Union Berlin gab vor allem im ersten Abschnitt ein überraschend rasantes Spiel zu bestaunen, das die Heimelf verdient mit 3:2 für sich entschied. Das spektakuläre Treiben hatte vor allem mit zwei sehr umstrittenen Elfmetern zu tun, die jeweils Mattuschka für die Gäste und Sylvestr für den FC Erzgebirge nutzten. Aue war speziell in den ersten 45 Minuten klar überlegen und ging verdientermaßen durch Nickenigs Kopfball in Front, aber der Ausgleich durch Skrzybskis Flachschuss ließ nicht lange auf sich warten. Hälfte zwei blieb unterhaltsam, weil beide Mannschaften weiter nach vorne spielten. Dabei belohnten sich die Auer mit dem dritten Treffer, der erneut durch einen fragwürdigen Elfmeter fiel - Sylvestr ließ sich nicht lange bitten und vollstreckte erneut.

FC lässt sich nicht beirren

Kölns Daniel Halfar wird für sein frühes Tor bejubelt.

Schnellstart: Kölns Daniel Halfar wird für sein frühes Tor bejubelt. picture alliance

Der 1. FC Köln ließ am Samstagnachmittag gegen Arminia Bielefeld keine Zweifel, wo die Reise hingehen soll und fuhr gegen die Ostwestfalen drei Punkte für den Aufstieg ein. Mit hohem Tempo starteten die Hausherren gegen den Abstiegskandidaten in die Partie. Begünstigt durch einen Abwehrfehler kam Halfar in Position und schoss mit einem satten Flachschuss zum 1:0 ein. Der FC blieb jetzt dran, hatte mehrmals den zweiten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Keeper Ortega. Nach rund einer halben Stunde stabilisierten sich die Arminen, während Köln einen Gang runterschaltete. Dass die drei Punkte keinesfalls eingefahren waren, zeigte sich nach dem Wechsel, als Müller aus kurzer Distanz völlig freistehend den Ausgleich vergab. Die Arminen, ermutigt von der Riesenchance, agierten plötzlich mutiger, bauten ihrerseits Druck auf. Die sich bietenden Räume nutzte Ujah zum 2:0 – die Entscheidung. Für den Nigerianer das Ende einer langen Torflaute.

St. Pauli verteilt Geschenke und gewinnt trotzdem

Die Partie zwischen Sandhausen und dem FC St. Pauli geriet für die Zuschauer am Hardtwald zunächst zu einer echten Geduldsprobe, ehe nach dem Pausentee plötzlich richtig Stimmung aufkam. Beide Teams vermochten es in den ersten 45 Minuten nicht, den Gegner in Gefahr zu bringen. Die Gäste aus Hamburg zeigten gegen tiefstehende Hausherren zwar mehr Engagement, waren die aktivere Mannschaft, einen Schuss aufs Tor brachten die Kiezkicker aber auch nicht zustande. Danach ging es aber richtig ab. Nach dem Wechsel war das Team von Roland Vrabec mit dem Kopf noch nicht ganz bei der Sache, da lag man schon zurück. Ein Fehler im Spielaufbau lud den SVS ein, Blum bedankte sich und netzte ein (50.). Und plötzlich klappte es auch bei St. Pauli, nach einem Freistoß war Gonther per Kopf zur Stelle und glich umgehend aus (55.). Die Freude darüber währte nicht lange, denn wenig später tobte Coach Vrabec an der Außenlinie. Kalla und Tschauner vertändelten den Ball, Adler sagte "Danke" – 2:1. Doch die Hamburger steckten nicht auf. Binnen drei Minuten drehten Schachten und Rzatkowski das Spiel zugunsten der Gäste. Damit darf in Hamburg weiter geträumt werden.

Nullnummer in Cottbus

Christoph Menz gegen Charles Takyi

Abstiegskampf pur: Dresdens Menz (li.) gegen den Cottbuser Takyi. picture alliance

Der Abstiegskrimi am Freitagabend zwischen Energie Cottbus (18.) und Dynamo Dresden (16. endete mit einem torlosen Remis. In der ersten Hälfte boten beide Teams eine umkämpfte und intensive Partie, allerdings schlichen sich beiderseits auch etliche Fehler in den Spielaufbau ein. Die Lausitzer starteten engagiert, doch die Sachsen arbeiteten sich in der Folgezeit in die Partie zurück. Dass es zur Pause noch torlos stand, lag an den Torhütern: Dresdens Kirsten parierte klasse gegen Fetsch (36.), der Cottbuser Renno hatte mit einem schwach getretenen Ouali-Elfmeter nur wenig Mühe (44.).

Munter und abwechslungsreich ging es auch nach der Pause weiter. Der Kampf stand im Vordergrund, das spielerische Element kam zu kurz - nicht überraschend angesichts der Tabellensituation der beiden Kontrahenten. Die offene - und stimmungsvolle - Partie lebte besonders von der Spannung, davon gab es allerdings genug. Cottbus hatte zunächst die Möglichkeiten zum 1:0, doch Takyi war aus zehn Metern zunächst zu zögerlich (58.) und jagte etwas später den Ball aus 30 Metern an den Pfosten (67.). Doch auch Dresden hätte treffen können, Kochs Schuss wurde jedoch abgeblockt (76.). So blieb es beim torlosen Remis, das besonders für Cottbus zu wenig ist. Dresden wahrte immerhin den Vorsprung auf Energie, konnte aber andererseits die Mitabstiegs-Konkurrenten durch das 13. sieglose Spiel in Folge nicht unter Druck setzen.

Hoffer dämpft SCP-Euphorie

Rückschlag für Paderborn im Rennen um den Aufstieg: Das Breitenreiter-Team unterlag mit 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer überraschten im ersten Durchgang die Ostwestfalen mit aggressivem Pressing und erarbeiteten sich dadurch mehr Spielanteile und ein Chancenplus. Zunächst fehlte allerdings die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, die dann allerdings Halloran in der 42. Minute eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der Australier traf mit einer schönen Direktabnahme zum 1:0-Pausenstand.

Der SCP kam aber wie ausgewechselt aus der Kabine und übernahm das Kommando über die Partie. Der Lohn der Leistungssteigerung ließ nicht lange auf sich warten: Meha zirkelte in der 53. Minute einen Freistoß in die Maschen. Der sechste direkt verwandelte Freistoß des Albaners, hinzu kommt noch ein direkt verwandelter Eckball. Fortan drängte Paderborn auf das Siegtor, doch die Fortuna wehrte sich und schlug in Person von Hoffer zurück: Per Flugkopfball traf der Österreicher zum 2:1 für die Fortuna. Düsseldorf beendete damit eine Serie von fünf sieglosen Spielen, der SCP musste erstmals nach vier Spielen ohne Niederlage den Platz wieder als Verlierer verlassen und verpasste den Sprung auf Rang zwei.

Reichwein beendet VfR-Serie

Der VfR Aalen gewann gegen den FSV Frankfurt mit 2:1 und dürfte durch den ersten Dreier nach zuvor fünf sieglosen Partien in Folge das Abstiegsgespenst von der Ostalb vertrieben haben. Dabei erwischten die Hessen den besseren Start und erarbeiteten sich zunächst ein Chancenplus. Die Elf von Trainer Benno Möhlmann konnte aus der Anfangsüberlegenheit aber kein Kapital schlagen und wurde von den Aalenern dafür eiskalt bestraft: Quasi mit der ersten Möglichkeit traf Lechleiter zur 1:0-Pausenführung für den VfR (33.).

Frankfurt sammelte sich in der Kabine und drängte nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich. Und endlich belohnten sich die Hessen, nach schöner Leckie-Vorarbeit musste Roshi nur noch einschieben (61.). Aalen bekam durch den Ausgleich Oberwasser, der FSV hielt aber dagegen. Bis zur 85. Minute, als Leandro viel Zeit zum Flanken hatte und Reichwein freistehend zum Sieg einköpfen konnte. Der FSV wartet damit seit drei Partien auf einen Dreier und ist noch nicht gesichert.