2. Bundesliga

Köln hält KSC auf Distanz - Cottbus knickt ein

Überblick: SCP und Fürth auf Kurs - Dresden im Pech

Köln hält KSC auf Distanz - Cottbus knickt ein

Routinierter Jubel: Kölns Miso Brecko (2.v.li.) bejubelt sein 1:0.

Routinierter Jubel: Kölns Miso Brecko (2.v.li.) bejubelt sein 1:0. Getty Images

Brecko geht voran - Helmes macht alles klar

Tabellenführer Köln wollte am Mittwoch gegen Verfolger Karlsruher SC zu Hause den Bock umstoßen und den eigenen Negativtrend von nur einem Sieg aus fünf Spielen endlich stoppen - das sollte aber mit möglichst kühlem Kopf geschehen, wenn es nach FC-Trainer Peter Stöger geht. "Du darfst dich nicht verrückt machen", hatte der Österreicher gefordert und stellte anschließend Winterneuzugang Nagasawa erstmals in die Startelf. Die verdiente Führung gegen extrem defensive Badener besorgte dann aber Routinier und Kapitän Brecko (29.). Nach dem Seitenwechsel gab der "Geißbockklub" die Zügel nicht mehr aus der Hand, legte durch Helmes sogar noch nach (58.) und verteidigte letztlich seinen Vorsprung in der Tabelle. Auf der anderen Seite gerät der Traum von der ersten Liga in Karlsruhe bei inzwischen sechs Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Paderborn immer mehr in weite Ferne.

Bielefeld trotzt dem Betze und holt einen Punkt

"Entweder wir reden oben noch mal mit oder wir können für die nächste Zweitligasaison planen", hatte FCK-Vorstandsboss Stefan Kuntz die Partie gegen Arminia Bielefeld zum Schicksalsduell erhoben. Ohne den abwanderungswilligen Idrissou (5. Gelbe) ging der FCK durch einen sehenswerten Fernschuss von Orban in Führung (36.), ehe Lakic an den Pfosten köpfte (39.). Zum Charaktertest hatten die Arminen die Partie auf dem Betzenberg nach dem ernüchternden 1:3 im Abstiegsgipfel gegen Cottbus erhoben und bewiesen große Moral, viel wichtiger aber: Sie zeigten sich ausnahmsweise effizient. Alushis kapitalen Querpass am eigenen Sechzehner nutzte Müller zum völlig überraschenden 1:1-Endstand (42.).

Adlung drückt in Cottbus auf die Bremse

Cottbus' Stürmer Sanogo hatte die Situation beim FCE vor dem Duell gegen die Münchner Löwen mit fünf Worten ("Jetzt sind wir wieder dran!") auf den Punkt gebracht. Seitdem Trainer Jörg Böhme in der Lausitz das Zepter schwingt, spielt Energie wie ausgewechselt. Diese neue Stärke bekamen nun auch die Sechziger, die sich im grauen Mittelfeld der Tabelle befinden und für die es fast schon um nichts mehr geht, zu spüren. Im Anschluss an einen Freistoß nutzte Fetsch eine Münchner Unordnung und traf zum 1:0 (25.). Doch kurz nach Wiederanpfiff folgte die kalte Dusche für die couragierten Lausitzer:

Fetsch trifft für Cottbus

Kurze Freude: Fetsch trifft für Cottbus. picture alliance

Stahl bestrafte eine schwache Abwehraktion von Rivic umgehend und stellte auf 1:1 (47.). Etwas später war es dann ausgerechnet Adlung, der von 2010 bis 2013 beim FCE gespielt hatte, der für blankes Entsetzen im Stadion der Freundschaft sorgte und den Löwen am Ende durchaus schmeichelhafte drei Punkte bescherte. Drei Punkte waren dabei das Stichwort: Ebenso viele Zähler beträgt der Rückstand von Energie auf den Tabellen-16. aus Dresden.

Auer beschenken Götz zum Geburtstag

Aller Abstiegssorgen entsorgt hatte sich auch nicht Erzgerbire Aue, das zu Hause mit defensiv beeindruckenden Frankfurtern lange Zeit enorme Probleme hatte und dann auch einem Rückstand hinterherjagen musste (Görlitz, 30.). FSV-Coach Benno Möhlmann, der zuletzt mit den Hessen dreimal in Folge zu null gespielt hatte, musste nach einer knappen Stunde dann aber doch erleben, wie sein Abwehrbollwerk geknackt wurde. Sylvestr besorgte den nicht unverdienten 1:1-Ausgleich (59.). Damit nicht genug, denn Benatelli drehte das Spiel in der 77. Minute gänzlich und machte seinem Trainer Falko Götz an dessen 52. Geburtstag das wohl schönste Geschenk.

Ex-Paulianer Saglik hält SCP auf Kurs

Mahir Saglik

Der zweifache Torschütze Saglik war Matchwinner Paderborns beim Sieg gegen St. Pauli. imago

Paderborn gegen St. Pauli oder Dritter gegen Vierter lautete die Toppartie am Dienstagabend in der 2. Liga. Den Ton bestimmte zunächst der SCP, der die Kiez-Kicker mächtig unter Druck setzte. Einzig Torhüter Tschauner stand einem Torerfolg der Ostwestfalen noch im Weg. St. Pauli blieb hauptsächlich in der Defensive beschäftigt, deutete bei Kontern aber seine Gefährlichkeit an. Kurz vor der Pause belohnte dann aber Saglik den SCP für eine engagierte erste Hälfte mit der 1:0-Pausenführung (41.).

Temporeich ging es auch im zweiten Durchgang weiter, mehr Aktionen hatte der SCP zu verbuchen. Und mit einem schönen Distanzschuss erhöhte Meha für das Breitenreiter-Team auf 2:0 (58.). Die Paderborner hatten nun Rückenwind, der Ex-Paulianer Saglik traf vom Punkt noch zum 3:0-Endstand (69.). Paderborn feierte gegen einen direkten Konkurrenten drei Big Points, St. Pauli verlor den direkten Kontakt zum Relegationsrang.

Fürth dreht nach der Pause auf

Pünktlich zum Anpfiff in Fürth lugte die Sonne hervor, doch weder die SpVgg noch Fortuna Düsseldorf konnten in den ersten 45 Minuten für Erwärmung der eigenen Fans sorgen. Beide Teams boten eine erste Hälfte auf bescheidenem Niveau, Fehlpässe und etliche Zweikämpfe ließen keinen Spielfluss zu, Torchancen blieben Mangelware. Dass es nicht mit einem 0:0 in die Pause ging, lag an Azemi, der nach einem Eckball zur Führung für die Franken traf (39.). Azemi stand auch nach der Pause zunächst im Mittelpunkt, mit einem schönen Schlenzer erhöhte der Angreifer auf 2:0 (55.). Spätestens, als Brosinski auf 3:0 stellte (65.), war die Partie entschieden. Zwar konnte Benschop für die Rheinländer noch Ergebniskosmetik betreiben, doch die Franken stellten durch Stieber (78.) den alten Drei-Tore-Abstand wieder her und verteidigten damit souverän Rang zwei.

Ilir Azemi

Leicht Aufgabe: Fürths Azemi (re.) erzielt das 1:0 gegen Düsseldorf, Fortunen-Keeper Giefer ist ohne Chance. Getty Images

Sandhausen reißt Union wohl aus allen Träumen

Der 1. FC Union Berlin verliert das Ziel Aufstieg dagegen langsam, aber sicher aus den Augen. Die Eisernen verloren mit dem 1:2 beim SV Sandhausen erneut an Boden. Dabei begann die Partie vielversprechend für die Köpenicker, SVS-Keeper Riemann ließ einen Quiring-Freistoß über die Fingerkuppen zum 1:0 ins Tor rutschen (5.). Allerdings bereitete Riemann dann nur 120 Sekunden später den Ausgleich durch Blum mit einem präzisen Abschlag vor. Anschließend beruhigte sich die durchaus ansprechende Partie. Bis zum Pausenpfiff fielen keine weiteren Tore mehr. Ausgeglichen ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter, den entscheidenden Patzer leisteten sich dann die Eisernen. Union-Keeper Haas ließ einen Ball nach vorne abprallen, Adler bedankte sich und staubte zum 2:1-Siegtor ab (52.). Durch den Dreier hat Sandhausen die magische 40-Punkte-Marke geknackt und die Eisernen in der Tabelle überholt.

Dresden zu fahrlässig - FCI konsequent

Wieder nichts mit einem Sieg wurde es für Dynamo Dresden. Die Sachsen kamen beim VfR Aalen nicht über ein 1:1 hinaus, warten damit auch nach dem elften Spiel in Folge auf einen Sieg und verpassten den so dringend benötigten Befreiungsschlag. Allerdings hatten sie sich dies einzig und allein selbst zuzuschreiben. Denn die Elf von Trainer Olaf Janßen dominierte nahezu über die komplette Spieldauer, doch VfR-Keeper Fejzic sowie eigene Unzulänglichkeiten verhinderten einen Sieg. Dresden ging sehr fahrlässig mit seinen Chancen um, erst Kempe brach den Bann (79.). Aalen gelang durch einen allerdings umstrittenen Strafstoß durch Leandro noch der äußerst schmeichelhafte Ausgleich (84.). Aalen wahrt damit den Vorsprung auf die gefährdete Zone, für Dresden wird die Luft wieder dünner.

Zlatko Dedic

Nicht zu fassen: Dresden spielte stark in Aalen, ließ aber zu viele Chancen liegen. imago

Eine am Ende eindeutige Angelegenheit war die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und dem VfL Bochum. Zwar hatte das Neururer-Team in Durchgang eins etwas mehr Spielanteile, blieb in der Offensive aber harmlos. Die Schanzer arbeiteten sich aber in die Partie, Hofmann zeichnete mit einem Elfmeter-Nachschuss für den 1:0-Pausenstand verantwortlich (28.). Spätestens, als Zahirovic in der 64. Minute die Ampelkarte sah, geriet der VfL auf die Verliererstraße. Lappe (74.) und erneut Hofmann (79.) nutzten die nummerische Überzahl zum Sieg für die Schanzer aus.