2. Bundesliga

Dank Jubilar Tschauner spielt St. Pauli verrückt!

Überblick: Hertha ist auf dem besten Weg

Dank Jubilar Tschauner spielt St. Pauli verrückt!

Überraschungs-Ei: St. Paulis Keeper Tschauner traf per Kopf zum Ausgleich.

Überraschungs-Ei: St. Paulis Keeper Tschauner traf per Kopf zum Ausgleich. getty images

Zum Top-Spiel am Ostermontag (20.15 Uhr) begrüßte der FC St. Pauli den Gast aus Paderborn. Beide Mannschaften bewegen sich tabellarisch in ruhigen Gewässern, eigentlich hätten die Zuschauer am Millerntor eine Partie mit offenem Visier erwarten dürfen. Zumindest in der ersten Hälfte tat sich jedoch herzlich wenig. Torchancen auf dem holprigen Geläuf waren absolute Mangelware, Stockfehler an der Tagesordnung. Erst kurz vor der Pause ergab sich die Riesenchance für Brückner, der aber nicht genau genug zielte.

In Hälfte zwei nahm die Partie an Fahrt auf. Und Tore fielen auch: Ebbers traf nach sehenswerter Kombination zur Führung (53.), doch Yilmaz hatte - wenn auch aus abseitsverdächtiger Position - nur drei Minuten später die passende Antwort parat. Die Ostwestfalen legten kurz vor Schluss nach, das 2:1 war einer Koproduktion zweier Ex-St. Paulianer geschuldet. Naki scheiterte noch an Keeper Tschauner, der eingewechselte Saglik staubte zum 2:1 ab (84.). In der Nachspielzeit warfen die Hamburger alles nach vorne, auch Keeper Tschauner, der seinen 100. Zweitliga-Einsatz feierte. Und tatsächlich: Der Schlussmann traf nach einer Ecke per Kopf zum Ausgleich! Ein nettes Ostergeschenk für Trainer Michael Frontzeck, dem Tschauner kürzlich im Training die Rippen gebrochen hatte .

Köln schiebt sich vorbei

Kevin McKenna und Stefan Maierhofer

Torgefährlicher Abwehrspieler: Kevin McKenna (li., mit Maierhofer) markierte seinen fünften Saisontreffer. picture alliance

Köln musste am Sonntagnachmittag bei der Pflichtaufgabe gegen Schlusslicht Regensburg auf den erkrankten Torjäger Ujah verzichten. Doch der FC hat auch torgefährliche Abwehrspieler, allen voran McKenna: Der Kanadier traf per Kopf nach einer Ecke zur Führung, es war bereits sein fünfter Saisontreffer (28.). Mit Ruhm bekleckerten sich die Rheinländer zwar auch in der Folgezeit nicht, hatten die Partie allerdings weitgehend im Griff. Bröker hätte Mitte der zweiten Hälfte alles klar machen könnten, scheiterte aber vom Elfmeterpunkt an Keeper Ochs (Foul von Altinay an Clemens). So wurde es doch nochmal spannend am Rhein. Dank Joker Djuricin kam der Jahn zum Ausgleich (73.), der ebenfalls eingewechselte Royer brachte das Stadion mit dem späten 2:1-Siegtreffer aber doch noch zum Kochen (87.). Der FC ist damit seit 15 Spielen ungeschlagen - und Dritter.

Lautern gibt Führung im Südwest-Derby aus der Hand

Denn Kaiserslautern patzte beim Südwest-Derby in Sandhausen. Zunächst zeigte der SVS anständige Ansätze, dann aber stellten die Lauterer klar, dass sie den dritten Platz im Fernduell mit den Kölnern verteidigen wollten. Idrissous Kopfball-Bogenlampe landete genau im langen Eck (18.), ab diesem Zeitpunkt gaben die Roten Teufel den Ton an. In der 52. Minute hätte das 2:0 fallen müssen, der nach Rotsperre zurückgekehrte Baumjohann scheiterte jedoch am Pfosten. Und Sandhausen? Kam tatsächlich nochmal zurück! Riemann überraschte Sippel mit einem Schuss aus ganz spitzem Winkel, der FCK-Schlussmann machte eine unglückliche Figur. Die Foda-Elf warf in der Schlussphase alles nach vorne und kam zu mehreren guten Gelegenheiten (Hoffer, Bunjaku), doch es sollte nicht mehr reichen zum Pflichtsieg. Die Lauterer liegen damit einen Punkt hinter dem FC auf Rang vier. Pikant: Am Freitag kommt es auf dem Betzenberg zum direkten Duell.

Frankfurt lässt Union abblitzen

Noch nie hatte der FSV Frankfurt in der 2. Liga ein Heimspiel gegen die Eisernen verloren. Eine Statistik, die die Bornheimer eindrucksvoll bestätigten. Die Heimelf kam mit dem miserablen Rasen wesentlich besser zurecht als die Köpenicker, Yelen (10.) und Görlitz (19.) sorgten früh für einen beruhigenden Vorsprung. Kurz nach der Pause musste Ersatzmann Glinker - Stammkeeper Haas (Schleimbeutelentzündung) fehlte verletzt - zum dritten Mal hinter sich greifen, erneut war Yelen zur Stelle (49.). Union hätte letztlich sogar noch höher verlieren können, Verhoek traf in der 66. Minute nur die Latte, Gaus scheiterte beim Nachschuss per Seitfallzieher an Glinker. Rang drei ist nach der klaren Pleite für die Berliner kaum noch ein Thema - dafür aber für Frankfurt, das sechs Zähler Abstand auf den begehrten Relegationsplatz hat.

Hertha plant für die Bundesliga

Berlins Ronny wird für seinen Freistoß-Treffer gefeiert.

Berlins Ronny wird für seinen Freistoß-Treffer gefeiert. picture alliance

Hertha BSC steuert auf den direkten Wiederaufstieg zu. Die Berliner feierten gegen den VfL Bochum einen ungefährdeten 2:0-Erfolg. Ronny brachte die Hauptstädter mit seinem direkt verwandelten Freistoß schon in der vierten Minute in Führung. Die Hertha glänzte nicht, dominierte die Partie ohne große Probleme. Im zweiten Durchgang erwischte die Luhukay-Truppe einen Blitzstart. Schulz benötigte nur 24 Sekunden, um das Spiel zu entscheiden. In der 70. Minute packte Ronny noch einmal bei einem Freistoß den linken Hammer aus, doch Luthe wehrte stark ab. Der VfL steckt mitten im Abstiegskampf und muss für den Rest der Saison auch noch auf Abwehrspieler Lumb verzichten. Der Däne erlitt einen offenen Mittelfußbruch.

Ein wichtiger Dreier für den MSV

Der MSV Duisburg gewann verdient sein Auswärtsspiel in Ingolstadt. Die Gäste, defensiv- und zweikampfstark, ließen den enttäuschenden Oberbayern kaum Gelegenheiten zum Spielaufbau. Nach gut einer Viertelstunde traf Jovanovic akrobatisch per Seitfallzieher zum 1:0 für die Meidericher. In der Folge konzentrierten sich die Zebras auf eine geordnete Defensive und ließen so fast keine Torgelegenheiten zu. Ab der 53. Minute mussten die Ingolstädter auch noch in Unterzahl auskommen, da Schiedsrichter Kempter Roger mit Rot vom Feld schickte.

Donnerstag: Energie verschenkt Führung umgehend

Am Gründonnerstag war in der 2. Liga quasi schon Freitag: Mit zwei Partien wurde um 18 Uhr der 27. Spieltag eröffnet. Im Blickpunkt: der Kampf um den Relegationsrang drei. Cottbus bot sich die Möglichkeit, mit einem Heimsieg über Aalen die Konkurrenz unter Druck zu setzen. Doch wieder einmal stotterte der Offensivmotor, nicht umsonst stellte Energie mit zuvor nur sechs Treffern den harmlosesten Angriff der Rückrunde. Ein abgefälschter Schuss knackte dann aber doch den VfR-Abwehrriegel, Schulze war zur Stelle und schob zur Führung für die Lausitzer ein. Doch die Freude war offenbar zu groß: Im Gegenzug leisteten sich die Cottbuser Nachlässigkeiten in der Defensive, Junglas drückte den Ball die letzten Zentimeter zum 1:1 über die Linie. Eine Antwort gelang Cottbus nicht mehr. Während Aalen im Jahr 2013 sieglos bleibt, werden die Aussichten der Lausitzer Richtung Relegation mit dem Punktverlust nicht besser.

2:2 nach Alu-Treffern - nur Friend zielt genau genug

Zweikampf im Erzgebirge: Aues Ronny König (li.) gegen Guillermo Vallori von 1860 München.

Zweikampf im Erzgebirge: Aues Ronny König (li.) gegen Guillermo Vallori von 1860 München. picture alliance

Besser machte es zeitgleich der TSV 1860 München. Auch im fünften Spiel in Folge blieben die Löwen ungeschlagen. Stürmer Rob Friend war es im Gastspiel in Aue zu verdanken, dass es für die Oberbayern im Kampf um Platz drei einen gehörigen Schritt voranging. Ein Kopfball des Kanadiers entschied die Partie, weil einige andere Akteure es zu genau machen wollten. Bierofka und Fathi setzten die Kugel ebenso ans Aluminium wie Aues Sylvestr, der völlig freistehend den Ausgleich vor Augen hatte. In der Schlussphase lenkte zudem Bülow die Kugel noch einmal an den Pfosten. Ohne die verletzten Paulus (Rücken), Munteanu (Adduktoren) und den gesperrten Schlitte (5. Gelbe Karte) gab es für den FC Erzgebirge somit nichts Zählbares aufs Konto, der Blick muss weiterhin nach unten gerichtet werden. Für die Löwen wird der Aufstieg hingegen wieder ein Thema, zumindest vorübergehend wurde der Rückstand auf Platz drei auf drei Punkte reduziert.

Wieder einmal Kumbela: Eintracht bleibt auf Kurs

Saisontor Nummer 17 gegen Dresden: Domi Kumbela.

Der Goalgetter schlug wieder zu: Mit seinem 17. Streich führte Domi Kumbela die Eintracht zum Sieg. Getty Images

Am Donnerstagabend traf Braunschweig auf Dresden und hatte den - zumindest vorübergehenden - Sprung auf Platz eins im Visier. Doch die Sachsen, bei denen der junge Tobias Müller den verletzten Poté (knöchernen Abriss des Innenbandes im rechten Knie) in vorderster Front ersetzte, wollten dabei nicht mitspielen. Die Gäste begannen gut und belohnten sich durch eine starke Einzelleistung des agilen Quali. Erst mit Verzögerung zeigten die Braunschweiger die passende Reaktion auf den Rückstand. Allerdings war auch Glück dabei, als Bicakcic nach einer Ecke noch vor der Pause zum Ausgleich einschoss. "Wir brauchen noch vier Siege", hatte Eintracht-Keeper Davari vor der Partie mit Blick auf den Aufstieg formuliert. Dafür, dass es nun nur noch drei sind, sorgte Torjäger Kumbela: Artistisch setzte er das Leder über Torhüter Kirsten hinweg in die Maschen - die Schlussoffensive Dynamos mit der Hereinnahme von Kitambala und Fort brachte keinen Erfolg mehr.