2. Bundesliga

Abgezockte Kölner bleiben auf Tuchfühlung

26. Spieltag: Hertha-Remis, Braunschweig in der Spur, FCK-Sieg

Abgezockte Kölner bleiben auf Tuchfühlung

Dresdens Fahne auf Halbmast gesetzt: FC-Angreifer Anthony Ujah.

Dresdens Fahne auf Halbmast gesetzt: FC-Angreifer Anthony Ujah. picture alliance

Am Montagabend traf beim Duell Dresden gegen Köln Abstiegsangst auf Aufstiegskampf. Dass ersteres Dynamo betrifft, liegt auch an der Ladehemmung von Stürmer Poté (vor der Partie 1227 Minuten ohne Tor). Der 28-Jährige musste diesmal schon in der 13. Minute verletzt ausgewechselt worden, die Sachsen fanden aber auch ohne ihn nach einer halben Stunde den Vorwärtsgang. Mit einer Doppelchance (Trojan, Koch) eröffnete Dynamo den Sturmlauf, immer wieder jedoch stellte sich der bärenstarke FC-Keeper Horn in den Weg. In der Offensive fanden die Rheinländer im ersten Durchgang kaum statt.

Das änderte sich nach einer Stunde Spielzeit. Maierhofer vergab eine Riesenchance aus kurzer Distanz kläglich, Ujah scheiterte nur kurze Zeit später an Keeper Kirsten. Auf der anderen Seite kam Fort mal wieder nicht an Horn vorbei (65.). In der 73. Minute setzte doch der FC in dem nun offenen Schlagabtausch in Person von Ujah den ersten Punch - der zweite Streich des FC-Stürmers entschied die Partie an der Elbe endgültig zugunsten des Favoriten (81.). Die Kölner bleiben damit zum 14. Mal in Folge in der Liga ungeschlagen und haben weiter Rang drei fest im Visier. Dynamo bleibt indes auf dem Abstiegs-Relegationsplatz kleben.

Bunjaku beendet den Fluch

Bunjaku erzielt per Elfmeter das 1:0

Nervenstark: Bunjaku erzielt per Elfmeter das 1:0 für Kaiserslautern. picture alliance

Am Sonntagmittag nutzte der 1. FC Kaiserslautern seine Chance und fuhr gegen Ingolstadt drei Punkte ein. Zudem beendete Bunjaku seine lange Torflaute. In der ersten Hälfte begegneten sich beide Mannschaften lange Zeit auf Augenhöhe. Das Niveau war dabei aber überschaubar und die Fehlerquote beiderseits doch recht hoch. Und so brachte erst ein Elfmeter die Pfälzer in Front. Bunjaku behielt die Nerven vom Punkt und beendete damit zugleich seine lange Serie ohne Tore. In den letzten neun Spielen hatte der Schweizer keinen Treffer mehr erzielt. Damit war der Knoten gelöst. Mit einem schönen Volleyschuss legte Bunjaku nach und schraubte seine persönliche Bilanz auf zehn Tore. In der Schlussphase bejubelte Idrissou gar das 3:0 und Kaiserslautern die Wiedergeburt seines Sturms. Durch die drei Punkte bleiben die Pfälzer zudem auf dem dritten Platz.

Aalen kann weiterhin nicht gewinnen

Das Aufsteigerduell in Aalen zwischen dem VfR und Sandhausen erwärmte die Zuschauer auf der Ostalb erst in der spannenden Schlussphase. In einer höhepunktarmen Partie in den ersten 45 Minuten gingen die Hausherren zunächst in Führung. Dausch scheiterte noch an der Latte, doch Schulz leitete, als die Situation längst geklärt war, die Führung der Hausherren per Fehlpass ein. Lechleiter überwand mit seinem Schuss durch die Beine schließlich Keeper Langer. Aalen kam auch besser aus den Kabinen. Nach einem Kopfball von Junglas musste Schauerte auf der Linie klären. Doch Sandhausen schlug mit einem Treffer von Wooten eiskalt und wie aus dem Nichts zu – denn Chancen gab es zuvor kaum. Sandhausen war jetzt präsenter und legte gleich nach. Nach einem Abwehrfehler war Joker Mäkelä zur Stelle und die Partie war gedreht - 2:1 für den SVS. Doch Aalen zeigte Moral, glich in der letzten Minute durch Abe aus. Dennoch bleibt es bei einer mageren Bilanz. Es war für das Team von der Ostalb erst der vierte Punkt 2013.

Kein Sieger und zwei Verletzte in Regensburg

Es ging nicht gut los für Regensburg. Bereits nach zwölf Minuten lagen die Oberpfälzer gegen Aue zurück. Schlitte durfte nach Vorlage von Hochscheidt aus kurzer Distanz einschießen. Weniger schön war dann ein Zweikampf zwischen Hochscheidt und Laurito. Beide krachten mit den Köpfen ineinander, mussten ausgewechselt werden. Während Hochscheidt mit einer Schädelprellung und dicker Beule davonkam, musste Laurito umgehend ins Krankenhaus . Regensburg schüttelte sich den Schock mit viel Engagement aus den Knochen und glich nach einem Auer Abwehrfehler durch Koke verdientermaßen aus. Doch danach gab es nur noch Magerkost und die Partie endete 1:1. Vor allem Regensburg hilft der Punkt als Tabellenschlusslicht wenig.

Hertha punktet in München, Braunschweig wieder in der Spur

Wenige Chancen, keine Tore: 1860 München hat am Samstag beim 0:0 gegen Hertha BSC den ersten Heimsieg seit Ende November (1:0 gegen Paderborn) verpasst und damit auch die Chance, ganz nahe an Platz drei heranzurücken. Mit einer kompakten Defensive hatten die Löwen, die beim Aufwärmen Bierofka verloren , den Tabellenführer zwar weitgehend im Griff, zeigten offensiv aber zu wenig Biss: Tomasov, Schütze der letzten beiden 1860-Tore, vergab die beste Möglichkeit per Schlenzer (59.). Hertha blieb bei 49 Toren stehen, dürfte mit dem Punkt aber leben können - zumal mit Brooks, Niemeyer und Kluge drei wichtige Akteure krank bzw. verletzt fehlten.

Dominick Kumbela freut sich über sein Tor in Bochum

Eingenickt: Dominick Kumbela bejubelt sein spätes Tor in Bochum. picture alliance

Die Berliner sind weiter voll auf Aufstiegskurs, Braunschweig ebenso: Die Eintracht beendete in Bochum ihr Mini-Tief von nur einem Punkt aus drei Spielen und rückte durch einen glücklichen 1:0-Sieg bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heran. Kumbela schlug nach toller Vorarbeit von Elabdellaoui spät eiskalt zu (85.) und stellte damit den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf. Lange hatte der mutige VfL die besseren Möglichkeiten, unter anderem scheiterte Rzatkowski zweimal an der Latte (21., 76.), Dedic aus kurzer Distanz an Davari (49.). Für die Bochumer, nun mit nur einem Sieg aus sieben Spielen, wird die Luft im Keller dünner und dünner.

4:2 gegen St. Pauli: Union ist der Gewinner des Abends

Torsten Mattuschka und Simon Terodde

Drei von vier Union-Toren gegen St. Pauli gingen auf ihr Konto: Torsten Mattuschka und Simon Terodde, der doppelt traf. picture alliance

In Berlin-Köpenick war alles für einen großen Fußballabend angerichtet - und es sollte ein denkwürdiges Spiel werden. Vor der Rekordkulisse von 21.410 Zuschauern an der erstmals seit dem Umbau ausverkauften Alten Försterei standen sich Union und St. Pauli gegenüber, das mit der Empfehlung von drei Siegen in Serie, allerdings ohne seinen rotgesperrten Torjäger Ginczek anreiste. Nachdem die beiden Fanlager beide Teams mit stimmungsvollen Choreographien begrüßt hatten, übernahm Union die Initiative, St. Pauli lauerte auf Konter. Terodde, der Gästekeeper Tschauner zuvor schon einmal zu einer Parade gezwungen hatte, brach nach 20 Minuten auf Zuspiel von Mattuschka mit einem feinen Heber den Bann.

Beinahe hätte St. Pauli auf kuriose Weise schnell ausgeglichen, als Union-Torhüter Haas wenige Meter vor seinem Kasten Ebbers anschoss. Acht Minuten vor der Pause erzielte der Angreifer dann aber doch den Ausgleich und damit das 100. Zweitliga-Tor seiner Karriere. Union zeigte sich unbeeindruckt und legte noch vor dem Wechsel durch Kapitän Mattuschka nach, der schon beim 2:2 im Hinspiel doppelt getroffen hatte. Nach dem Wechsel steigerte sich St. Pauli zunehmend, war nun besser und drängte auf den Ausgleich, der Schachten (erstes Saisontor!) schließlich gelang (76.). Sollte das Spiel nun komplett kippen? Nein, denn Union hatte noch einen finalen Doppelschlag durch Nemec (81.) und Terodde (84.) parat. St. Pauli musste damit wieder einen Rückschlag hinnehmen, Union mischt sich dank der Patzer der Konkurrenz sogar wieder ins Rennen um Platz drei ein.

Cottbus und der FSV gehen auswärts leer aus

Energie Cottbus zog nämlich überraschend beim MSV Duisburg den Kürzeren und ließ damit die Gelegenheit aus, zumindest vorübergehend mit dem Dritten Kaiserslautern gleichzuziehen. Acht Minuten vor der Pause ließ Jovanovic den Abstiegskandidaten nach starker Einzelleistung jubeln. Cottbus enttäuschte auch nach der Pause und musste den zweiten Gegentreffer hinnehmen, nachdem Hünemeier Exslager im Strafraim gefoult hatte. Das 1:2 durch Rivic kam für die Gäste zu spät, der Befreiungsschlag im Abstiegskampf war dem MSV nicht mehr zu nehmen.

Der FSV Frankfurt wird nach dem 0:3 in Paderborn vergebenen Großchancen nachtrauern. Die Hessen hatten schon in Durchgang eins mehr vom Spiel. In Führung ging jedoch der SCP: Meha behielt vom Elfmeterpunkt die Nerven. Nach dem Wechsel warf der FSV alles nach vorne, wechselte dreimal offensiv - und hatte mehrere Großchancen zum Ausgleich. Die größte vergab Leckie, der aus zwei Meter das leere Tor nicht traf. Unfassbar! Die Paderborner bestraften diese Nachlässigkeit bei zwei Kontern in der Schlussphase und beendeten ihre kleine Durststrecke nach zuvor zwei Niederlagen.