2. Bundesliga

Dynamo: Es brennt an allen Ecken

Dresden: Zu den sportlichen kommen Probleme mit Anhängern

Dynamo: Es brennt an allen Ecken

Sah auf dem Betzenberg viele Ansatzpunkte für Verbesserungen: Peter Pacult.

Sah auf dem Betzenberg viele Ansatzpunkte für Verbesserungen: Peter Pacult. picture alliance

Auch im zweiten Spiel unter Pacult blieb Dynamo Dresden tor- und sieglos. Dynamo kommt unter dem 53-Jährigen nicht voran. Im Gegenteil: Durch das 4:1 von Abstiegskonkurrent und Sonntagsgegner Sandhausen über St. Pauli rutschte die SGD erstmals in dieser Saison auf einen direkten Abstiegsplatz.

Auch unter dem neuen Trainer bleibt es dabei, hinten wie vorne klemmt es. Auch auf dem Betzenberg warfen katastrophale individuelle Aussetzer die Gäste aus der Bahn: Beim ersten Gegentor ließ sich Benjamin Kirsten übertölpeln, das 0:2 leitete Sebastian Schuppan per Fehlpass ein. Pacults treffende Analyse: „Es fehlt an Konsequenz.“ In der Offensive ruhen alle Hoffnungen nach wie vor auf Mickael Poté, der nun schon seit 872 Minuten auf einen Treffer wartet. Der 28-Jährige müht sich nach Kräften, ist aber zu sehr auf sich alleine gestellt, weil weder von den Außen Idir Ouali und Tobias Jänicke noch aus der Mittelfeldzentrale verwertbare Zuspiele kommen. Ergebnis: Sowohl gegen Duisburg als auch in Kaiserslautern blieben die Dresdner ohne zwingende Torchance. Was natürlich auch Pacult wurmt: "Entweder die Laufwege stimmen nicht, oder der Pass kommt im falschen Moment."

Der Markt war sehr eng, und wir hatten nicht die Möglichkeiten.

Sportchef Steffen Menze

Obwohl mit Tobias Kempe (23) und Denis Streker (21) im Winter Spieler mit Qualität verpflichtet wurden, hat Dynamo seine entscheidenden Schwachpunkte nicht ausbessern können. Auch weil die von Spartak Moskau II ausgeliehene Trainingslager-Zufallsentdeckung Dmitri Khlebosolov (22) mit Adduktorenbeschwerden noch nicht einsatzfähig ist. "Der Markt war sehr eng, und wir hatten nicht die Möglichkeiten", verweist Sportchef Steffen Menze (44) auf die wirtschaftlichen Nöte.

"Wir arbeiten im Training an den Fehlern, und diese Arbeit wird auch noch ihre Früchte tragen", ist sich Pacult zwar sicher, gesteht aber ein: "Die Frage ist, wie schnell." Viel Zeit bleibt nicht.

Der DFB ermittelt: Pyrotechnik im Dresden-Block.

Der DFB ermittelt: Pyrotechnik im Dresden-Block. picture alliance

Randale in Lautern: Dynamo diskutiert über Konsequenzen

"Im Verein herrscht blankes Entsetzen, eine extreme Betroffenheit und Niedergeschlagenheit." Diese Worte wählte SGD-Geschäftsführer Christian Müller gegenüber dem kicker nicht aufgrund der sportlichen Talfahrt. Er war vielmehr geschockt von dem, was einige Anhänger nach der Partie in Kaiserslautern veranstalteten: Vollbesetzte Park&Ride-Busse wurden angegriffen, mindestens zwei Personen verletzt und ein Sachschaden von 70.000 Euro verursacht .

Müller sieht die Klubführung konterkariert in ihren Bemühungen, den vom Sportgericht verhängten Pokal-Ausschluss noch abwenden zu können. Und er ist sich sicher, dass die Krawallmacher vom Freitag "nicht aus Dresden kommen und nicht unsere Heimspiele besuchen". Er stützt diese Vermutung darauf, dass angesichts der laufenden Berufung gegen das DFB-Urteil ein Stillhalteabkommen zwischen Verein und der Ultra-Szene bestehe. Seine Schlussfolgerung: "Diejenigen, die das gemacht haben, erreicht der Verein nicht." Trotzdem werden die Vorfälle Konsequenzen haben, kündigt Müller an: "Wir wollen etwas ändern." Zur Diskussion stehen eine personalisierte Ticket-Ausgabe bei Auswärtsspielen und sogar ein Verzicht auf Fanbeistand in fremden Stadien. Für Dienstagabend setzte Präsident Andreas Ritter eine außerordentliche Gremiensitzung an. Eine Analyse der Vorkommnisse von Kaiserslautern soll bei diesem Treffen erfolgen, mögliche Konsequenzen besprochen werden.

Unabhängig von den Überlegungen bei Dynamo hat der DFB am Montag Ermittlungen eingeleitet. Der Kontrollausschuss forderte sowohl die Sachsen als auch den FCK zu Stellungnahmen auf, weil vor dem Freitagsspiel und während der zweiten Hälfte im Gästeblock Pyrotechnik zum Einsatz kam.