2. Bundesliga

Debütantenball endet mit Lauterer Glücksgefühlen

Hertha zerlegt Regensburg in 45 Minuten - Braunschweig hält Kurs

Debütantenball endet mit Lauterer Glücksgefühlen

Zwei von vielen neuen Gesichtern: Mitchell Weiser im Zweikampf mit Münchens Ola Kamara.

Zwei von vielen neuen Gesichtern: Mitchell Weiser im Zweikampf mit Münchens Ola Kamara. picture alliance

Drei neue Gesichter bei 1860, gleich vier auf Seiten von Kaiserslautern - beide Trainer gaben am Montagabend zahlreichen Wintereinkäufen eine Chance in der Startelf. Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ zunächst Rob Friend: Der auffällige Neu-Löwe hatte gleich mehrere gute Einschusschancen (16., 38., 45), bei der ersten musste Keeper Sippel sein ganzes Können aufzeigen. Zudem setzte Ex-Lauterer Halfar ein Ausrufezeichen mit einem Freistoßversuch an die Latte. Aufgrund des Chancenplus ging es mit einem aus Lauterer Sicht glücklichen Remis in die Pause, danach war bei beiden Teams viel Leerlauf im Getriebe. Foda brachte in der 63. Minute mit Drazan und Hoffer seine letzten beiden Neuen. Doch erst der dritte Wechsel entschied die Partie. Nach einer Flanke von Drazan legte Kiraly eine unglücklichen Flugeinlage ein, Joker Riedel stand goldrichtig (87.). Ganze 48 Sekunden stand der Youngster bis dahin auf dem Feld!

Regensburg geht nach der Pause unter

Zwei Tore und zwei Vorlagen: Herthas Ronny hatte reichlich Grund zur Freude.

Zwei Tore und zwei Vorlagen: Herthas Ronny hatte reichlich Grund zur Freude. picture alliance

In Regensburg, wo Winterneuzugang de Guzman gleich ran durfte, waren die Karten klar verteilt, schließlich spielte hier der Tabellenletzte gegen den Aufstiegsaspiranten aus Berlin. Doch die Hertha tat sich bei unwirtlichen Bedingungen und Schneeregen zunächst schwer. Bis zur Pause hielt der Jahn das torlose Remis, Hertha hatte keine einzige richtig gute Torgelegenheit gegen die auf Konter lauernden Oberpfälzer. Nach dem Wechsel schaute die Sonne raus und Sembolo (ans Außennetz) und Ramos (daneben) sorgten gleich für etwas Gefahr. Und dann klingelte es richtig. Sechs Tore waren es nach weiteren 45 Minuten. Dabei glänzte vor allem Ronny, der zwei Treffer selbst erzielte und zwei weitere für Ramos und Wagner auflegte. Knoll besorgte das fünfte Tor. Den Ehrentreffer bei der 1:5-Klatsche durfte Weidlich zum zwischenzeitlichen 1:3 erzielen. Berlin bleibt mit 45 Punkten an Braunschweig dran (47), während Regensburg abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt und damit der Einstand des neuen Jahn-Trainers Franciszek Smuda ordentlich daneben ging.

Keine Tore in Hamburg

St. Paulis Markus Thorandt überspringt Marco Stiepermann

Heißes Duell: St. Paulis Markus Thorandt überspringt Marco Stiepermann picture alliance

Die spielerischen Momente waren in Hamburg in der Partie zwischen St. Pauli und Cottbus zunächst rar gesät. Chancen gab es trotzdem: Für Energie gab Sanogo einen Schuss ab und auf Seiten der Hamburger hatte Ginczek eine gute Möglichkeit. Beide Male waren die Keeper mit guten Paraden zur Stelle. Ohne Tore ging es dann vor der nagelneuen Gegengeraden in die Kabinen. Mangelndes Engagement konnte man beiden Teams nicht vorwerfen, aber vor dem Tor fehlte beiden Angriffsreihen die Konsequenz. Winterneuzugang Fomitschow war nah dran, scheiterte mit seinem Volleyschuss jedoch an Tschauner. Auf der anderen Seite musste Kirschbaum einen Schuss von Bartels entschärfen. Nach einem Foul am eingewechselten Mosquera hatten die Hamburger Glück, dass der Elfmeterpfiff ausblieb, sodass es auch nach 90 Minuten torlos blieb. Damit verpassten es die Lausitzer, Druck auf den Relegationsplatz auszuüben.

Möhlmann wird gefeiert, hat dann aber wenig Grund zur Freude

In Frankfurt ging es zunächst einmal um Coach Benno Möhlmann, der gleich historisch doppelt zuschlug. Er verdrängte nicht nur mit 420 Zweitligaspielen als Rekordtrainer im Unterhaus Uwe Klimaschefski (419 Spiele) sondern feierte auch noch seinen 1000. Einsatz als Spieler und Trainer in der 1. und 2. Bundesliga. Danach hatte er nichts mehr zu feiern. In einem eher müden Kick zwischen dem FSV und Ingolstadt sorgte FCI-Keeper Özcan lange Zeit für den einzigen Aufreger. Nach einem Rückpass legte er sich fast selbst ein Ei - im letzten Moment kratzte er das Leder von der Linie. Ansonsten boten beide Teams lange Zeit eine bescheidene Vorstellung ohne echte Höhepunkte. Für den sorgte dann aber Verhoek nach dem Wechsel, als er den Ball ans Aluminium knallte. Auf der anderen Seite hatte Lappe eine Antwort parat. Der Regionalligatorjäger (21 Treffer) schoss zur Gästeführung ein. Der FSV blieb eine Reaktion schuldig. Wenig später erhöhte Caiuby zum 2:0-Endstand.

Benno Möhlmann: Seine Karriere in Bildern

Braunschweig hält Kurs

Am Samstag griff Tabellenführer Eintracht Braunschweig ins Geschehen ein - und die Löwen kamen beim SC Paderborn schnell wieder in Fahrt. Bereits in der 9. Minute übertölpelte Petersch in seinem ersten Saisonspiel nach langer Verletzungspause Keeper Kruse mit einem Heber. Die Paderborner entwickelten trotz ihrer beiden Sturm-Neuzugänge Kachunga/Saglik bis zur Pause kaum Durchschlagskraft. Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht. Braunschweig ließ in Person von Ademi Sekunden nach Wiederanpfiff die Latte erzittern, Theuerkauf (54.) und kurz darauf Ademi schossen aus bester Position über das Gehäuse. Es rächte sich nicht: In der 74. Minute machte Kapitän Dogan per Kopf alles klar, das 1:2 durch Bertels in der Nachspielzeit war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Der SCP kassierte damit die fünfte Niederlage in Folge.

Genugtuung für Pezzoni - bis zum Kracher von Clemens

Domi Kumbela mit Braunschweig oder Daniel Brückner (re.) mit dem SCP: Wer startet besser in die Restrückrunde?

Süße Rache: Kevin Pezzoni traf beim FC - doch ausgerechnet der hier niedergeschlagene Christian Clemens rettete Köln. picture alliance

Auch der 1. FC Köln startete gegen Aue nahezu perfekt ins erste Ligaspiel 2013. Nach gerade mal drei Minuten war Maroh nach Clemens-Eckball mit dem Kopf zur Stelle, Royer (15.) hätte beinahe das 2:0 markiert - der Pfosten stand im Weg. Köln bestimmte zunächst weiter die Partie, die allerdings zunehmend an Niveau verlor und streckenweise zerfahren wirkte. Auch die Rückkehr des ehemaligen Kölners Pezzoni, der den Klub nach massiven Beleidigungen und Drohungen einiger FC-Anhänger fluchtartig verlassen hatte, schien zur Nebensache zu verkommen. Das änderte sich schlagartig in der 79. Minute. Mit einem Kopfballtreffer schickte der Mittelfeldspieler ganz persönliche Grüße an die ehemaligen Peiniger auf den Rängen. Es reichte jedoch nur zu einer persönlichen Genugtuung. In der Nachspielzeit drosch Clemens den Ball zum 2:1 in den Winkel, der FC zog den Hals so nochmal aus der Schlinge.

Union souverän - Sandhausen in Not

Der Unioner Mattuschka traf gegen Sandhausen zum zwischenzeitlichen 2:0.

Der Unioner Mattuschka traf gegen Sandhausen zum zwischenzeitlichen 2:0. picture-alliance

Union Berlin nahm den Schwung aus der guten Vorbereitung (vier Siege, zwei Unentschieden) mit und fertigte zum Wiederbeginn der Spielzeit den SV Sandhausen mit 3:1 ab. Der Sieg für die Eisernen, in deren Stadion an der Alten Försterei die neue Haupttribüne eingeweiht wurde, war hochverdient, der abstiegsbedrohte Aufsteiger dagegen zeigte in spielerischer und auch in kämpferischer Hinsicht einige Defizite. Die Neuhaus-Elf profitierte von einem frühen Tor durch Parensen, der eine Mattuschka-Ecke ganz knapp hinter die Linie nickte - Terodde schoss den Ball zwar nach Yuns Rettungsversuch auch noch rein, doch Parensen wurde als Torschütze angegeben. Als Mattuschka Mitte der ersten Halbzeit per Handelfmeter auf 2:0 erhöhte, war die Partie eigentlich gelaufen. Die Berliner spielten auch im zweiten Durchgang weiter nach vorne und jubelten über das 3:0 durch Neuzugang Özbek, der nur 104 Sekunden brauchte, um seinen Einstand zu krönen. Die Unioner schmecken mit dem Dreier an die oberen Gefilde ran, Sandhausen muss im Abstiegskampf definitiv ein paar Schippen drauflegen, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten - daran ändert auch Schauertes Ehrentreffer in der Schlussminute nichts.

Keine Tore bei Pacults Einstand

Dynamo Dresden trennte sich vom MSV Duisburg beim Einstand des neuen Trainers Peter Pacult nur 0:0. Zwar begann das Spiel in der sächsischen Metropole mit richtig viel Pfeffer, doch mit zunehmender Spielzeit verkrampften beide Mannschaften immer mehr. Zwar blieb das Spiel hart umkämpft, doch speziell Torraumszenen wurden im zweiten Durchgang immer seltener. Mit dem gerechten Unetschieden können vor allem die Zebras besser leben, die Dresdner dagegen verpassen es mit einem Heimsieg wieder an die Nichtabstiegsplätze ranzukommen - so bleibt Dynamo mit vier Punkten Rückstand auf dem Relegationsplatz stehen.

Packendes Spiel auf der Alb: Bochum punktet in Aalen

Der VfR Aalen konnte sich bei seinem Torjäger Lechleiter bedanken, der mit dem Treffer zum 2:2 gegen den VfL Bochum einen Punkt sicherte. Der Aufsteiger musste trotz überlegener Spielführung zweimal einem Rückstand hinterherlaufen, weil die Neitzel-Elf sehr effektiv agierte. Mit einem schönen Hackentor machte Rzatkowski die Bochumer Führung, die Cidimar kurz nach dem Wiederbeginn ausglich. Doch kaum war der Aalener Jubel verhallt, da nickte Bochums Super-Talent Goretzka zum 2:1 ein. Nun drängte der VfR energisch auf den Ausgleich und wurde gerechterweise durch Lechleiter belohnt. Mit der Punkteteilung hält der VfL Distanz nach unten, Aalen bleibt im vorderen Bereich.

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