2. Bundesliga

Kurioses in Köln: Braunschweig lacht am Rhein zuletzt

Hertha festigt Rang zwei - Aue straft St. Pauli ab

Kurioses in Köln: Braunschweig lacht am Rhein zuletzt

Die Pleite abgewendet: Braunschweig setzte in der Nachspielzeit durch Bicakcic (li.) den Schlusspunkt.

Die Pleite abgewendet: Braunschweig setzte in der Nachspielzeit durch Bicakcic (li.) den Schlusspunkt. getty images

Zum Abschluss des Rückrundenauftakts gab's am Montagabend den Knaller zwischen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln und Klassenprimus Eintracht Braunschweig. Die Partie hielt weitgehend, was sie versprach. Kumbela setzte mit einem Schuss an den Außenpfosten eine frühe Duftmarke (6.), sein neuntes Saisontor gelang ihm aber erst in der 23. Minute mit einem herrlichen Volleyheber aus spitzem Winkel. Köln zeigte die richtige Reaktion: Bröker scheiterte allerdings kurz nach dem Rückstand darauf am Aluminium, weitere Hochkaräter ließen die Geißböcke ungenutzt.

Sekunden nach der Pause klappte es aber. Ein abgefälschter 18-Meter-Schuss von Clemens segelte über Keeper Davari hinweg (47.). Die Rheinländer drückten, dominierten - und dennoch hätte Braunschweig in Führung gehen müssen. Pfitzner scheiterte bei seinem Foulelfmeter (Maroh an Ademi) jedoch kläglich an Keeper Horn (77.), der Schuss glich eher einer Rückgabe. Kölns Sieg-Motivation war nun endgültig geweckt, und nach dem Kopfballtor von Ujah im Anschluss an eine Ecke wähnte sich der FC schon als Sieger (88.). Doch Braunschweig bewies Moral. Die letzte Ecke des Spiels nutzte Bicakcic, um die zweite Saisonpleite noch abzuwenden - 2:2, der Schlusspunkt in einer prickelnden Spitzenpartie.

Aue seift den FC St. Pauli ein

Abgetaucht: St. Paulis Buchtmann landete im Schneehaufen.

Abgetaucht: St. Paulis Buchtmann landete im Schneehaufen. picture alliance

Der FC St. Pauli musste am Sonntag zum Rückrundenauftakt einen Rückschlag hinnehmen, unterlag dem FC Erzgebirge Aue nicht unverdient mit 0:3. Auf sehr tiefem Geläuf hatten die Kiezkicker den besseren Start, doch Thy scheiterte fulminant an der Latte. Lange Bälle und enge Zweikämpfe prägten im Anschluss das Bild in Hälfte eins am Millerntor. Der FC St. Pauli kam kurz vor der Pause besser auf und insgesamt einen Tick besser mit den schwierigen Verhältnissen zurecht. Nach dem Wiederanpfiff ging Aue mit der ersten echten Chance in Front. Hochscheidt packte nach Fehler von Thorandt den Hammer aus (49.). St. Pauli war in der Folge tonangebend, ging aber fahrlässig mit guten Chancen um (Buchtmann, Schachten). Besser machten es die Erzgebirger, die hinten kompakt gegen den Ball arbeiteten und vorne durch einen tollen Schuss von Sylvestr auf 2:0 erhöhten. Kurz vor Spielende traf Wiegel zum 3:0-Endstand.

Ingolstadt in der Lausitz im Pech

Energie Cottbus tritt auf der Stelle und verpasste es beim 1:1 gegen Ingolstadt, entscheidenden Boden zum Aufstiegsrelegationsplatz gutzumachen. Die Oberbayern entführten verdient einen Punkt aus der Lausitz, warten aber seit fünf Spielen auf einen Sieg. Ingolstadt begann bärenstark, doch Cottbus ging früh durch Sanogos zehnten Saisontreffer in Front (5.). Die Führung war auch im Anschluss schmeichelhaft, Ingolstadt war im Schneetreiben das dominierende Team, verzeichnete mehr Torschüsse und hatte bei zwei Pfostentreffern (Eigler) großes Pech. Der Schneefall wurde in Hälfte zwei noch stärker, die Bedingungen für alle Akteure enorm schwierig. Cottbus achtete auf eine sichere Defensive, wollte Ingolstadts Spiel zerstören und mit einem Konter eine Vorentscheidung erzwingen. Die Oberbayern wollten den Ausgleich erzwingen, das Verteidigen war bei den Bodenverhältnissen aber einfacher als ein konstruktives Spiel aufzuziehen und zu klaren Torchancen zu kommen. Der Aufwand der Oral-Elf wurde dennoch belohnt, Mijatovic traf fulminant in den Winkel (79.).

Remis im bayerischen Derby

Regensburg verpasste einen wichtigen Dreier im Kampf gegen den Abstieg, konnte auch im sechsten Duell gegen den TSV 1860 München in der 2. Liga nicht gewinnen. Die "Löwen" verdienten sich den Auswärtszähler aufgrund spielerischer und struktureller Vorteile. Die beiden bayrischen Kontrahenten boten den Zuschauern bei frostigen Temperaturen zunächst wenig Erwärmendes. Die Münchner waren einen Tick besser, gaben optisch den Ton an, allerdings auch nur bis zum Strafraum. Stoppelkamp vergab die beste Chance, als er nach schnellem Konter aus halbrechter Position drüber schoss. Nach der Pause ging Regensburgs Neunaber im Zweikampf mit Schindler im Strafraum zu Fall, Hofmann verwandelte den fälligen Strafstoß unten links (57.). Die "Löwen" investierten nun mehr in die Offensive, der Jahn baute aber einen dichten Riegel um den Strafraum auf und machte den Münchnern ein Durchkommen enorm schwer. Erst kurz vor Schluss wurde das Anrennen der "Löwen" belohnt, Stoppelkamp traf trocken zum Ausgleich (85.).

1:0 in Paderborn: Hertha festigt Platz 2

Bisweilen rustikal: Daniel Brückner holt den Herthaner Fabian Lustenberger von den Beinen.

Bisweilen rustikal: Daniel Brückner holt den Herthaner Fabian Lustenberger von den Beinen. picture-alliance

Der SC Paderborn verliert die Aufstiegsränge im Unterhaus so langsam aus den Augen. Die Ostwestfalen unterlagen am Samstag vor eigenem Publikum Hertha BSC mit 0:1 (0:0) und sind damit seit vier Spielen ohne Dreier. Mit Lück für den rotgesperrten Kruse im Kasten begegnete der SC der Luhukay-Elf in einem phasenweise ruppigen Spiel zunächst auf Augenhöhe. Nach der Pause setzten die seit nun schon 16 Begegnungen unbesiegten Berliner (elf Siege, fünf Unentschieden) dann den entscheidenden Punch: Ramos traf nach einer schönen Körpertäuschung im Strafraum (65.). Paderborn hätte anschließend noch ausgleichen (Meha, 80. an die Latte), Hertha erhöhen können (83., Allagui-Kopfball). Mit 39 Punkten bleiben die Hauptstädter Primus Braunschweig auf den Fersen.

Dynamo beginnt furios - bis zum Aydin-Schock

Ein Blick nach unten in den Keller, wo sich Dynamo Dresden und der VfL Bochum trafen. Den Sachsen gehörte die Anfangsphase, VfL-Keeper Esser stand unter Dauerfeuer - und Gueye traf aus kurzer Distanz die Latte. Als dann die Dynamo-Fans mit ihrer Unterstützung begannen, traf Aydin für die Gäste zum 1:0 (17.). Eine eiskalte Dusche, die Dresden verunsicherte! Bochum legte nach und ließ sich auch durch eine frühe Rote Karte nicht mehr vom Weg abbringen. Erst recht nicht, als sich Dresdens Schuppan in Hälfte zwei mit der Ampelkarte verabschiedete. Spielerische Elemente fehlten im zweiten Abschnitt weitgehend. Bochum wird's egal sein, der VfL klettert durch das 3:0 nach zuvor drei Niederlagen in Folge auf Rang 15 und verdrängt Dresden auf den Relegationsplatz. Dynamo zog die Reißleine und entließ Trainer Ralf Loose .

Boysens Rückkehr ohne Happy End

Bei sehr winterlichen Verhältnissen am Bornheimer Hang feierte der FSV Frankfurt gegen Sandhausen einen 3:1-Erfolg. Auf der vom Schnee bedeckten Spielfläche brachte Verhoek die Hessen schon in der 2. Minute in Front, als der Niederländer ein Solo mit einem fulminanten Schuss abschloss. In der Folge blieb die Möhlmann-Elf spielbestimmend und kam durch Yuns schulmäßigen Kopfball zum 2:0. Zwar hätte Adler noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielen können, doch er traf das leere Tor aus wenigen Metern nicht. Im zweiten Abschnitt waren die Frankfurter anfänglich überlegen, aber der dritte und entscheidende Treffer gelang dem FSV zunächst nicht. Spannend wurde es dann, als der Aufsteiger nach etwas mehr als einer Stunde durch Ulm den Anschlusstreffer erzielte. Die Boysen-Elf wollte nun den Ausgleich erzwingen, doch die FSV-Abwehr verteidigte mit etwas Glück den knappen Vorsprung, bis Kapllani nach reichlich Verwirrung in der Sandhäuser Defensive mit dem 3:1 alles klar machte. SVS-Trainer Boysen musste somit bei seiner Rückkehr an den Bornheimer Hang erstmals mit Sandhausen eine Niederlage einstecken.

Terodde zeigt zweimal seine Klasse

Union-Stürmer Terodde überspringt FCK-Abwehrmann und köpft das 1:0.

Union-Stürmer Terodde überspringt FCK-Abwehrmann und köpft das 1:0. Getty Images

Union Berlin leistete zum Rückrunden-Auftakt dem Stadtrivalen Hertha BSC Schützenhilfe und bezwang den drittplatzierten 1. FC Kaiserslautern mit 2:0. Im ersten Abschnitt war es eine ausgeglichene Partie, wobei sich die Eisernen im Verwerten der Chancen effektiver zeigten: Terodde nickte kurz vor der Pause wuchtig ein. Auch nach der Pause präsentierte sich Union überlegen, der FCK konnte seine beiden Stürmer Idrissou und Bunjaku einfach nicht in Szene setzen. Auf der anderen Seite zeigte Terodde seine Klasse und machte artistisch das zweite Tor für die Neuhaus-Elf. Für den Union-Stürmer waren es die Saisontreffer sechs und sieben. Mit dem verdienten Dreier dürfte sich Union der größten Sorgen entledigt haben, die Lauterer indes verloren nach der ersten Saisonniederlage (0:1 bei St.Pauli) gleich noch einmal und kommen nicht näher an das Spitzenduo heran.

Wolze schockt den VfR

Auch in Aalen gab es Schnee zuhauf. Die kampfbetonte Partie zwischen dem VfR und den kriselnden Duisburgern endete 1:0 für den MSV - ein schmeichelhafter Erfolg für die Westdeutschen. Im ersten Durchgang war Aalen nach etwas Anlaufzeit das überlegene Team und ging auch durch Lechleiters Kopfball in Führung, doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben – zu Unrecht. Nach dem Wechsel nahm das Niveau des Spiels weiter ab, das in der Endphase auch noch ziemlich ruppig wurde. Je länger die Partie dauerte, desto mehr schienen sich beide Teams auf das torlose Remis einzulassen, doch dann konterte Wolze für Duisburg entscheidend und besorgte den 1:0-Siegtreffer.