2. Bundesliga

Kein Sieger in Berlin - Braunschweig ist Herbstmeister

Überblick: FCK patzt - SVS siegt - Eintracht wieder in der Spur

Kein Sieger in Berlin - Braunschweig ist Herbstmeister

Einen Punkt enführt: Zum Sieg reichte es aber trotz der Führung durch McKenna nicht für den FC.

Einen Punkt enführt: Zum Sieg reichte es aber trotz der Führung durch McKenna nicht für den FC. picture alliance

Das Top-Spiel stieg am Donnerstag zwischen den Bundesliga-Absteigern Hertha BSC und Köln, wobei die Berliner aufgrund des Tabellenstands leicht favorisiert ins Spiel gingen. Zunächst blieb alles so wie auf den Rängen (Stichwort Fanboykott): sehr ruhig. Nach einer Viertelstunde wurde die Partie aber lebendiger. Die Berliner hatten zwar mehr Ballbesitz zu verzeichnen, mehr Zweikämpfe gewann aber die Geißbock-Elf. Ein entscheidendes Duell gewann McKenna in der Luft - der Oldie traf in der 34. Minute mit dem Kopf, auch weil Ndjeng das Leder noch abfälschte. Beim Berliner Ausgleich kurz vor der Pause fand ebenfalls nicht direkt den Weg ins Tor, Ronny hatte nach starkem Solo seinen siebten Saisontreffer von der Strafraumgrenze markiert. Hertha beherrschte im zweiten Abschnitt über weite Strecken die Szenerie, musste aber andererseits auch von Glück sagen, dass Brecko (80.) allein vor Kraft am Keeper scheiterte. Damit liegen die Berliner nun vier Punkte hinter dem Herbstmeister Braunschweig, der FC bleibt im Mittelfeld stecken.

Eintracht setzt sich gegen St. Pauli durch

Am Mittwoch stand für den Spitzenreiter aus der Löwenstadt eine ungewohnte Prüfung auf dem Programm. Nach der ersten Saisonniederlage (1:3 in Cottbus) hatten die Braunschweiger den FC St. Pauli zu Gast. "Wir werden daraus lernen und gestärkt hervorgehen", hatte Verteidiger Dogan schon angekündigt. Und tatsächlich fuhr der Tabellenführer einen verdienten 1:0-Erfolg ein. Torjäger Kumbela sorgte für den entscheidenden Treffer, gegen die Hamburger, die schon nach 22 Minuten neben Goalgetter Ginczek (5. Gelbe Karte) auch auf Bartels verzichten mussten. Nach einem überharten Einsteigen musste der 25-Jährige schon früh mit glatt Rot vom Platz. Erst spät folgte ihm mit Kessel auch ein Braunschweiger.

Enger Kampf bis zum Schlusspfiff: Markus Thorandt blockt den Torschützen Domi Kumbela ab.

Enger Kampf bis zum Schlusspfiff: Markus Thorandt blockt den Torschützen Domi Kumbela ab. picture-alliance

Es geht weiter bergab für die Zebras

Finanziell steht der MSV Duisburg mit dem Rücken zur Wand. Und auch sportlich sieht es nicht viel besser aus. Gegen Union folgte der nächste Rückschlag. Zwar hielten die Zebras ordentlich dagegen, waren im Abschluss aber einmal mehr einfach zu schwach. Nicht umsonst haben die Duisburger mit nur zwölf Saisontoren die schwächste Ausbeute der Liga. Durch das 1:2 gegen Union Berlin rutschte der MSV auf Abstiegsplatz 17 ab. Bezeichnend zudem, dass Brandy mit einem Eigentor den Gästen, die nach drei Unentschieden in Folge wieder einen Dreier einfuhren, auf die Sprünge half. Der Anschlusstreffer durch Bajic kam zu spät.

Nächster Heimärger für den FCI

Schon beim 1:1 gegen Sandhausen gab es im eigenen Stadion Pfiffe für die Ingolstädter, was Eigler dazu veranlasste, sich über die zu hohe Erwartungshaltung zu beschweren. Keine Verbesserung der Stimmung brachte der Mittwoch: Gegen Aue kassierte der FCI eine 1:2-Schlappe. Per Handelfmeter gelang Kapitän Leitl zwar kurz vor der Pause der zwischenzeitliche Ausgleich. Doch eine eklatante Lücke in der Defensive erlaubte Hochscheidt nach einer Stunde geradezu einen Spaziergang zum entscheidenden Tor.

Zwei Elfer drehen die Partie

Dem Tabellen-Ersten hatte Cottbus am Wochenende die erste Niederlage beigebacht, doch beim Tabellenschlusslicht stolperten die Lausitzer. Zur Halbzeit lagen die Gäste am Hardtwald noch dank Möhrle vorne, doch zwei Handelfmeter brachten die Wende. Wooten verwandelte einmal sicher und einmal im Nachschuss. Kurz vor Schluss legte Kapitän Löning den Treffer zum 3:1-Endstand nach. Mit nun vier Punkten aus zwei Spielen lösen sich die Sandhäuser vom Tabellenende und springen zumindest schon einmal auf den Relegationsrang.

Donnerstag: Hertha bittet Köln zum Absteiger-Tanz

Zwölf Punkte weniger hat der FC bislang gesammelt (Platz 10). Nach schwachem Saisonstart scheinen die Geißböcke jetzt aber in die Spur gefunden zu haben. "Die Lücke zu Berlin ist etwas kleiner geworden", befindet Torwart Horn. Der Grund für die neue Stabilität: Das von Trainer Holger Stanislawski festgelegte 4-2-3-1-System. "Wir stehen im Moment vor allem hinten sehr kompakt und sind gut eingespielt", erklärt Mittelfeldmann Matuschyk. Das soll aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. "Wir können noch viel besseren Fußball spielen, uns jetzt stetig steigern", verspricht Kapitän Brecko.

Dienstag: Jahn ergattert sich Remis bei den Roten Teufeln

Albert Bunjaku überwindet Patrick Wiegers

Zu wenig: FCK-Kapitän Bunjaku (am Boden) erzielt gegen Jahn-Keeper Wiegers das 1:1. picture alliance

Am Dienstag wollte der 1. FC Kaiserslautern mit einem Sieg gegen Jahn Regensburg die Aufstiegskonkurrenten aus Braunschweig und Berlin unter Druck setzen. Doch aus diesem Vorhaben wurde nichts, denn die Oberpfälzer ergatterten sich dank einer taktisch disziplinierten Defensivleistung mit dem 1:1 (1:1) einen Zähler und spuckten so den Roten Teufel in die Suppe. Regensburg führte sogar durch den Treffer von Haag (14.), erst Sekunden vor dem Pausenpfiff war Kapitän Bunjaku nach toller Vorarbeit von Zuck zur Stelle (45. +2). So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt wogte die Partie dann hin und her, allerdings kamen beide Teams nur noch selten zu Torchancen. Was auch an der hohen Fehlerquote hüben wie drüben lag. Regensburg versteckte sich keineswegs und verdiente sich den einen Punkt redlich. Zwar wartet der Jahn damit auch nach dem achten Spiel in Serie auf einen Dreier, auf die Leistung kann Trainer Franz Gerber aber aufbauen. Die Pfälzer konnten das Fehlen ihres Top-Torjägers Idrissou (Gelb-Sperre) nicht kompensieren und verloren zwei im Vorfeld eingeplante Punkte.

Erster Sieg für Schmidt

Schmidt gegen Schmidt hieß es an der Seitenlinie beim Duell zwischen 1860 München und dem SC Paderborn. Alexander Schmidt feierte auf der Löwen-Bank sein Heim-Debüt als Trainer, sein Namensvetter Stephan coacht den SCP. Und konnte sich am Ende über einen 1:0 (1:0)-Erfolg freuen. Matchwinner für die Löwen war Kapitän Lauth, der in der 38. Minute mit einem technisch anspruchsvollen Treffer das Siegtor erzielte. Während der TSV den ersten Heimsieg seit Ende September feierte, musste der SCP nach zuvor sieben Partien am Stück ohne Niederlage den Platz erstmals wieder als Verlierer verlassen. Auf der Tribüne fehlte Investor Hasan Ismaik, dessen "Berater" Sven-Göran Eriksson befand sich aber unter den Zuschauern.

Bregerie tritt zu

Norbert Grudzinski zeigt Romain Bregerie (li.) Rot

Schiedsrichter Norbert Grudzinski zeigt Romain Bregerie (li.) die Rote Karte. picture alliance

Wieder nichts wurde es mit dem Befreiungsschlag aus dem Abstiegsstrudel für Dynamo Dresden. Die Sachsen kamen gegen den VfR Aalen vor eigenem Publikum nicht über ein torloses Remis hinaus. Allerdings musste das Team von Trainer Ralf Loose lange Zeit in Unterzahl agieren, nachdem sich Kapitän Bregerie eine üble Tätigkeit gegen Reichwein geleistet hatte: Referee Norbert Grudzinski zog sofort Rot (17.) Immerhin überstanden die Dynamos das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage, Aalen kehrte zum dritten Mal in Serie aus der Fremde ohne Niederlage zurück.

Frankfurt beendet Mini-Krise

Zu viele offene Baustellen gibt es weiterhin in Bochum, um die Abstiegszone zu verlassen. Individuelle Fehler in der Defensive und mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive waren auch für die Niederlage gegen den FSV Frankfurt verantwortlich. Die Hessen setzten sich beim VfL nach Treffern von Teixeira (21.), Kapllani (54.) und Verhoek (60.) mit 3:1 (1:0) durch. Den Ehrentreffer für den VfL erzielte Tasaka (87.). Damit beendete der FSV seine Mini-Krise mit zuletzt drei unglücklichen Niederlagen in Serie. Der Erfolg, der bei konsequenterer Chancenverwertung auch noch höher ausfallen können, war auch in dieser Höhe verdient. Bei den Bochumern flatterten die Nerven, auch Keeper Heerwagen patzte erneut.