2. Bundesliga

Dabrowskis Rücken teilt die Punkte

FCK-Serie hält - Hertha marschiert - Köln kriselt

Dabrowskis Rücken teilt die Punkte

Einmal getroffen, aber mehrfach aussichtsreich gescheitert: St. Paulis Daniel Ginczek haderte mit seinem Abschlusspech.

Einmal getroffen, aber mehrfach aussichtsreich gescheitert: St. Paulis Daniel Ginczek haderte mit seinem Abschlusspech. picture alliance

Zum Abschluss des 13. Spieltages trafen die Ex-Bundesligisten FC St. Pauli und VfL Bochum am Montagabend am Millerntor aufeinander. Mit mäßigem Ertrag: Auch nach der 1:1-Punkteteilung hinken beide ihren Ansprüchen hinterher. Für einen guten Auftakt aus Sicht der Gastgeber sorgte mit Ginczek ausgerechnet ein Ex-Bochumer: Der 21-Jährige scheiterte zunächst nach einem Solo noch am Pfosten, kurz darauf traf er dann doch zum sechsten Mal in dieser Saison. Nach dem Gegentreffer kamen die Bochumer aber besser ins Spiel, ohne aber besonders torgefährlich zu werden. Im zweiten Durchgang gelang den Westdeutschen dann auf kuriose Weise das 1:1, als Dabrowski einen Iashvili-Freistoß mit dem Rücken ins Tor lenkte. Der Ausgleich weckte die "Kiez-Kicker" auf, Bartels und vor allem Ginczek hätten für einen Heimsieg St. Paulis sorgen können, ließen aber gute Möglichkeiten liegen, sodass es bei dem Remis blieb.

Wieder nichts für Dresden - Kurzeinsatz von Solga

Der Dritte hat's geschafft: Ivica Banovic traf für Cottbus per Elfmeter.

Der Dritte hat's geschafft: Ivica Banovic traf für Cottbus per Elfmeter. picture alliance

Energie Cottbus hat der Durststrecke von Dynamo Dresden eine weitere Etappe hinzugefügt. Die Lausitzer hatten die Partie gegen die Gäste aus Sachsen sicher im Griff und kamen schon im ersten Durchgang zu einer Vorentscheidung. Sörensen nickte kaum bedrängt zur Führung ein (7.), Banovic, der seine in Bochum (2:2) erlittene Blessur (Schienbein und Knöchel) rechtzeitig auskuriert hatte, sorgte per Foulelfmeter für das 2:0 (30.). Ein Novum für Cottbus: Die ersten beiden Strafstöße in dieser Spielzeit hatten Adlung und Sanogo nicht verwandeln können. Dynamo kam mit mehr Schwung aus der Pause, doch Zählbares sprang für die Loose-Elf nicht heraus, die damit im sechsten Pflichtspiel in Folge sieglos blieb. Doppelt schlimm erwischte es Dresdens Solga, der nur drei Minuten nach seiner Einwechslung mit Gelb-Rot vom Platz musste.

Auch Gerber schafft die Wende für den Jahn nicht

Zum bayerischen Derby empfing Ingolstadt Regensburg. Der Neuling kam mit frischem Schwung nach Oberbayern, erst zum Wochenstart hatte Jahn-Sportchef Franz Gerber interimsweise auch den Trainerposten vom beurlaubten Oscar Corrochano übernommen. Doch die entscheidende Wende brachte zunächst auch der Trainerwechsel nicht. Dabei haderte der Aufsteiger allerdings mit einem entscheidenden Pfiff: Nachdem die Regensburger nach 1:0-Halbzeitführung und späterem 1:2-Rückstand ausgeglichen hatten, sprach Schiedsrichter Marcel Unger dem FCI einen zweiten, diskutablen Strafstoß zu. Innenverteidiger Kamavuaka sah wegen Handspiels zudem Rot. Eigler nutzte den fälligen Elfer fünf Minuten vor Schluss, Caiubys Schuss zum 4:2 machte den Deckel drauf und besiegelte die fünfte Niederlage des Jahn in Folge.

Löwen beenden die Durststrecke

Erleichterung: Die Münchner "Löwen" bejubeln Lauths (re.) Siegtreffer.

Erleichterung: Die Münchner "Löwen" bejubeln Lauths (re.) Siegtreffer. picture alliance

Eine unglückliche Niederlage musste der FSV Frankfurt beim Gastspiel des TSV 1860 München hinnehmen. Die Hessen verbuchten zwar mehr Ballbesitz und mehr Chancen, am Ende steht aber nach Toren ein 0:1. Die Bornheimer kassierten die erste Heimniederlage denkbar unglücklich, beim entscheidenden Treffer profitierte Lauth davon, dass der Pass maßgenau in seinen Lauf abgefälscht wurde. Für die Löwen steht am Ende ein wichtiger Erfolg, der eine Serie von vier sieglosen Spielen beendet. Auch im zweiten Duell des Wochenendes zwischen Frankfurt und München behielt damit der Klub aus Süddeutschland die Oberhand, nachdem schon der FC Bayern gegen die Eintracht gewonnen hatte (2:0) .

Kaiserslauterns Serie hält auch nach kuriosem Kick beim SCP

Umkämpftes Remis: Paderborns Kempe im Duell mit Dick.

Umkämpftes Remis: Paderborns Kempe im Duell mit Dick. picture alliance

Drittbeste Offensive (19 Tore) gegen den treffsichersten Sturm (25): Die Partie zwischen Paderborn und Kaiserslautern versprach im Vorfeld Tore satt. In der Praxis sah's allerdings zunächst anders aus. Die Kontrahenten neutralisierten sich über weite Strecken im Mittelfeld, Chancen waren Mangelware. Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte entstand folgerichtig aus einem Stockfehler. Idrissou spielte nach Katastrophen-Rückpass von Wemmer zwar Keeper Kruse aus, schob die Kugel aber aus spitzem Winkel vorbei (12.). Erst nach Wiederanpfiff sahen die Zuschauer eine muntere Partie - und ein kurioses Tor. Jessen lenkte eine Vrancic-Hereingabe unglücklich mit dem Kopf ins eigene Gehäuse (57.). Mit der Führung des SCP war endlich Schwung drin - und wie! Referee Winkmann empfand den Einsatz von Keeper Kruse gegen Bunjaku als elfmeterwürdig, Idrissou nahm das Geschenk zum Ausgleich an (67.). 120 Sekunden später musste Lauterns Linsmayer nach Ellbogenschlag mit Rot vom Feld. Dem SCP gelang es dennoch nicht, den Roten Teufeln die erste Saisonpleite beizubringen, vielmehr hatte Zuck in der Nachspielzeit das Siegtor auf dem Fuß. Kruse und Strohdiek klärten mit vereinten Kräften.

Nullnummer in Köpenick

Beim Duell zwischen Union Berlin und dem VfR Aalen waren Tore Fehlanzeige. Das lag vor allem an der Nachlässigkeit der Eisernen, die der Partie ihren Stempel aufdrückten. Jopek (19.) hatte die Führung auf dem Fuß, schoss jedoch über das Tor, kurz nach Wiederanpfiff köpfte Karl (51.) an die Latte. Vereinzelt setzten aber auch die Aalener Nadelstiche, einen besonders heftigen in der 67. Minute - Klauß scheiterte nach einem Querpass von der rechten Seite völlig frei am glänzend reagierenden Schlussmann Haas. Die Partie nahm in der Schlussphase an Härte zu, Zählbares sprang aber in diesem Mittelfeldduell nicht mehr heraus.

Hertha feiert ein Schützenfest

Schützenfest: Hertha hatte in Sandhausen reichlich Grund zur Freude.

Schützenfest: Hertha hatte in Sandhausen reichlich Grund zur Freude. picture alliance

Die halbe Mannschaft änderte Sandhausens Coach Gerd Dais vor dem Aufeinandertreffen mit Hertha BSC, u.a. musste er Ischdonat (Magen-Darm) aus dem Team nehmen, sodass Langer zu seinem ersten Einsatz für den SVS kam. Und der Keeper kam sofort unter Beschuss, weil Hertha das Ruder an sich riss. Nach wenigen Minuten rettete der Pfosten für die Sandhäuser. Doch bereits vor der Pause hatten die Berliner die Punkte im Sack. Nach einer Ecke köpfte Ramos aus vier Metern ein und wenig später wurde es kurios. Langer stieg im Fünfer hoch und der Aushilfskeeper faustete Niemeyer den Ball an den Rücken und von dort hoppelte er ins Netz: 2:0.

Es war einfach ein verbrauchter Tag von Langer, denn nach dem Wechsel stand er erneut im Mittelpunkt. Der Keeper verursachte einen Elfmeter, sah Rot und die Partie war beim Stand von 0:3, Ronny verwandelte aus elf Metern sicher, entschieden. Daran änderte auch das 1:3 durch Wooten nichts mehr, denn der SVS brach jetzt auseinander. In den letzten zehn Minuten erhöhte Berlin noch auf 6:1, hat jetzt 26 Punkte auf dem Konto und konnte den Abstand auf Braunschweig verringern.

Schröder fährt den verdienten Zähler ein

50 Jahre Bundesliga

Denn der Spitzenreiter geriet im Erzgebirge gegen Aue mächtig in Verlegenheit und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen. Die Gäste hatten in der Anfangsphase viel Glück. Zweimal trafen die Hausherren nur das Aluminium, Hochscheidt knallte die Kugel aus 20 Metern an die Latte, Savran traf zuvor nur den Pfosten. Dem Tabellenführer war anzumerken, dass in der Abwehr Dogan fehlte und Kessel aushelfen musste. Doch die Sachsen wurden eiskalt bestraft und die Eintracht zeigte ihre Klasse. Kruppke nutzte gleich die zweite Chance für sein Team und traf aus 17 Metern mit einem Flachschuss zur schmeichelhaften Führung in die Ecke. Doch Aue belohnte sich nach dem Wechsel. Mit einem knallharten Schuss glich Schröder zum verdienten 1:1 aus. Aue dürfte der starke Auftritt für künftige Aufgaben Mut machen, während Braunschweig seine weiße Weste behält auch auch zufrieden sein wird.

Bajic fliegt, aber der MSV rettet einen Punkt

Der blutleere Auftritt in Aalen (0:2) hinterließ zunächst Folgen beim 1. FC Köln. Am Freitagabend zeigten die Geißböcke in der Partie gegen den MSV Duisburg zu Beginn viel Einsatz, doch der blieb brotlos. Das Spiel war wenig sehenswert, Chancen gab es auf beiden Seiten hüben wie drüben fast keine. Negativer Höhepunkt war die Rote Karte nach einer Notbremse für Bajic. Doch Köln nutzte den Platz auch in der Folge nicht zu Zählbarem. Erst die Schlussphase wurde dramatisch. Binnen weniger Sekunden traf der FC zwei Mal nur die Latte. Und in der Nachspielzeit hatten beide Teams sogar noch die Chance auf den Lucky Punch, der aber ausblieb. Beiden Teams hilft die Punkteteilung wenig, aber Duisburg darf sich zumindest als moralischer Sieger fühlen.