2. Bundesliga

Schneider bastelt, Beckenbauer unterstützt

1860 München: Der Kampf um die Rettung geht weiter

Schneider bastelt, Beckenbauer unterstützt

"Die Insolvenz ist noch nicht vom Tisch": "Löwen"-Präsident Dieter Schneider.

"Die Insolvenz ist noch nicht vom Tisch": "Löwen"-Präsident Dieter Schneider. imago

Die Aufsichtsratssitzung der "Löwen" am Montagabend brachte noch nicht den erwünschten Durchbruch. "Es verengt sich immer mehr auf ein Modell, aber wir sind noch nicht am Ende", sagte Präsident Dieter Schneider über den Stand der Verhandlungen. Unmittelbar vor dem Treffen hatte er betont: "Die Insolvenz ist noch nicht vom Tisch."

Bis Donnerstag haben die "Blauen" Zeit, eine Lösung finden, um die Insolvenz und den Zwangsabstieg in die fünftklassige Bayernliga zu verhindern. Dazu benötigt der deutsche Meister von 1966 acht Millionen Euro.

Als wahrscheinlichstes Modell gilt eine Bankenlösung inklusive Verpfändung von Klubanteilen. Die bayerische Landesbank, die Münchner Stadtsparkasse, andere Banken und die Gläubiger - wie der große Lokalrivale FC Bayern München - würden 60 Kredite geben. Um die Kredite zu besichern, müssten die "Löwen" zudem Klubanteile verpfänden. "Wir basteln an Modellen, die wir zu einem Modell zusammenführen wollen", sagte Schneider dazu.

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Der Widerstand in der Fanszene der 60er regt sich weiter gegen eine mögliche Rettung, weil diese nur von Gnaden und mit dem Geld des FC Bayern erreicht werden kann. Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer appellierte in der Münchner Abendzeitung an die Vernunft der Fans. "Wer am Boden liegt, kann nicht auch noch wählerisch sein bei der Frage, wer einem wieder aufhilft", sagte er. Bei einer Insolvenz könne man den Klub "gleich auflösen und als FC Obergiesing in der A-Klasse anfangen. Das wäre doch ein Irrsinn." Beckenbauer sagte zudem, er habe vielen seiner Freunde geraten, bei 1860 zu investieren.

Das Engagement von Beckenbauer und dessen Nachfolger als Bayern-Präsident, Uli Hoeneß, schmeckt einem Teil der "Löwen"-Fans aber gar nicht. So hatten bisher Unbekannte am Samstag blaue Farbbeutel auf die Geschäftsstelle des FC Bayern an der Säbener Straße geworfen. Der FC Bayern hat nun Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung erstattet.

Die Bayern übergaben der zuständigen Polizeibehörde am Montag ein Video zur Untersuchung des Vorfalls. Auf dem Film sei "die Sachbeschädigung ersichtlich", teilte der FCB mit.