2. Bundesliga

Turbulenz am Rhein - ein Spiel für Koschinat

Koblenz: Kein finanzieller Spielraum

Turbulenz am Rhein - ein Spiel für Koschinat

TuS Koblenz: Uwe Koschinat

Für ein Spiel in der Verantwortung: Trainer Uwe Koschinat soll den Relegationsplatz festigen. imago

Von vorweihnachtlicher Ruhe kann keine Rede sein. "Im Vorjahr sind wir mit einer 0:1-Niederlage gegen Ingolstadt in die Winterpause gegangen", stöhnt Wolfgang Loos Geschätsführer der TuS Koblenz, "jetzt kann ich in der kommenden Woche auf Trainersuche gehen. Am 29. Dezember um 14 Uhr soll Trainingsauftakt sein, dann soll der Nachfolger von Uwe Rapolder dabeisein."

In der Rückrunde sollte vieles besser werden. Wie schon in den Vorjahren, als Uwe Rapolder immer wieder den Ritt auf der Rasierklinge meisterte. Dreimal gelang es dem 51-Jährigen die TuS trotz Punktabzügen vor dem Abstieg zu bewahren - dieses Mal traute ihm die Klubspitze die Rettung nicht mehr zu. Statt zum wiederholten Male in der Winterpause am Kader herumzuwerkeln, musste dieses Mal der Trainer gehen. Turbulenz am Rhein.

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Überraschend kam die Entwicklung nicht, bereits seit dem Sommer hatte sich das Klima im Verein kontinuierlich verschlechtert. Schon damals gab es Zoff, nach einer Spielerrevolte wurden die vermeintlichen Rädelsführer wie Bajic oder Sukalo verscherbelt. Und Rapolders Komplett-Renovierung ging daneben: Der aktuelle Kader genügt nur bedingt Zweitliga-Ansprüchen. Hinzu kommt, dass es mit dem Mannschaftsgeist nicht weit her ist.

Rapolder, seit April 2007 im Amt und mit einem gut dotierten Vertrag bis Juni 2011 ausgestattet, geht mit einem goldenen Handschlag. Unmittelbar nach der Beurlaubung wurde das Arbeitspapier zum 31. 12. 2009 aufgelöst, Rapolder kann sich mit einer stattlichen Abfindung trösten. Spekuliert wird über eine Summe von 700 000 Euro.

Rapolders "Co" Uwe Koschinat soll nun im abschließenden Heimspiel gegen Frankfurt die verkorkste Hinrunde halbwegs retten und zumindest den Relegationsplatz festigen. "Man darf nicht erwarten, dass mit einer Personalie nun alle Probleme gelöst sind", hat der 38-Jährige erkannt. Gleichwohl hofft das TuS-Urgestein auf eine befreiende Wirkung und will im Vorfeld der Partie "genau hinschauen, welche Spieler mit der Situation am besten umgehen können". Fest steht: Koschinats Mission ist auf das Schlüsselspiel gegen den FSV beschränkt.

"Wir müssen wieder eine Einheit bilden. Nur dann haben wir die Chance, die Klasse zu halten", umschreibt Loos die Anforderungen an den Rapolder-Nachfolger.

Und: Aufgrund der knappen Kasse wird der Neue den Klassenverbleib mit dem vorhandenen Personal bewerkstelligen müssen, finanziellen Raum für Änderungen gibt es laut Loos nicht. Keine leichte Aufgabe. Zumal in Koblenz längst nicht alle an einem Strang ziehen . . .

Hardy Hasselbruch