Kölns Coach Markus Anfang musste nach dem 2:3 in Paderborn zweimal umbauen, denn Czichos (5. Gelbe Karte) und Kainz (Gelb-Rot-Sperre) fehlten gesperrt. Für sie begannen Jannes Horn und Koziello, der nach einem Innenbandriss im Knie sein Comeback gab. Modeste nahm erneut vorerst auf der Bank Platz.
Sandhausens Trainer Uwe Koschinat nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Darmstadt zwei Veränderungen vor: Kister und Zenga starteten für Verlaat (Bank) und den besten SVS-Torjäger Schleusener (neun Tore), der wegen eines grippalen Infekts nicht dabei war.
SVS beginnt forsch - Wooten trifft
Der Coach der Gäste gab vor der Partie einen klaren Plan aus: Die Hausherren beschäftigen. Und das machte sein Team vor allem in der Anfangsphase ausgezeichnet. Sandhausen lief Köln früh an und stellte die Rheinländer damit vor Probleme. Nicht unverdient lag deswegen der Ball nach vier Minuten schon im Netz des Favoriten: Wooten köpfte die gute Flanke von Diekmeier ins linke Eck ein.
2. Bundesliga, 23. Spieltag
Das war der perfekte Start für die Gäste, die den FC im Anschluss weiter mit ihrem Pressing nervten. Nach etwa einer Viertelstunde zogen sich die Sandhäuser etwas zurück, die Domstädter hatten nun viel Ballbesitz (63 Prozent im ersten Durchgang). Dabei kam allerdings fast nichts heraus, der SVS hatte kaum Mühe die ideenlosen FC-Angriffe zu verteidigen. Punktuell boten sich den Gästen Räume im Umschaltspiel, doch die Konter blieben zu ungenau. Was die Kölner im ersten Abschnitt offensiv zeigten, war zu wenig für ein Spitzenteam. Wenn etwas ging, dann über den agilen Cordoba, der kurz vor dem Pausenpfiff einen Heber etwas zu hoch ansetzte (45.+2). Mehr kam nicht und so ging es mit einem nicht unverdienten 1:0 für den SVS in die Kabine.
Drexler schaltet schneller als Dieckmann
Der FC tauschte nach der Pause einmal, Höger ersetzte Jannes Horn, Modeste blieb zunächst draußen. Köln musste nun kommen - und Köln kam: Cordoba blieb aus spitzem Winkel an Schuhen hängen (48.). Aber die Gastgeber waren nun präsenter: Geis brachte einen Freistoß gefühlvoll von rechts auf den zweiten Pfosten, dort setzte sich Drexler gegen den nachlässigen Dieckmann durch und traf aus kurzer Distanz zum Ausgleich (50.).
Der Absteiger war nun obenauf und spielte eine wesentlich bessere zweite Hälfte. Hectors Fallrückzieher landete bei Höger, dessen Hackenabschluss parierte Schuhen klasse (59.). Von Terodde war bis dato wenig zu sehen, das änderte sich in Minute 64: Zunächst scheiterte der Angreifer am SVS-Keeper und anschließend nickte er eine Ecke rechts vorbei.
Anschließend bekamen die Gäste wieder Ruhe ins Spiel und zeigten sich auch offensiv, ohne allerdings gefährlich zu werden. Bei den Gastgeber kamen mit Schaub (72. für den verletzten Koziello) und Modeste (78. für Terodde) nochmal zwei frische Kräfte für die Offensive. Und das zahlte sich aus, denn Köln drehte noch einmal auf. Zunächst war es Cordoba, der eine ausgezeichnete Chance vergab (81.). Aber dann stand es plötzlich 2:1 - und zwei Joker waren dafür verantwortlich: Schaub flankte perfekt auf Modeste, der nickte im Rückwärtslaufen per Aufsetzer ein. Damit traf er Angreifer auch im seinem zweiten Spiel nach der Rückkehr, in der Vorwoche erzielte er in Paderborn das zwischenzeitliche 2:0 (Endstand: 2:3).
Verlaat patzt, Modeste bedankt sich
Auf diesen Treffer hatten die Gäste keine Antwort mehr. Und der FC machte kurz vor dem Ende alles klar: Cordoba hielt Förster im Mittelfeld leicht fest, aber die Partie lief weiter, Schmitz' Befreiungsschlag konnte Verlaat nicht klären und legte Modeste den Ball auf, der Angreifer bedankte sich und vollendete zum 3:1 (90.+5). Anschließend war Schluss und Köln belohnte sich nach einer starken zweiten Hälfte mit dem Sieg. Der FC gastiert am Sonntag in Ingolstadt (13.30 Uhr). Sandhausen empfängt bereits am Samstag Aue (13 Uhr).